Gunzenhausen: Exkursionen zur "Batnight"

22.8.2016, 07:26 Uhr
Gunzenhausen: Exkursionen zur

© Martina Widuch

Sie sind die wahren Herrscher der Nacht. Handflügler, so ihre Übersetzung aus dem Lateinischen, besser bekannt als Fledermäuse. Die 20. europäische „Batnight“ rund um den 27. August lädt dazu ein, die Welt der nächtlichen Insektenjäger hautnah mitzuerleben und mehr über die atemberaubenden, aber leider bedrohten Flugakrobaten zu erfahren.

Von Coburg bis Garmisch-Partenkirchen bietet der LBV in ganz Bayern 29 unterschiedliche Veranstaltungen an. Ob nächtliche Exkursionen mit dem „Bat-Detektor“, Fledermaus-Infostände oder Feste mit Bastelaktionen und Spielen – das Programm ist vielfältig.

Hufeisennase, Mausohr, Abendsegler, Braunes oder Graues Langohr – Fledermäuse haben nicht nur sonderbare Namen, sie sind ebenso faszinierende Lebewesen. Sie sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und rasen mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit. Wer Fledermäuse in der Dämmerung entdecken will, muss aber sehr aufmerksam sein.

„Einfacher geht es auf den geführten Fledermauswanderungen, bei denen Interessierte die Tiere mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren aufspüren können“, so LBV-Biologin Anne Schneider. Dabei macht der sogenannte „Bat-Detektor“ die ultrahochfrequenten Rufe der Tiere hörbar. Im Rahmen der 20. europäischen Fledermausnacht werden in mittlerweile über dreißig Ländern Veranstaltungen zu Fledermäusen angeboten.

In Bayern gibt es insgesamt 23 Fledermausarten, von denen alle als gefährdet gelten. Im LBV-Fledermaushaus in Hohenburg (Oberpfalz) gibt es sogar die deutschlandweit einzige Wochenstube der Großen Hufeisennasen.  Mit der „Batnight“ macht der LBV auf die Bedrohung der außergewöhnlichen Tiere aufmerksam.

Zwar haben Fledermäuse kaum natürliche Feinde, gehören aber zu den Lebewesen, die am meisten unter intensiver Land- und Forstwirtschaft sowie der Vernichtung ihrer natürlichen Lebensräume leiden. Nahrungsmangel und viel zu wenige geeignete Unterkünfte machen ihnen besonders zu schaffen. Zum Schutz der Tiere kann aber nahezu jeder beitragen. „Schon ein paar Blumen auf dem Balkon oder die Gestaltung von insektenreichen Gärten, beispielsweise mit heimischen Sträuchern statt einer Thuja-Hecke, hilft unseren heimischen Fledermäusen“, so Schneider.

Am Sonntag, 28. August, steht um 20.30 Uhr die erste Tour in Gunzenhausen auf dem Programm. Unter der Überschrift „Fledermäuse an Bord“ startet eine nächtliche Schiffstour auf dem Altmühlsee an der Schiffsanlegestelle im Seezentrum Schlungenhof. Nähere Informationen und Anmeldungen beim Zweckverband Altmühlsee unter info@altmuehlsee.de.

Am Mittwoch, 31. August, heißt um 20 Uhr „Expedition zur Geisterstunde“. Vom Parkplatz am Waldbad in der Leonhardsruhstraße 46 aus geht es auf der Suche nach Fledermäusen, Eulen, Nachtfaltern und anderen geheimnisvollen Wesen in den nächtlichen Burgstallwald. Interessierte können sich bis zum Vortag unter 09831/4820 oder per E-Mail unter altmuehlsee@lbv.de anmelden.

Keine Kommentare