Gunzenhausen: 3,3 Millionen fürs Hallenbad

13.10.2016, 15:42 Uhr
Gunzenhausen: 3,3 Millionen fürs Hallenbad

© Stadtwerke Gunzenhausen

Worum es eigentlich geht, erläuterte Roland Dücker, der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke GmbH, dem Stadtrat in dessen jüngster Sitzung. Nach seinen Worten besteht dringender Handlungsbedarf— gerade bei Duschen und Toiletten im Erdgeschoss. Aber auch die Lüftungsanlage für den Umkleide- und Duschbereich und für die Schwimmhalle bedürfe der Erneuerung. Das gelte nicht minder für die Technik des Solebades.

Das Planungsbüro Plafog in Kulmbach hat die Sache durchgerechnet und ist auf eine Bausumme von 3,34 Millionen Euro (netto) gekommen. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke hat der Maßnahme bereits zugestimmt.

Einen Zuschuss vom Land kann die städtische GmbH selbst nicht erhoffen. Deshalb wird auch diesmal der Weg gewählt, dass die Stadt mit im Spiel ist. Auf diese Weise kann die Stadt mit staatlichen Mitteln gemäß dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) rechnen.

Das Konstrukt, das schon früher zum Ziel führte, sieht so aus: Das Hallenbad ist als Schulsportanlage genehmigt. Steht eine Erneuerung an — im konkreten Fall kann von einer Generalsanierung gesprochen werden —, kommt ein staatlicher Zuschuss in Frage. Den gibt es aber nur über den Umweg, dass die Stadt ihrer GmbH einen Baukostenzuschuss gibt.

Bei Zuschussfragen ist immer die Regierung von Mittelfranken beteiligt. Eine Förderung durch den Freistaat kann sich nur auf die Umkleiden und Duschen und auf die Lüftung beziehen. Hier hat das Planungsbüro Kosten von 2,32 Millionen Euro errechnet. Möglicherweise werden diese Kosten als voll förderfähig anerkannt, vielleicht gilt auch nur ein Teil davon als förderfähig. Jedenfalls kann die Stadt nur dann höchstmögliche FAG-Zuweisungen bekommen, wenn ihr Baukostenzuschuss der Summe entspricht, die von der Regierung von Mittelfranken als förderfähig erachtet wird.

Bei dieser Ausgangslage beschloss der Stadtrat einstimmig, den Stadtwerken maximal 2,32 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Was genau von der Stadtkasse an die Stadtwerke fließen wird, hängt von der Beurteilung durch die Regierung ab. Zu ihrem Baukostenzuschuss kann die Stadt mit einer 60-prozentigen Förderung durch den Freistaat rechnen. Sollte es bei den 2,32 Millionen Euro bleiben, betrüge der Eigenanteil der Stadt 930 000 Euro (40 Prozent).

Die staatlichen Fördermittel werden auf jeden Fall erst zeitverzögert bei der Stadt Gunzenhausen ankommen. Stadtkämmerer Werner Stützer geht davon aus, dass der Baukostenzuschuss der Stadt von den Stadtwerken vorfinanziert wird, und zwar über zwei bis drei Jahre. Die Stadt überweist ihre Hilfe also erst dann an die Stadtwerke, wenn im Rathaus der Förderbescheid eingegangen ist.

Großzügiger und nachhaltiger

Wie Roland Dücker im Detail informierte, wird es künftig drei Sammelumkleiden geben (bisher: zwei). Insgesamt werden Duschen und WCs deutlich großzügiger sein als bisher. Bei der Lüftungsanlage ist eine Wärmerückgewinnung vorgesehen. Die erforderlichen Dachaufbauten werden eingehaust. Die Frage der Statik ist geklärt, und auch wegen der Lärmemissionen erwarten die Stadtwerke keine Probleme. Zur Finanzierung des Projekts merkte Dücker an, die Stadtwerke müssten hier auf Fremdmittel zurückgreifen, also Kredite aufnehmen.

Dr. Hans-Peter Neumann (SPD) zeigte sich leicht verwundert, dass die angegebenen Erneuerungsmaßnahmen erst jetzt durchgeführt werden sollen, obwohl ihre Dringlichkeit doch schon seit Jahren bekannt gewesen sei. Da stelle sich die Frage: „Was kommt noch auf uns zu?“ Die Stadtwerke GmbH müsse dafür Sorge tragen, dass sie nicht überschuldet werde. Der Betrieb der Bäder sei bekanntlich keine ihrer Kernaufgaben. Darauf antwortete Roland Dücker, mittelfristig gebe es bei der Technik des „Juramare“ noch einiges zu tun. Eine Komplettsanierung würde wohl in der Größenordnung von fünf Millionen Euro liegen. Wobei die Stadtwerke jedes Jahr viel für den Bauunterhalt täten: „Vieles geschieht im laufenden Geschäft.“

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz betonte, das Hallenbad sei attraktiv und solle es bleiben. Vielleicht hätte man die jetzt angeführte Erneuerung früher anpacken sollen.

Das Hallenbad soll in der Klausur des Stadtrats im November Thema sein. Diese Anregung kam von Dr. Werner Winter (Freie Wähler) und wurde so vermerkt.

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