Gelauscht und gesungen

29.6.2014, 07:00 Uhr
Gelauscht und gesungen

Für gut eine Stunde verzauberten die Musiker aus dem Umland die Senioren. Dabei war das Konzert interaktiv angesetzt. Nach dem Haupt-programm, dem Aufführen klassischer Musik, bekamen die Bewohner die Möglichkeit, bei bekannten Liedern mitzusingen. „Ein Mitmachprogramm, das gut ankommt“, wie Johannes Erkes, Musikdirektor der „Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation“, anmerkt. Die Internationale Stiftung kümmert sich darum, dass in ganz Bayern Klassiknachmittage in Senioreneinrichtungen stattfinden. „ Kunst und Kultur gehören zum menschlichen Zusammenleben. Sie bieten der Seele Nahrung, erzeugen Lebensfreude und schaffen soziale Integration“, sagt der Stiftungsvertreter und erklärt damit das oberste Ziel der Veranstaltungen.

Der Münchner Unternehmer Erich Fischer gründete 1995 die Stiftung, die bis heute bundesweit öffentliche Konzerte für mehr als 470 000 Senioren organisiert und größtenteils finanziert hat. Dabei war das Konzert in Wolframs-Eschenbach nicht das einzige in diesem Jahr, das die Stiftung in einem Seniorenwohnen des BRK veranstaltete. 60 Stück stehen bis Herbst auf dem Plan.

Für die Senioren in Wolframs-Eschenbach war der Nachmittag ein Höhepunkt. „Viele Bewohner können unser Haus nicht mehr für einen Konzertbesuch verlassen“, verdeutlicht Einrichtungsleiterin Karin Weeger die Lebenssituation der Senioren. Dass es nun eine Möglichkeit gibt, einen Musiknachmittag vor Ort zu veranstalten, sei eine tolle Sache, nehme die Musik die Menschen doch mit auf eine Reise in ihre Kindheit und Jugend. Gerade das sei wichtig, denn mit diesen Erinnerungen motivierten sich viele Bewohner, wenn körperliche Beschwerden den Alltag beeinflussen.

So erging es etwa Edith Hertwig. „An so einem Musiknachmittag kommen einfach herrliche Erinnerungen auf“, betont die 88-Jährige. Und Einrichtungsleiterin Karin Weeger bestätigt: „Noch Tage nach dem Konzert war der Nachmittag Gesprächsthema Nummer eins im Haus.“

Dass Musik den Alltag erleichtert, ist im „Seniorenwohnen“ nichts Ungewöhnliches, etwa bei hausinternen Feierstunden, dem Sitz-Tanz oder der wöchentlichen Singstunde. Musik gehört zum Tagesgeschehen in der sozialen Einrichtung. „Wobei ein Konzert mit drei wirklichen Musikern doch etwas ganz Besonderes ist“, wie Edith Hertwig lächelnd erklärt.
 

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