Frauenforum verabschiedet Sabine Degenhardt

HEIDENHEIM - Ziemlich genau fünf Jahre hat Sabine Degenhardt am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen die Funktion der Gleichstellungsbeauftragten ausgeübt, und genauso lange hat sie das Frauenforum geleitet.

Nachdem die Mitglieder des Forums erfahren hatten, dass Sabine Degenhardt und fast gleichzeitig mit ihr ihre Stellvertreterin Rita Sperber-Nusch aus dem Amt scheiden, wollten sie es sich nicht nehmen lassen, die beiden Gleichstellungsbeauftragten auch aus dem Gremium des Frauenforums zu verabschieden. Als guter Rahmen ergab sich dafür das Konzert des Terzetts „Drei.Klang“ im Heidenheimer Münster am Internationalen Tag der Frau, das in Kooperation von Frauenforum und Zweckverband Kloster Heidenheim veranstaltet wurde.

Ganz im Stillen bereitete Forumsmitglied Rosemarie Eisen zusammen mit der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg die Verabschiedung vor. Diese wurde dann zur großen Überraschung von Sabine Degenhardt, Rita Sperber-Nusch und Landrat Gerhard Wägemann, der ebenfalls zum Konzert eingeladen war, durchgeführt.

Rosemarie Eisen erinnerte in ihrer Ansprache, dass das Frauenforum eine lange Tradition hat. Bereits Anfangs der 90er-Jahre trafen sich politisch und gesellschaftlich engagierte Frauen, um sich über Fragen und Probleme der Gleichstellung auszutauschen. Als im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit Agnes Oberst 1998 eine erste Gleichstellungsbeauftragte bestellt wurde, nahm auch das Frauenforum einen festen Platz ein. Viermal jährlich trafen sich die Teilnehmerinnen, abwechselnd in Wei­ßen­burg und Gunzenhausen. Zusätzlich wurden Veranstaltungen organisiert, vor allem zum Internationalen Tag der Frau und zum Aktionstag „Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder“. 2005 verließ Agnes Müller den Landkreis, trotzdem wurde das Frauenforum noch einige Zeit ehrenamtlich weitergeführt, bis es wegen der hohen beruflichen Belastung schließlich eingestellt werden musste.

Mit der Bestellung von Sabine Degenhardt zur Gleichstellungsbeauftragten erwachte das Frauenforum wieder zum Leben.  Rosemarie Eisen stellte fest, dass es beim Forum so ablief wie bei der Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten: Manche Teilnehmerinnen blieben, neue kamen hinzu, manche Themen blieben wie die Auseinandersetzung mit „Gewalt gegen Frauen“, neue kamen hinzu wie der Fraueninfotag zum Wiedereinstieg in den Beruf.

Sabine Degenhardt und Rita Sperber-Nusch hätten ihre Arbeit im Frauenforum hervorragend gemacht, bescheinigte ihnen die Rednerin. Sie seien Teil dieser Organisation gewesen, als Veranstalterinnen und als Teilnehmerinnen. Sie hätten die Grundprinzipien des Forums – gegenseitige Akzeptanz, Offenheit für andere und die Bereitschaft, sich trotz aller Unterschiedlichkeit anzunehmen, –mitgetragen. Deshalb sollte den beiden Frauen noch einmal ganz offiziell von den Mitgliedern des Frauenforums gedankt werden, betonte Eisen im Namen der vielen Aktiven, die nach Heidenheim gekommen waren.

Als sichtbares Zeichen der Anerkennung bekamen die beiden scheidenden Gleichstellungsbeauftragten ein Präsent überreicht, zusammen mit guten Wünschen für die Zukunft und einer Reihe von E-Mails von Frauen, die aus terminlichen Gründen nicht an der Verabschiedung teilnehmen konnten.
Zum Schluss ihrer Rede wandte sich Rosemarie Eisen an Landrat Gerhard Wägemann mit dem Wunsch, dass das Frauenforum auch nach der Stellenbesetzung fortgeführt wird, was Gerhard Wägemann auch zusagte.
Sabine Degenhardt und Rita Sperber-Nusch, die von der Verabschiedung nichts geahnt hatten, bedankten sich bei den Frauen für die vielen Wünsche und die gute Zusammenarbeit. Sie sicherten zu, dass sie dem Frauenforum weiter die Treue halten werden, zumindest werden sie verschiedene Veranstaltungen besuchen.