Gunzenhausen: Freistaat hat Haus Silo gekauft

10.6.2018, 18:25 Uhr
Gunzenhausen: Freistaat hat Haus Silo gekauft

© Jürgen Eisenbrand

Wie berichtet, wird das markante Backsteingebäude an der Ecke Bahnhof-/Nürnberger Straße abgerissen; an seiner Stelle errichtet der Freistaat ein neues, modernes Bürogebäude für die rund 140 erwarteten Mitarbeiter des Landesamtes für Schule. Derzeit sind die ersten 70 von ihnen in einem Übergangsquartier in der Stuttgarter Straße untergebracht.

Für Scherer war der Termin in der Altmühlstadt quasi ein "Heimspiel", stammt der Chef der Regionalvertretung Mittelfranken des Staatsbetriebs doch aus Aha, hat 1990 am SMG sein Abitur gemacht, am Krankenhaus Zivildienst geleistet — und in Gunzenhausen auch noch "erfolgreich geheiratet", wie er lachend verrät.

Immobiliendeals hat er für das Dienstleistungsunternehmen des Freistaats, das für die Verwaltung der landeseigenen Immobilien zuständig ist, schon viele abgewickelt – allerdings zum ersten Mal in seiner Heimatstadt. "Das ist schon was ganz Besonderes", sagt er, "und deshalb bin ich auch selbst gekommen; normalerweise würde den Notartermin ein Mitarbeiter von mir wahrnehmen."

Der Kaufpreis, den die Landesregierung an die Stadt Gunzenhausen überweisen wird, bleibt geheim. Nur so viel ließen sich die Beteiligten entlocken: Keineswegs handle es sich dabei um eine irgendwie symbolische Summe, sondern: "Ein neutraler Gutachter hat den Verkehrswert der Immobilie ermittelt", so Scherer. Und auf Basis dieser Expertise sei das Geschäft abgewickelt worden, bei dem man, wie beide Seiten versichern, "vertrauensvoll und partnerschaftlich" miteinander umgegangen sei.

Rathaus-Chef Fitz nannte den Notartermin erneut einen "Meilenstein" auf dem Weg zum Landesamt-Neubau. Vor etwa zweieinhalb Jahren hatte er sich für Gunzenhausen um das Landesamt beworben, das im Zuge der Ämterverlagerung die Landeshauptstadt verlassen muss. Schon damals hatte er dafür den später tatsächlich ausgewählten Standort im Kopf — obwohl das Areal damals der Stadt noch gar nicht gehörte. Per Vorkaufsrecht erwarb er es später von einem Investor, an den wiederum der Vorbesitzer, die Stiftung Hensoltshöhe, das Haus Silo verkauft hatte.

Als nächstes wird die Stadt nun die Bauleitplanung vorantreiben, und das Staatliche Bauamt wird einen Bauplan für das Ämtergebäude mit seinen 3000 Quadratmetern Nutzfläche erstellen. Ein Termin für einen Umzug der Mitarbeiter von der Stuttgarter- in die Nürnberger Straße lasse sich freilich noch nicht seriös abschätzen.

Aus München meldete sich Kultusminister Bernd Sibler zu Wort: Er war vor einigen Tagen zum Antrittsbesuch im Bayerische Landesamt für Schule gewesen (wir berichten). Mit dem nun vollzogenen Ankauf des Grundstücks seien die Voraussetzung für einen attraktiven Neubau und damit für noch bessere Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter geschaffen. Im Zuge der Behördenverlagerung in den ländlichen Raum wurde Anfang 2017 das Bayerische Landesamt für Schule in Gunzenhausen errichtet. Auch eine Außenstelle des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus ist dort verortet. Das Landesamt für Schule übernimmt als neu eingerichtete Behörde sukzessive insbesondere Aufgaben der schulischen Personalverwaltung, Schulfinanzierung, Zeugnisanerkennung, des Schulsports und zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung an Schulen.

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