Gunzenhausen groovt mit "Schaeffler-Bigband"

24.7.2017, 06:00 Uhr
Bernhard Schwab, Rita Rohmfeld und Peter Wirkner (von links) führten durch den Abend und präsentierten dabei natürlich auch ihre musikalischen Talente.

© Fotos: Kristy Husz Bernhard Schwab, Rita Rohmfeld und Peter Wirkner (von links) führten durch den Abend und präsentierten dabei natürlich auch ihre musikalischen Talente.

Frank Bader, der Werkleiter des hiesigen Schaeffler-Standorts in der Industriestraße, hat nach eigenem Bekunden normalerweise mit handfesteren Dingen zu tun als einem Live-Event, nämlich mit den Millionen von Kugellagern, die pro Jahr in der Altmühlstadt für Fahrzeuge gefertigt werden. Umso mehr freute er sich in seiner Begrüßungsrede über das erfolgreiche Zustandekommen der fast ausverkauften, vom Wetter so verwöhnten Kulturveranstaltung, und dankte der Kirche, der Stadt und den Organisatoren für die gute Zusammenarbeit.

Für Treue gedankt

Gunzenhausen groovt mit

© Kristy Husz

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz erwiderte den Gruß, indem er sich für die Treue des fränkischen Zulieferers zur Niederlassung in Gunzenhausen bedankte, wo aktuell um die 600 Personen beschäftigt sind und nach schwierigeren Zeiten nun wieder kräftig investiert werde. Sein besonderes Lob galt außerdem dem Team des Bauhofs, das die vor der Kirche befindliche Jakobusfigur von Ernst Steinacker auf kreative Weise in das Bühnenpodest integriert hatte.

Daraufhin enterten 20 elegant gekleidete Musiker eben jenes Podest und zündeten ein lautes Hit-Feuerwerk mit bekannten Melodien aus Swing, Jazz, Musical, Rock, Pop und Schlager. Unter der Leitung von Saxofonist Peter Wirkner, der mehrmals seine Begeisterung über das wunderschöne Ambiente ringsum äußerte, spielten sich die im "Brotberuf" allesamt bei Schaeffler tätigen Bandmitglieder schnell in die Herzen ihrer Zuhörer.

Einsatz am Broadway

Ob Kompositionen von Gloria Estefan, John Miles oder John Fogerty, von Udo Jürgens, Hildegard Knef oder James Last, von Andrew Lloyd Webber, Vangelis, John Williams, Burt Bacharach und vielen mehr: Das zwei Dutzend Titel umfassende Programm ließ wohl keine Wünsche offen. Und bei "Va, pensiero" aus Giuseppe Verdis Oper "Nabucco" durften die Gäste auch noch zum altmühlfränkischen Gefangenenchor mutieren, Kettenrasseln von der Bühne inklusive.

Gunzenhausen groovt mit

© Foto: Horst Kuhn

Zwischen den Liedern waren von Wirkner und seinen Co-Moderatoren - dem Sänger/Trompeter Bernhard Schwab und Soul-Röhre Rita Rohmfeld, die angesichts ihres letzten Auftritts vor einer längeren Pause ein paar Tränen vergoss – manch interessante Fakten zu erfahren. Zum Beispiel über die Firmenhymne "Wir bewegen die Welt". Diese stellt ein Dankeschön an die Unternehmenspatriarchin Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann dar, welche das Ensemble konstant unterstützt und ihm sogar einen Einsatz am New Yorker Broadway verschaffte. Letzteres ist umso bemerkenswerter, wenn man weiß, dass die Formation 2005 eigentlich nur gegründet wurde, um einen Kollegen musikalisch zu verabschieden; seitdem hat man im In- und Ausland aber viel Live-Praxis erworben und sogar mehrere CDs veröffentlicht.

Auf dem Kirchplatz vor St. Marien beeindruckte vor allem der Sound der Rhythmusgruppe, die das Motto des Abends - "Gefühle" - als ungehemmte Lebenslust interpretierte. Die Bläsersektionen setzten jedoch ebenfalls starke Akzente. Nachdenklich wurde es am Ende mit "Wir wollen Frieden" von Detlev Jöcker, dessen Botschaft nach Wunsch der Band alle Konzertbesucher hinaus in die Welt tragen mögen.

Gunzenhausen ist spitze

Die Worte nach dem tosenden Schlussapplaus gehörten Pfarrer Claus Bergmann. Er erklärte, welchem wohltätigen Zweck der Veranstaltungserlös zukommen wird: nämlich der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde, wo als nächstes Projekt die zweiwöchige Betreuungsaktion "Ferienspaß" auf dem Plan steht.

Am Ende lobte die Band ihr Publikum: "Gunzenhausen, ihr seid spitze!"

Keine Kommentare