Erfolg für Pfofelder „Vorhangreißer“

6.8.2015, 17:00 Uhr
Erfolg für Pfofelder „Vorhangreißer“

© Jürgen Eisenbrand

Zum einen der Zuschauerzuspruch: Auf „etwa 3500“ schätzt Elke Kolb die Zahl derer, die die sechs Vorstellungen des mit Lokalkolorit angereicherten Felix-Huby-Stücks „25 Sommer“ besuchten. „Vor allem der vergangene Freitag war extrem“, sagt sie. „Eigentlich hätten wir Leute nach Hause schicken müssen, aber sie haben sich dann sogar auf Bierkästen gesetzt, um uns sehen zu können.“

850 Fans der „Vorhangreißer“, darunter auch etliche von außerhalb des Landkreises, hatten sich an der Kapellenruine versammelt, und auch am Samstag sei es noch einmal „gut voll“ gewesen. Wobei Elke Kolb besonders gefreut hat, dass das Publikum „wirklich aus allen Altersschichten kam, vom Schulkind bis zum Senior“. Und dass die Thematik ihres Stücks offenbar von vielen Zuschauern zum Anlass genommen wurde, die eigene Familiengeschichte generationenübergreifend zu diskutieren.

Zum anderen, weil die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Mundart-Theater Franken, bei der die Pfofelder Mitglied sind, pünktlich zum Saisonfinale Besuch von einem edlen Spender erhielt: Martin Horn vom Stromversorger N-Ergie überbrachte einen Scheck über 2500 Euro, mit dem die Arge vor allem den Nachwuchs fördern will. So sollen sie beispielsweise in Seminaren mit Profi-Schauspielern sich den einen oder anderen Trick abschauen oder gemeinsam mit Jugendlichen aus anderen Theatergruppen Stücke einstudieren und aufführen.
„Energie für junge Menschen“ nennt die N-Ergie ihre Aktion, mit der sie jährlich 20 Projekte im Großraum mit insgesamt 40 000 Euro fördert – Geld, das der Konzern früher zu Weihnachten für Kundengeschenke ausgab und mit dem er seit 2008 ehrenamtliche Arbeit mit Jugendlichen unterstützt. Elke Kolb jedenfalls findet’s toll: „Bisher konnten wir Workshops für Kinder nur sehr sporadisch anbieten, jetzt sind wir natürlich froh, das besonders günstig machen zu können.“ Zumal in ihrem „25 Sommer“-Ensemble zwei Drittel der 45 Schauspieler Kinder und Jugendliche sind.

Gemischte Gefühle beschleichen die Mutter zweier Kinder, die (natürlich) ebenfalls bei den „Vorhangreißern“ aktiv sind, allerdings bei dem Gedanken, dass die Saison jetzt schon wieder vorbei ist. „Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt sie. „Einerseits ist man erleichtert, dass der ganze Stress und der Druck aufhören, dass der immense Zeitaufwand nicht mehr geleistet werden muss. Andererseits nimmt man natürlich auch schwer Abschied von so einem Projekt, an dem man so lange gearbeitet hat.“

Die letzten Spuren auf dem Gelände an der Kapellenruine sind jedenfalls schon verschwunden: „Am Montag haben wir in einem zwölfstündigen Kraftakt alle Bänke und die Kulisse abgebaut, am Dienstag wurden die letzten Abfälle weggefahren“, sagt Elke Kolb, die in diesem Zusammenhang ausdrücklich allen Helfern dankt. Die Frage nach Zusatzvorstellungen, die ihr ein früher Anrufer am Sonntagmorgen („Wir waren kaum von unserer Abschlussfeier wieder zurück nach Hause gekommen“) stellte, ist also ebenso klar wie abschlägig beantwortet.

Klar ist aber auch, dass es mit den „Vorhangreißern“ im Herbst wieder weitergehen wird: „Da werden wir uns schon was überlegen“, sagt die Frau, die im Programmheft der „25 Sommer“ als „zweimal verheiratet“ bezeichnet wird: „einmal mit dem Ehemann, einmal mit dem Theater.“ Die Frucht dieser Überlegungen wird dann vermutlich im Frühjahr 2016 im Gemeindehaus zu sehen sein, denn, so Elke Kolb: „Ganz ohne Theater geht’s doch in Pfofeld nicht.“

Keine Kommentare