Gunzenhausen: Sonne strahlte beim Schäfertanz

GUNZENHAUSEN - Skeptisch waren die Blicke gen Himmel gerichtet. Ob der Regen wohl rechtzeitig aufhört und der Schäfertanz wie geplant auf dem Marktplatz über die Bühne gehen kann? Immer wieder wurden die Smartphones gezückt und die Wetterapps abgefragt und dann – ganz pünktlich – riss der Himmel auf und die Regenschirme standen der traditionellen Veranstaltung, die nur alle drei Jahre zur Gunzenhäuser Kirchweih stattfindet, nicht im Weg.

Angeführt von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Karl Hummel, Vorsitzender des Trachtenvereins "D’Altmühltaler", Schäfertanzorganisator Erhard Pentza und Mitgliedern des Schäfervereins Dinkelsbühl-Gunzenhausen um Vorsitzenden Friedrich Belzner, zog die Schäfertanzgruppe in die "gute Stube der Stadt" ein.

Der Rathauschef zeigte sich erfreut darüber, dass sich der Schäfertanzgruppe heuer neben den bewährten Tänzern und Tänzerinnen auch Mitglieder der Gunzenhäuser Kerwabuam und -madli mit angeschlossen haben. Die zwölf Tanzpaare und drei Ersatzpaare hatten sich in insgesamt zehn Probenstunden auf ihren Auftritt vorbereitet.

Gleich zu Beginn bedankte sich Bürgermeister Fitz bei der "Schäfertanzmusik" unter der Leitung von Thomas Pentza, die die knapp einstündige Aufführung gekonnt begleitete. Die Musikgruppe setzte sich zusammen aus Mitgliedern der "Gunzenhäuser Blous‘n" und der Blaskapelle Dittenheim. Ein Dank galt auch Schäfer Robert Lechner aus Wettelsheim, der in einem kleinen Pferch zwei Mutterschafe mit ihren drei Lämmern, die erst vor wenigen Tagen das Licht erblickt haben, mitgebracht hatte.

Namens der Schäfertänzer begrüßte Karl Hummel die Gäste und erinnerte dabei an den ersten Oberschäfer, Fritz "Wudla" Meier, der ab 1924 den Tanz leitete. Von 1964 bis 2004 hatte Karl Reichenthaler das Amt des Oberschäfers inne, bevor er die Schäferschippe an seinen Sohn Christian übergab. Erstmals gab Friedrich Schreitmüller mit einer Pfeife den Wechsel zur nächsten Tanzfigur an.

Gezeigt wurden insgesamt vier Blöcke mit 36 Tanzfiguren und zum Schluss gab es viel Beifall für die zwölf fesch ausgestatteten Männer und Frauen sowie die Musikanten, die allesamt ihren Teil zum Gelingen der Brauchtumsveranstaltung beigetragen haben.

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Gunzenhausen

11.9.2017, 11:50 Uhr

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Unter den Zuschauern weilte neben stellvertretendem Landrat Robert Westphal auch Doris Jäggi, die Tochter von Uta Müller (Ponyhof) aus Olten/Schweiz, die vor über 40 Jahren als Jugendliche in der Schäfertanzgruppe mitwirkte. Eine Ehrung gab es für Friedrich Schreitmüller, der der Gruppe seit 50 Jahren angehört. Im Rahmen der "Grünen Woche" wird die Gunzenhäuser Tanzgruppe übrigens im nächsten Jahr einen Auftritt in Berlin haben.

Ein besonderes Lob haben sich die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs um Bauhofleiter Gustav Girschele verdient. Sie waren, als es für die Durchführung des Schäfertanzes grünes Licht gegeben hatte, sofort zur Stelle, brachten eilig Stühle herbei und trockneten die regennassen Bierbänke für die Zuschauer.

Als Tanzpaar wirkten mit: Carl Claus, Conny Mährlein, Jochen Denkfelder, Anja Braun, Rainer und Gabi Hirsch, Matthias Reichenthaler mit Sohn Matthias Reichenthaler, Andreas Kirchdörffer, Anne Hirsch, Erich Dölfel, Monika Braun, Friedrich und Karin Elterlein, Michael Zatschker, Christiana Jungwirth, Simon Reif, Christine Blümel, Bastian Seifert, Sandra Feuchtenberger, Uwe und Sylvia Jäger, Manfred und Anita Solbeck, Harald Braun, Anita Pentza. Als Ersatz standen Michael Hofmann und Steffi Willer bereit.