Gunzenhausen: Jäger sind Vorreiter bei "Hundesolidarkasse"

12.3.2014, 07:00 Uhr
Gunzenhausen: Jäger sind Vorreiter bei

© Leykamm

Ein solcher Fall sei aber bislang noch nicht eingetreten, teilte Vorsitzender Thomas Eschenbacher auf der Jahresversammlung im Gasthaus Kleemann in Pfofeld mit. Mittlerweile nun sei der BJV selbst auf den Zug aufgesprungen und wolle für seine Mitglieder landesweit eine Hundeversicherung anbieten.

Die „geistige Keimzelle“ für diese Idee, so Eschenbacher, habe somit der hiesige Jagdverein gebildet. Auf der Versammlung signalisierte man zugleich Zustimmung, sich an der Gruppenversicherung des BJV zu beteiligen, falls diese zustande kommt (was nur bei einem Mitwirken einer Mindestanzahl an Kreisgruppen der Fall sein wird). Komme es so, werde im Gegenzug die bisherige Solidarkasse aufgelöst, die naturgemäß nicht die gleichen Leistungen wie eine große Versicherung bieten könne. Allerdings kostet diese auch 50 Cent pro Mitglied mehr. Eine Summe, die laut Eschenbacher der Verein drauflegen will.

In seinem Bericht blickte der Vorsitzende auf eine sehr gut gelungene Hubertusmesse zurück, allerdings hätte deren Besuch etwas besser sein können. Eschenbacher verwies zudem auf die Anschaffung eines neuen Mulchgeräts für den Hundeplatz und die Bekleidungszuschüsse für die neuen Jagdhornbläser. Letztes Jahr habe er bereits einen Zuschussantrag für einen großen Schildersatz aus Mitteln der Jagdabgabe gestellt, das Ergebnis sei aber noch offen. Dringend werde außerdem derzeit ein Lagerraum für vereinseigene Gerätschaften und Materialien gesucht.

Im Namen des erkrankten Kassiers vermeldete der Vorsitzende den aktuellen, um etwa 1700 auf rund 21200 Euro gesunkenen Geldbestand. Mitglieder hat der Jagdverein derzeit 213, worauf Schriftführer Erich Weißmann aufmerksam machte. Sonderapplaus gab es kurz darauf für Hans Wittmann, er konnte bei der Landesmeisterschaft für jagdliches Schießen 2013 den Titel in der Seniorenklasse an den Altmühlsee holen. Vor Ort wird zudem in diesem Jahr ein Hegeringschießen stattfinden, wie der entsprechende Obmann Harald Nehmeier ankündigte.

Zur aktuellen Rechtsprechung

Der Ehrenvorsitzende Dr. Sigurd Schacht aus Gunzenhausen verwies auf die für die Waidgerechtigkeit große Bedeutung der sogenannten „Nachsuchenvereinbarungen“, die nun aktualisiert werden sollen. Sie regeln das Zurstreckebringen von angeschossenem Wild. Weniger Gedanken um Tierverletzung macht sich hingegen das eine oder andere rabenschwarze Schaf unter den Landwirten. So lenkte Eschenbacher den Blick auf die gerichtliche Verurteilung eines Landwirts (außerhalb Bayerns), der mit dem Mähwerk sein Feld bearbeitet hatte – wohlwissend, dass sich dort Kitze befinden.

Vereinsmitglied Harald Fritsch (Absberg) begrüßte dieses Urteil, gab aber zu bedenken, dass ein solches noch nicht in Bayern gesprochen worden sei. Im Gegenteil: Er persönlich habe schon des öfteren mit Hinweisen und Schildern vor dem Befahren der Felder gewarnt – und kurz darauf die Überreste der Kitze aus ihnen entfernen müssen. Die Vorfälle habe er dann jedesmal der Polizei gemeldet. „Passiert ist nichts“, machte Fritsch seinem Ärger Luft.

Karl Strauß seit 60 Jahren dabei

Geehrt wurden (in Klammern Wohnort und die Zahl der Jahre der Vereinstreue): Karl Strauss (Aha, 60), Friedrich Auernheimer (Gunzenhausen) und Norbert Klose (Gunzenhausen, je 50), Harald Fritsch (Absberg, 40) sowie Ernst Höhenberger (Heidenheim), Fritz Paul (Kalbensteinberg), Günther Rutz (Kurzenaltheim) und Erwin Steinbauer (Kalbensteinberg, je 25). Über den Eichenkranz in Bronze durfte sich zudem Ludwig Herzner (Polsingen) für seine Verdienste um die Waldpädagogik und mehr erfreuen.

Auch neue Jäger konnten in den Reihen des Vereins willkommen geheißen werden. Es waren dies: Klaus Hausleiter (Absberg), Wolfgang Müller (Gunzenhausen), Michael Oster (Heidenheim), Christian Rammler (Merkendorf), Norbert Rammler (Merkendorf), Werner Schneider (Wachstein), Alexander Schöner (Meinheim), Georg Siegl (Heidenheim) und Andreas Uhlmann (Merkendorf). Die Wahl geriet zur Formsache: Die Mitglieder des Vorstands wurden allesamt in ihren Ämtern bestätigt.

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