Gunzenhausen investiert 20 Millionen Euro

29.11.2016, 06:00 Uhr
Gunzenhausen investiert 20 Millionen Euro

© Foto: Neidhardt

Etwa die Sanierung der Stadthalle, an der der Zahn der Zeit nach 40 Jahren Betrieb sichtlich genagt hat und die auch in puncto Barrierefreiheit und Gebäudetechnik ertüchtigt werden soll. Sie zählt mit veranschlagten 16 Millionen Euro zu den „dicksten Brocken“ auf der Investitionsliste. Fitz („Es wird wirklich etwas ganz Großes“) gab bekannt, dass die Arbeiten im kommenden April starten und Ende des übernächsten Jahres abgeschlossen sein sollen. „Dann haben wir eine prächtig sanierte Stadthalle“, merkte er an.

Im diesjährigen Haushalt der Stadt ist bereits eine Million Euro für die vorbereitenden Maßnahmen zu finden und für das kommende Jahr hat Kämmerer Werner Stützer 5,7 Millionen Euro in Sachen Stadthalle in den Etat eingestellt. Der Rest wird dann 2018 folgen. Nach Geprächen des Bürgermeisters mit der Hensoltshöhe und der evangelischen Kirchengemeinde zeichnet sich ab, dass neben der Zionshalle und dem Bethelsaal auch das Lutherhaus als Ausweichorte genutzt werden können.

Ein weiteres städtisches Großprojekt ist die laufende Sanierung der Stephani-Turnhalle mit Kosten von rund 3,3 Millionen Euro. Sie soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Als letzte „Rate“ hat Kämmerer Stützer für 2017 1,5 Millionen Euro in den städtischen Etat eingestellt. Mit 700 000 beziehungsweise 800 000 Euro durchaus stattlich sind auch die städtischen Baukostenzuschüsse für die Erweiterung des Kinder- und Familienzentrums Wilhelm Löhe in der Ostvorstadt und die Sanierung des Hallenbads „Juramare“ am Bahnhofplatz.

Viel Geld für Straßenbau

Weitergehen soll es im kommenden Jahr auch mit dem Straßenbau, wobei die Erschließung des Baugebiets Frickenfelden (1,2 Millionen Euro), der Ausbau des Geh- und Radwegs entlang der Oettinger Straße (190 000) und der Ausbau und die Erneuerung sonstiger Geh- und Radwege (205 000) dominieren. Weitere 255 000 Euro sieht der Haushalt für Hochwasserschutzmaßnahmen in der Stadt und den Ortsteilen vor.

Ein großes Thema wird nächstes Jahr auch die Abwasserbeseitigung sein. Hier werden im wahrsten Sinn des Wortes knapp 7,3 Millionen Euro „verbuddelt“. Allein für einen Stauraumkanal mit Pumpwerk entlang der Altmühlpromenade sind vier Millionen Euro im Haushalt zu finden, weitere zwei Millionen für die Erschließung des neuen Baugebiets in Frickenfelden und eine halbe Million für notwendige Sanierungsarbeiten an den städtischen Abwasserkanälen. Hinzu kommen der Anschluss von Filchenhard an die Gunzenhäuser Kläranlage (420 000) sowie noch einige weitere Maßnahmen wie etwa der Bau einer sogenannten Fernwirkanlage (300 000).

Zusätzliche 210 000 Euro sieht der Haushalt 2017 für den Bau einer Lager- und Waschhalle für den städtischen Bauhof vor, 365 000 gibt es für die Dorferneuerung und den landwirtschaftlichen Wegebau, 350 000 Euro lässt sich die Stadt die Wirtschaftsförderung und den Breitbandausbau kosten und 200 000 sind für den Grunderwerb vorgesehen.

Als Folge der hohen Investitionsausgaben in 2017 wird die allgemeine Rücklage der Stadt von rund 2,6 Millionen auf 800 000 Euro schrumpfen. Gleichzeitig wächst die Verschuldung nach den Berechnungen des Kämmerers von 7,3 auf 15,1 Millionen Euro. Für alle nächstjährigen Projekte musste der Stadtrat noch sein Plazet geben, was in der jüngsten Sitzung geschah.

Fitz informierte auf der Bürgerversammlung, dass im übernächsten Jahr Investitionen in gleicher Höhe wie 2017 anstehen und die Verschuldung der Kommune dann auf über 20 Millionen Euro ansteigen wird. Er gab sich aber zuversichtlich, dass es gelingt, diesen Berg in einem überschaubaren Zeitraum wieder abzutragen.

Zum Abschluss des Abends ging Fitz auf den anfangs nicht unumstrittenen neuen Radweg entlang der Theodor-Heuss-Straße ein. Er stellte fest, dass dieses Projekt mittlerweile von einer breiten Mehrheit akzeptiert und befürwortet wird, sorgt es doch für mehr Sicherheit der radelnden Verkehrsteilnehmer und gleichzeitig für eine Drosselung des Tempos der Autofahrer und damit auch für weniger Verkehrslärm. Genau diese Effekte, betonte Fitz, habe man von städtischer Seite bewusst angestrebt. Und Gleiches erwarte man in der Oettinger Straße, die nächstes Jahr ebenfalls ein radfahrer- und fußgängerfreundlicheres Gesicht erhalten soll.

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