Feller-Köhnlein ist neue Bürgermeisterin in Heidenheim
18.3.2014, 20:06 UhrKein Wunder, dass im Lager von Susanne Feller-Köhnlein eitel Sonnenschein herrschte. Als die frisch gewählte Rathauschefin zur "Wahlparty" in ihrem Café "Hahnenkamm" eintraf, nahm sie mit strahlendem Gesicht die Glückwünsche ihrer Anhängerschar entgegen. Sie habe den Tag der Entscheidung "relativ entspannt" verbracht, berichtete Feller-Köhnlein im Gespräch mit dem Altmühl-Boten. Vielleicht auch deshalb, weil sie sich selbst zu keinerlei Mutmaßungen und Prognosen hatte hinreißen lassen.
Jetzt sei sie nur noch froh darüber, "dass es so gut gelaufen ist". In ihrem Amt will die künftige Bürgermeisterin, Nachfolgerin von Ewald Ziegler (CSU), vor allem eine vermittelnde Position einnehmen und für die Belange und Sorgen aller Bürger ein offenes Ohr haben. Ihre Motivation sei es, zum Wohl und zur gedeihlichen Entwicklung der Marktgemeinde ein von Sachlichkeit, Vernunft und Zusammenarbeit geprägtes Klima zu schaffen.
Kühnel trotz knappem Ergebnis zufrieden
Für Gerhard Kühnel, den Kandidaten von "Bürger für Bürger", kam das Ergebnis eher "nicht überraschend". Dennoch war er mit dem eigenen Abschneiden nicht unzufrieden, weil zur möglichen Stichwahl mit 22 "nicht viele Stimmen fehlten". Im Vergleich zur letzten Bürgermeisterwahl habe es auf jeden Fall eine Steigerung gegeben. "Knapp gewonnen, aber kein überzeugender Sieg", so das Resümee Kühnels zum Wahlerfolg von Susanne Feller-Köhnlein.
Seiner Ansicht komme es nun darauf an, in welcher Weise sich die politischen Entscheidungsträger im Sinn einer konstruktiven wirtschaftlichen Entwicklung Heidenheims in Zukunft aufeinander zu bewegen werden. Auch er plädiere für einen demokratischen Austausch sachbezogener Argumente und hoffe, "dass sich das Diskussionsverhalten verbessern wird". Selbstverständlich werde in diesem Zusammenhang die Klosterfrage ein wesentliches Thema sein. Und abschließend noch Kühnels Wunsch: "Die Menschen sollen nicht mehr übereinander, sondern miteinander reden."
Obwohl sich die Programme der einzelnen Wählergruppen nach Meinung von Matthias Franz, dem Bürgermeisterkandidaten des "Bürgerblocks", "fast deckungsgleich" präsentierten, könne er mit dem Ausgang der Wahl keineswegs zufrieden sein. "Wir haben uns schon mehr erhofft und wollten eigentlich in die Stichwahl rein", machte der Hohentrüdinger aus seiner Enttäuschung keinen Hehl.
Unabhängig davon blicke aber auch er frohen Mutes in die Zukunft, verbunden mit gewissen Vorstellungen. Die vergangenen Wahlperioden seien meist von einer gewissen Polarisierung geprägt gewesen. Auch Matthias Franz erhoffe sich durch eine "Änderung im Umgangsstil", dass es im gesamten Gemeindegebiet kontinuierlich vorangehe. Einig waren sich alle Beteiligten darin, dass eine mögliche Stichwahl wohl ziemlich spannend verlaufen wäre.
FWG Hechlingen am See als großer Gewinner
Bei der Gemeinderatswahl schneidet die CSU/PWG Heidenheimer Liste mit 40,6 Prozent um drei Prozent schlechter als vor sechs Jahren ab und büßt einen ihrer bisher sieben Sitze ein. Ebenso ergeht es der Liste "Bürger für Bürger2, die mit 12,8 Prozent sogar satte 7,8 Prozent verliert und nur noch zwei Mandate erhält. Die Liste Degersheim/ Rohrach kommt unverändert auf 11,7 Prozent und stellt ein Ratsmitglied, während die Wählergemeinschaft Hohentrüdingen um 2,9 auf 13,1 Prozent zulegt und damit ein zweites Mandat erobert.
Großer Gewinner in der Hahnenkamm-Gemeinde ist die FWG Hechlingen am See, die ihr Ergebnis von 2008 mehr als verdoppelt und mit 16,4 Prozent (plus 9,5) künftig zwei Vertreter in den Gemeinderat entsendet. Der "Bürgerblock" bleibt mit 5,5 Prozent (minus 1,4) bei einem Sitz.
Gewählt wurden (vorläufiges Endergebnis):
- Rainer Rebelein (1235 Stimmen)
- Gerhard Bayerköhler (914)
- Benjamin Reulein (797)
- Ulrich Guthmann (791)
- Heinz Kröppel (786)
- Reinhard Ebert (761)
- Martin Bachbauer (748)
- Gerhard Kühnel (744)
- Ernst Heiß (663)
- Rosina Naß-Huber (627)
- Helmut Eisen (571)
- Markus Engelhard (526)
- Gerhard Neumeyer (460)
- Dietmar Nährer (629) rückt für Susanne Feller-Köhnlein (1312) nach.
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