Gunzenhausen: Räuber auf der Datenautobahn

30.11.2016, 06:00 Uhr
Nicht nur der aktuelle Hacker-Angriff auf die Telekom zeigt, wie wichtig Sicherheit im Internet ist.

© Symbolfoto: Peter Steffen/dpa Nicht nur der aktuelle Hacker-Angriff auf die Telekom zeigt, wie wichtig Sicherheit im Internet ist.

Dessen Vorsitzender, Karl-Heinz Fitz, hatte als Referenten den Leiter der EDV-Abteilung der Stadt Gunzenhausen, Horst Schäfer, gewonnen. Schäfer verdeutlichte zunächst die rasante Entwicklung des Mediums Internet: 1969 waren gerade einmal vier Rechner miteinander verbunden. Heute gibt es weltweit drei Milliarden Nutzer, die pro Minute etwa 150 Millionen E-Mails und 44 Millionen WhatsApp-Nachrichten senden. Zu PC, Laptop und Smartphone kommen immer mehr Geräte, die mit dem Internet verbunden sind — von der Webcam über Haushaltsgeräte bis zu Minicomputern, die man am Körper trägt.

Die Struktur des Internets, so Schäfer, habe sich in dieser Zeit aber nicht grundlegend geändert, sie stammt im Wesentlichen aus einer Zeit, in der Datensicherheit noch kein primärer Gesichtspunkt war.

Der städtischer Experte für IT-Sicherheit Horst Schäfer.

Der städtischer Experte für IT-Sicherheit Horst Schäfer. © Foto: privat

Die Folgen schilderte der Referent mit Beispielen: 2015 übernehmen Hacker via Internet die Steuerung eines Autos während der Fahrt; der französische TV-Sender TV5 Monde musste nach einem Hackerangriff seinen Sendebetrieb zeitweise einstellen; beim E-Mail-Dienstleister Yahoo sind 500 Millionen Nutzer von einem Hackerangriff betroffen.

Gefährdet seien nicht nur die Geräte, mit denen sie selbst arbeiten, sondern auch die Netze der Unternehmen, mit denen sie kommunizieren, sowie die Zwischensysteme der Netzbetreiber, die für den Transport der Daten zuständig sind. Diese Systeme offenbaren laut Schäfer immer wieder Sicherheitslücken. Seine beunruhigende Botschaft: Alle Daten, die auf einem Computer gespeichert oder bearbeitet werden, können zerstört, enthüllt, verändert oder missbraucht werden.

Ausführlich erläuterte Schäfer, wie man diese Risiken minimieren kann. Vom sicheren Passwort über aktuelle Virenscanner bis zur konsequenten externen Datensicherung reicht die Palette der Maßnahmen. Als besonders hilfreich empfahl er das Sicherheitsbarometer der Initiative „Deutschland sicher im Netz“. Die App „SIBA“, erhältlich für alle Smartphones, zeigt aktuelle Risiken im Internet.

Eine Übersicht über weitere hilfreiche Informationsquellen gibt’s demnächst auf der Homepage der Schule: http://ms-gunzenhausen.de/

Keine Kommentare