Gunzenhausen: Friedliche und harmonische Kirchweih

17.9.2018, 17:52 Uhr
Gunzenhausen: Friedliche und harmonische Kirchweih

© Foto: Christian Pohler

Weil die Wetterprognosen schon im Voraus hervorragend waren, kamen die Schausteller und sonstigen Beschicker des Festplatzes laut Eckerlein bereits "tiefenentspannt in Gunzenhausen an" und die Harmonie unter den aktiven Mitwirkenden und den Besuchern aus nah und fern setzte sich auch in den folgenden Tagen fort. Der Festplatz überzeugte dem städtischen Organisator zufolge "durch eine große Vielfalt an Angeboten" und hatte "eine sehr hohe Aufenthaltsqualität".

"Sehr gut los" ging es für Eckerlein bereits zum Auftakt, in dessen Rahmen die Gunzenhäuser Kerwabaum und -madli ihr zehnjähriges Bestehen feierten und zusammen mit über 150 eingeladenen "Kolleginnen" und "Kollegen" nach der traditionellen Zeremonie am Marktplatz im Festzelt Widmann für ausgelassene Stimmung sorgten. Ein weiterer Höhepunkt war für Eckerlein der sonntägliche Heimatnachmittag unter dem Motto "Fränkisch aufg’spielt" am Marktplatz mit einem fazinierenden Bandltanz des Trachenvereins D’Altmühltaler und der Schäfertanzgruppe sowie den "Frankenmuda Fratz’n" — eine Schuhplattlerformation aus der Partnerstadt Frankenmuth, die in der Altmühlstadt viel Frohsinn versprühte.

Viel Lob zollt Eckerlein den Teilnehmern am Festzug, der sich wie üblich am Montag in Bewegung setzte und der heuer unter dem Motto "Helden unserer Jugend – aus Film, Funk und Fernsehen!" stand: "Es war ein sehr gutes Bild, was die Vereine und sonstigen Beteiligten zu dem Thema ablieferten." Der städtische Veranstaltungsleiter ist froh, dass nach wie vor so viele Menschen in Stadt und Umland die Ärmel hochkrempeln, um den Kirchweihumzug zu etwas ganz Besonderem zu machen. Dazu trugen nach seinen Worten auch die Brauereiwagen bei, die das hübsche Bild abrundeten und durch ihre Teilnahme "das gute Zusammenspiel aller Beteiligten" unterstrichen. Sehr zufrieden äußerten sich laut Eckerlein die Festplatzbeschicker über die Gunzenhäuser Kerwa. Sie hätten nach eigenen Angaben "eine Herzlichkeit und ein Aufgenommensein" wie in nur ganz wenigen anderen Städten erlebt. "Darum kommen alle, die da waren, gern nach Gunzenhausen zurück", so Eckerlein. Die Schausteller und Budenbesitzer seien mit dem Verlauf der Kerwa "rundum zufrieden". Jeder Tag sei ein erfolgreicher Tag gewesen.

Nicht unerwähnt ließ Eckerlein in seiner Bilanz den erstmals abgehaltenen Gottesdienst am Festplatz im Atoskooter. Er habe alle der über 300 Besucher, unter ihnen viele Schausteller, "tief berührt". Die ökumenische Andacht am Nachkirchweihsonntag, an der auch Mitglieder der türkisch-islamischen Gemeinde Gunzenhausen teilnahmen, soll nach Angaben des städtischen Organisators ein fester Programmpunkt der Kirchweih werden.

Regionalzelt viel schöner

Wolfgang Eckerlein findet es gut, dass sich die Festwirtsfamilie Gruber heuer mächtig ins Zeug gelegt hat, um die Ausstattung und Dekoration ihres Regionalzelts am Schießwasen zu verbessern. "Es war nun so, wie man sich ein Festzelt in Gunzenhausen vorstellt", lobte Eckerlein dieses Engagement. Zusammen mit ihren Programm-Highlights wie den Linedance-Abend, die Ladies-Night und den Heimatabend hätten die Grubers "starken Anteil am Gelingen der Kirchweih" gehabt.

Dass der Besuch im Regionalzelt und auch im großen Festzelt Widmann an einigen Tagen den Erwartungen etwas hinterherhinkte, war für Eckerlein in erster Linie dem prächtigen Kirchweihwetter geschuldet. Hier habe sich der Biergarten mit seinen 1500 Plätzen vor dem Widmann’schen Zelt als ein großes Plus erwiesen. Er sei stets gut gefüllt gewesen "Er war Gold wert, weil sich die Leute raussetzen konnten." Alles in allem habe es mit den Zelten "gut funktioniert" und sowohl der Abend der Betriebe als auch der Auftritt der Störzelbacher im Festzelt Widmann seien wahre Publikumsmagneten gewesen.

"Man wird noch darüber sprechen müssen, das Programm in beiden Zelten besser zu koordinieren, damit sich diese noch stärker ergänzen", sieht Eckerlein noch etwas Handlungsbedarf.

"Super funktioniert" hat für ihn das Sicherheitskonzept mit zwei Security-Diensten. Die Kräfte hätten sich gegenseitig geholfen und prima ergänzt, was auch mit Unterstützung der Zeltbetrieber zu einem weitgehend reibungslosen Ablauf der festlichen Tage geführt habe. Die Kirchweih sei noch friedlicher verlaufen als die im vergangenen Jahr. "Jeder soll sich hintrauen, ohne Angst haben zu müssen" — dieser Anspruch hatte und hat für Eckerlein oberste Priorität. Insgesamt 65 Mal waren nach seinen Angaben die Einsatzkräfte des BRK gefordert, wobei es zu allermeist kleinere Blessuren mit Pflastern oder Kühlakkus zu versorgen galt. Nach Mitteilung des Rettungsdiensts gab es während der gesamten Kirchweih keine Alkoholleichen oder minderjährige Betrunkene.

Noch offen ist nach Angaben des städtischen Veranstaltungsleiters, wie es mit den Festwirten weitergehen wird. Ihre Verträge sind beide auf zwei Jahre befristet und diese Zeit ist nun um. Die weiteren Weichenstellungen sind laut Eckerlein Sache des Stadtratsausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur, der sich bereits in seiner nächsten Sitzung in der letzten Septemberwoche mit dem Thema befassen wird. Eckerlein geht davon aus, dass die Chancen auf eine Verlängerung nicht schlecht sind, hätten die Wirte doch das Ihre dazu getan, um auch künftig am Festplatz bleiben zu können. Es werde noch Gespräche geben, um die Abläufe in den Zelten weiter zu optimieren und die Kirchweih positiv weiterzuentwickeln. Eckerlein ist zuversichtlich, bereits im Oktober für die Kirchweih 2019 "alles in trockenen Tüchern zu haben".

"Hervorragend funktioniert" hat für den städtischen Organisator das Zusammenwirken mit der Spalter Stadtbrauerei und mit den weiteren Braustätten wie der Brauerei Gutman, der Landwehrbräu und der Ritter-St.-Georgen-Brauerei, die am Schießwasen präsent waren. Hier habe man "ein stabile Situation am Platz", an der aktuell nicht gerüttelt werden sollte.

Insgesamt sprach Eckerlein von einem "friedlichen, schönen und harmonischen Fest". Dass dies so war, sei maßgeblich auch ein Verdienst der den Festplatz organisierenden Familie Zöllner, die sich sehr ordentlich ins Zeug gelegt habe, um den Besuchern eine schöne Kirchweih zu bieten. Auch das harmonische Miteinander zwischen ihm (Eckerlein) und Annette Wagner von der städtischen Wirtschaftsförderung ließ der Veranstaltungsleiter nicht unerwähnt. Dank der Zöllners sei zum Finale auch ein prächtiges Höhenfeuerwerk gezündet worden, wobei nicht zuletzt wegen der riesigen Besucherresonanz am Nachkirchweihsonntagstermin festgehalten werden sollte. Für den Mittwoch werde man sich nach dem sehr erfolgreichen "Superhelden"-Debüt für das kommende Jahr eine neue Attraktion einfallen lassen.

Polizei: "Recht gesittet"

Aus polizeilicher Sicht ging es auf dem Festplatz heuer "recht gesittet zu". Aufkommende Streitigkeiten konnten von der Polizei und den eingesetzten Kräften des Sicherheitsdienstes geschlichtet werden, wie die örtliche Dienststelle mitteilt. Zwischen dem 8. und 16. September seien es nur zwei Körperverletzungen gewesen, die auf dem Festplatz vorfielen. Drei weitere Körperverletzungen, die mit der Kirchweih im Zusammenhang stehen dürften, gab es im Stadtgebiet während dieser Zeit. Weiter musste sich die Polizei mit zwei Diebstählen, zwei Unterschlagungen, vier Sachbeschädigungen und einer Unfallflucht beschäftigen. In zwei Fällen wurden Ermittlungen nach dem Betäubungsmittelgesetz eingeleitet.

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