Feines Festbier und frischer Federweißer

7.9.2018, 06:06 Uhr
Feines Festbier und frischer Federweißer

© Foto: Jürgen Eisenbrand

Für viele Besucher das wichtigste Kriterium: Der Bierpreis bleibt stabil. Für eine Maß vom Festbier, das die Spalter Stadtbrauerei exklusiv für die Gunzenhäuser Kirchweih einbraut — und das es nur in ihrem Festzelt gibt — verlangen die Widmanns wieder 7,40 Euro. Ansonsten ändern sich lediglich ein paar "Kleinigkeiten im Programm", wie Andreas Widmann sagt.

Die Schlagernacht, die sich im vergangenen Jahr als Draufzahlgeschäft entpuppt hatte, wird es nicht mehr geben, dafür findet heuer am Dienstagabend (statt Sonntag) die Wahl des Kerwa-Madlas statt. "Damit können wir den ersten Kirchweihsonntag etwas ruhiger ausklingen lassen", begründet Widmann junior den umgestellten Zeitplan. Statt lauter DJ- Musik wird also das erste Kirchweih-Wochenende mit einem "Oberkrainer-Abend" beschlossen.

Ansonsten sei auch das zweite Jahr in Gunzenhausen von "gegenseitigem Kennenlernen" geprägt, sagt der Festwirt. Er müsse weiter herausfinden, was der Besucher der Kirchweih in der Altmühlstadt erwarte, "und auch die Gäste müssen sich erst auf uns und unser kulinarisches Angebot einstellen".

Im Premierenjahr hatte Widmann registriert, dass hier beispielsweise überdurchschnittlich viele Currywürste vertilgt wurden, wohingegen so manche Spezialität vom Grill nicht so gefragt war wie an anderen Orten, wo die Freisinger Festwirtsfamilie zum Teil seit Jahrzehnten ihre Rollbraten, Haxen und Gigerla anbietet. So zum Beispiel in Weißenburg, wo Widmann wesentlich mehr Appetit auf Käsebrotzeiten registriert, als das im letzten Jahr in Gunzenhausen der Fall war.

Feines Festbier und frischer Federweißer

Er ist jedenfalls zuversichtlich, dass er auch die hiesigen Kerwabären von den Vorzügen seiner Speisen-Palette überzeugen kann: "Vielleicht waren ja manche Besucher mit dem Angebot in den Jahren zuvor nicht so ganz zufrieden und sind deshalb noch ein wenig skeptisch." Was womöglich auch für Firmenchefs gelte, die ihren Mitarbeitern am Tag der Betriebe (Freitag, 15. September) "etwas gönnen wollen" — und erst noch die Erfahrung machen müssten, dass er ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis biete.

Auch der zweite Festwirt, der Dorsbrunner Horst Gruber, feierte 2017 eine Premiere: mit seinem zum "Regionalzelt" umbenannten und auf 1400 Plätze angewachsenen ehemaligen Weinzelt. Und im Gegensatz zu Widmann wird er gleich eine ganze Reihe von Veränderungen vornehmen.

"Es wird wieder Federweißen geben", verspricht er all jenen, die den jungen, noch nicht ausgegorenen Wein im vergangenen Jahr vermisst hatten. "Wir sind oft darauf angesprochen worden", sagt er, deshalb biete er den "Verkaufsschlager" heuer wieder an.

Und das in einem völlig veränderten Ambiente. "Unser Zelt wird ganz anders dekoriert", sagt Gruber. "Hüttenromantik", lautet hier das Stichwort, das Material dafür ist viel Holz, drei Extra-Hütten im Zelt, das zudem einen anderen Himmel bekommt — und dazu reichlich "Schwartenholz", also Baumrindenstücke, mit denen die Wände alpenländisch-gemütlich verziert werden. "Das wird schön", ist der Festwirt überzeugt.

Mit seiner General-Überholung reagiert Gruber auf eine Umfrage, die er im vergangenen Jahr unter seinen Gästen veranstaltet hatte. Dabei hatten die das — in der Tat etwas karge — Ambiente als "zu hell" kritisiert und sich mehr Gemütlichkeit gewünscht. "Und das machen wir jetzt natürlich auch", sagt Gruber, "denn ansonsten hätten wir ja keine Umfrage machen müssen."

Seine Speisekarte bleibt dagegen weitgehend unverändert, am Donnerstag, beim "Fränkischen Heimatabend" mit der Blaskapelle Illenschwang und dem Thanner Bauernballett, wird sie ergänzt mit regionalen Spezialitäten. Dazu gibt’s Bier aus Spalt (Pils Nr. 1), von der Landwehr-Brauerei aus Reichelshofen nahe Rothenburg (Helles, Kellerbier) und von der Ritter St. Georgen-Brauerei in Nennslingen (Märzen, Weizen). Und auch hier die gute Nachricht: Der Preis (7,40 Euro) bleibt stabil.

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