Gunzenhausen: Pausenhof wird 133.000 Euro teurer

9.2.2018, 06:04 Uhr
Gunzenhausen: Pausenhof wird 133.000 Euro teurer

© Marianne Natalis

"Das Ding läuft uns kostenmäßig aus dem Rahmen", machte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses klar. Für die Sanierung des Sportplatzes und des Pausenhofs der Stephani-Schule sind nach einem Stadtratsbeschluss vom vergangenen September insgesamt 800 000 Euro eingeplant. Die Stadt hatte sich einen Aufenthaltsbereich mit vielen Ruhezonen vorgestellt. Ganz anders dagegen Schulleitung, Lehrer und Eltern: Bei einer Versammlung im Herbst hatte die Schulfamilie ihren Wunsch nach mehr Aktivitätsmöglichkeiten zum Ausdruck gebracht.

Die konkreten Vorschläge wie ein kleines Streetsoccerfeld oder ein Trampolin in den Entwurf einzuarbeiten, war für Planerin Lucia Ermisch aus Roth kein Problem. Allerdings erhöhen sich dadurch die Kosten um rund 133 000 Euro auf nun 933 000 Euro. Wobei weniger die Geräte für diese enorme Kostensteigerung verantwortlich sind, für die Ausstattung berechnet Ermisch nur rund 40 000 Euro. Um das allerdings alles im Pausenhof unterzubringen, muss dieser komplett erneuert werden.

Ursprünglich hatten Stadt und Planerin gehofft, den hinteren Bereich mit den kleinen Hügeln unangetastet lassen zu können. Bei der neuen Variante müssen nun das gesamte Pflaster herausgenommen, das Gelände bearbeitet und die Steine neu verlegt werden. Das verursacht laut Ermisch den Hauptanteil der Mehrkosten.

In der Sitzung des Bauausschusses präsentierte Ermisch nun zwei mögliche Varianten, wie die verschiedenen sportlichen Angebote im Pausenhof verteilt werden könnten. Die Herausforderung für die Rother Landschaftsarchitektin war dabei, dass die Zufahrt für die Feuerwehr über den Hof möglich sein muss, zudem wird auch der Hackschnitzelbunker von dort aus befüllt. Das heißt, es muss Platz genug für große Lastwagen sein.

Gunzenhausen: Pausenhof wird 133.000 Euro teurer

© Lucia Ermisch

Weiter wollte Ermisch möglichst die wenigen Bäume, die im Hof stehen, erhalten. Denn im Sommer kann es in dem gepflasterten Geviert ganz schön heiß werden, da sind schattige Plätze gefragt.

Das Streetsoccerfeld wollte Ermisch - und diese Variante hätte auch Stadtbaumeisterin Simone Teufel bevorzugt – mitten im Pausenhof platzieren, sodass die Schüler ihren sporttreibenden Kollegen von allen Seiten zusehen können. Doch Sportlehrer Horst Hartung wies darauf hin, dass an dieser Stelle immer eine Mannschaft in die Sonne blicken würde. Der Platz direkt an der Turnhalle, wie in Variante zwei (siehe Skizze) vorgesehen, sei wesentlich besser, weil in der Regel auch im Schatten.

"Etwas erschlagen"

"Das müssen uns unsere Kinder wert sein", waren sich die Mitglieder des Bauausschusses mit Helga Betz (Grüne) einig. Zwar sei eine Million Euro für einen Schulhof "viel Geld", bemerkte etwa Dr. Werner Winter (Freie Wähler), andererseits müsse ein Schulhof aber auch funktionsfähig sein. Daniel Hinderks (SPD) sah hier einen großen "Gegenwert", den man bekomme und "anfassen" könne, und sein Fraktionskollege Dr. Hans-Peter Neumann fand, dass man an dieser Stelle nicht sparen solle, zumal die Ganztags-Grundschule kommen werde. "Etwas erschlagen" war Karl Gutmann (CSU) von der Kostenmehrung, meinte aber auch, dass die Stadt das jetzt einmal richtig machen solle, und dann herrsche wieder für lange Zeit Ruhe.

Wenig Hoffnung konnten Fitz und Stadtkämmerer Werner Stützer den Stadträten in Sachen Zuschüsse machen, hier Fördergelder zu bekommen, sei nicht so einfach. Zwar gibt es ein kommunales Programm für Schulen, darin sind aber für 2018 nur 1,9 Millionen Euro für ganz WeißenburgGunzenhausen eingeplant. 680.000 Euro davon beansprucht laut Fitz bereits der Landkreis, sodass für die restlichen 27 Kommunen nicht allzu viel übrig bleiben wird. Der Bürgermeister hat für Gunzenhausen einen Bedarf von 410.000 Euro angemeldet, ihm sei allerdings signalisiert worden, dass Gunzenhausen froh sein könne, wenn es 250.000 Euro aus diesem Topf erhalte.

Das ändere aber doch nichts daran, dass "wir uns einig sind, dass es gemacht werden muss", setzte Manfred Pappler (CSU) den Schlusspunkt unter die Debatte, die Stadträte würden hier voll auf Stützer vertrauen, dass er die bestmögliche Förderung für die Stadt heraushole.

Von den nun insgesamt 933.000 Euro sind rund 540.000 Euro für den Pausenhof gedacht, die restlichen 400.000 Euro werden für die Sanierung des Sportplatzes verwendet. Der einstimmige Beschluss des Bauausschusses muss nun noch vom Stadtrat bestätigt werden.

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