Gunzenhausen: Schulzentrum gewinnt an Attraktivität

20.3.2017, 06:00 Uhr
Gunzenhausen: Schulzentrum gewinnt an Attraktivität

© Fotos: Neidhardt

"Dickster Brocken" des 2,8-Millionen-Euro-Projekts ist ein Erweiterungsbau am Werkstättentrakt, in dem die Zimmerer nun optimale Lern- und Arbeitsbedingungen vorfinden. Die bisherige Raumnot gehört somit der Vergangenheit an. Wo bisher die Zimmerer werkelten, sind nun in benachbarten, von Grund auf sanierten und neu gestalteten Räumen die Metallbauer untergebracht. Auch wurden in den Werkstätten neue Umkleiden geschaffen und die Sanitärbereiche auf Vordermann gebracht. Im Schulgebäude selbst schuf der Landkreis in der früheren Metallerwerkstatt einen eigenen Raum für die Ganztagsbetreuung und als letzter Abschnitt der zweieinhalb Jahre dauernden Maßnahme folgte dort, wo früher die Kreisbücherei untergebracht war, eine hell und freundlich eingerichtete neue Mensa. Schließlich wurden auch Teile der Fassade und der Außenanlage in einen ansprechenden Zustand versetzt.

Für Landrat Gerhard Wägemann ist die Einweihung eines Gebäudes immer ein Zeichen von Aufbruchstimmung und von Optimismus. Sie, strich er bei der Übergabefeier in der Aula der Berufsschule vor zahlreichen Gästen heraus, sei ein deutliches Signal dafür, "dass wir an die Sache glauben, der wir ein neues Haus errichtet haben". Gerade das Bildungswesen brauche solche Zuversicht wie auch breite Zustimmung, lege es doch den Grundstein für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen und damit auch für die Zukunft der gesamten Gesellschaft.

Genau aus diesem Grund habe der Schulausschuss des Kreistags im November 2013 einstimmig beschlossen, den Umbau des Schulgebäudes für Zwecke der Verköstigung und ganztägigen Betreuung sowie die Erweiterung der Werkstätten am Beruflichen Schulzentrum in der Altmühlstadt durchzuführen. Die Schule sei nun wieder "absolut funktionsgerecht" und biete eine schöne Atmosphäre. Die Baumaßnahme soll nach den Worten Wägemanns dazu dienen, "Lehrer und Schüler bei ihrer gewiss nicht immer leichten Aufgabe des Lehrens und Lernens zu unterstützen".

Wissensvermittlung zählt für ihn zu den dringlichsten Aufgaben einer Gesellschaft, um Gegenwart und Zukunft zu meistern. Daher stehe es seitens des Kreistags und der Kreisverwaltung außer Frage, sich auch künftitig "mit unverminderter Intensität" um ihre Schulen im Kreisgebiet zu kümmern.

Auch Brandschutz optimiert

Der Landrat ist froh, dass bei der aktuellen Maßnahme in Gunzenhausen durch den Anbau an die Zimmererwerkstatt die dort beengte Situation beseitigt und durch den Raumgewinn einzelne Fachbereiche sinnvoll zusammengelegt werden konnten. Der Umbau ermögliche den Einsatz neuester fachpraktischer Einrichtungen, um den gestiegenen Anforderungen an den Stand der Technik sowie den Unfallverhütungs- und Brandschutzbestimmungen gerecht zu werden. Gleichzeitig habe man die Verpflegungssituation auf den aktuellen Stand gebracht, was auch für die Bewohner des Schülerwohnheims deutliche Vorteile mit sich bringe. Und nicht zuletzt entspreche die ganztägige Betreuung nun den neuesten Anforderungen.

Nicht unerwähnt ließ Wägemann das nach seinen Worten hohe Engagement des Freistaats Bayern. Er habe für die Modernisierungsmaßnahme in der Altmühlstadt eine Förderung von knapp 1,37 Millionen in Aussicht gestellt. "Eine schöne finanzielle Unterstützung", freute sich der Landrat. Sein Dank galt allen, die sich für das Projekt eingesetzt, die Steine aus dem Weg geräumt und für eine zügige Durchführung gesorgt haben. Das Ergebnis all ihrer Bemühungen könne sich sehen lassen.

Dem Dank schloss sich seitens der Schule deren Leiter Oberstudiendirektor Thomas Grad auch im Namen seiner beiden Stellvertreter Undine Landvoigt und Adolf Kisser an. Viele Kräfte hätten die Ärmel hochgekrempelt, um den Schülern und Auszubildenden aus dem Landkreis, aus Nordbayern oder in Sprengeln über Bayern hinaus mehr denn je einen zeitgemäßen, attraktiven und lehrplankonformen Unterricht bieten zu können. Als Chef der Wirtschafts-, der Berufs- und der Meisterschule zeigte sich Grad mit dem Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen "hoch zufrieden".

Bildungschancen verbessert

Gemeinsam habe man dafür gesorgt, dass die Bildungschancen in Altmühlfranken weiter verbessert werden konnten. Den Grußworten von Werner Lucha, Leitender Ministerialrat am Bayerischen Kultusministerium, und des Präsidenten der Handwerkskammer Nürnberg für Mittelfranken Thomas Pierner (Bericht folgt) folgte die symbolische Schlüsselübergabe zu den Neu- und Umbauten durch die Architektin Sonja Mark von der Planbau Gunzenhausen. Sie begleitete federführend die Baumaßnahmen und erläuterte bei der Übergabefeier detailliert die einzelnen Schritte.

Von den gelungenen Ergebnissen konnten sich die Gäste schließlich bei einem Rundgang durch die einzelnen Gebäudeteile ein Bild machen, bevor die Feier in der neuen Mensa bei einem gemeinsamen Imbiss ausklang. Für den guten Ton waren die Schüler Anna Strauß am Flügel und die beiden Saxophonisten Fabio Lepp und Robin Hafner sowie die Schülerband der Wirtschaftsschule zuständig. Sie hatten zusammen mit Musiklehrer Mario Hendreich, der selbst mitwirkte, ein buntes musikalisches Programm vorbereitet. Ein echter Hingucker war das Stelzenballett, das einige Schüler unter der Regie von Lehrer Christian Schäble einstudiert hatten.

 

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