Gunzenhausen: Wieder Badespaß im Juramare

13.9.2018, 18:11 Uhr
Gunzenhausen: Wieder Badespaß im Juramare

© Fotos: Erich Neidhardt

Die Generalsanierung der Freizeiteinrichtung der Stadtwerke hat viel länger gedauert als ursprünglich geplant. Aber nun überwiegt die Freude über die Wiedereröffnung den Ärger, den die monatelange Verzögerung mit sich gebracht hat. Ursprünglich sollte Juramare bereits im Dezember 2017 wieder zur Verfügung stehen, doch die Fertigstellung rückte immer wieder in die Ferne. Einenteils erfolgten die Bauarbeiten im Bestand, was immer wieder Überraschungen und einen Mehraufwand mit sich brachte. Zudem hielten einige Firmen die vereinbarten Termine nicht ein oder mussten nachbessern, was ebenfalls Zeit kostete. Verzögerung gab es auch, weil auf einige Auschreibungen überhaupt keine Angebote kamen und dadurch Neuausschreibungen nötig waren.

Doch nun herrscht wieder Leben in der Schwimmhalle und darüber ist Roland Dücker, der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke, genauso froh wie Bäderleiter Martin Renk. "Wir sind glücklich, dass das Juramare wieder offen ist", hieß es am Eröffnungstag bei einem Rundgang durch die erneuerten Bereiche der Freizeiteinrichtung des Kommunalunternehmens, dem sich auch Bürgermeister Karl-Heinz Fitz angeschlossen hatte.

Freundlich und komfortabel

"Die gefällige Gestaltung im sanierten Umkleide-, WC- und Duschbereich fällt als erstes auf und lässt beim Badegast gleich ein Wohlgefühl aufkommen", merkte Roland Dücker an. Bei der Innengestaltung wurde nach seinen Worten generell viel Wert auf ein modernes, warmes und freundliches Ambiente gelegt, verbunden mit viel zeitgemäßem Komfort. Dieser zeigt sich an vielen Stellen im Innenbereich des Bads und natürlich auch bei einem Blick in die vergrößerte Duschabteilung und auf den Umkleidebereich, den die Stadtwerke mit neuen Spinden und Umkleidekabinen aufgewertet haben. Ein breiter und heller Flur führt nun direkt in Richtung Solebad oder zum Schwimmer- und Kinderbecken.

Gunzenhausen: Wieder Badespaß im Juramare

Insgesamt stehen den Besuchern im Hallenbad exakt 336 Spinde zur Verfügung. Die sind auch nötig, werden an Spitzentagen doch über 1000 Badegäste gezählt. Für die routinierten Hallenbadgänger anfangs etwas gewöhnungsbedürftig mag sein, dass die Dusch- und WC-Bereiche gedreht wurden: jetzt rechts die Herren und links die Damen.

Aber nicht nur im Besucherbereich, auch hinter den Kulissen wurde massiv investiert. Im Zug der Generalsanierung richteten die Stadtwerke neue Technikräume im Keller ein und brachten bestehende Anlagen auf Vordermann. Die Abwasseraufbereitungsanlage für das Solebad wurde komplett erneuert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ein großes Augenmerk galt überdies den Lüftungsanlagen, die für ein angenehmes Klima in der Schwimmhalle und im Umkleidebereich erforderlich sind. Die alten Elemente wurden komplett durch neue, energieeffiziente Anlagen ersetzt. Weil sie viel stattlichere Ausmaße haben als die frühere Technik, konnten die neuen Lüftungsanlagen nicht mehr im Gebäude untergebracht werden. Sie fanden auf den Flachdächern einen neuen Platz.

Gunzenhausen: Wieder Badespaß im Juramare

Roland Dücker zufolge war der grundlegenden Hallenbaderneuerung eine längere Planungsphase vorangegangen, bei der zunächst die gesamte Anlagentechnik auf ihre Tauglichkeit hin abgeklopft und der technische Sanierungsaufwand definiert wurde. "Dabei", erläuterte der kaufmännische Geschäftsführer, "sollte nicht einfach die altersschwache Technik durch eine neue ersetzt werden. Die neue Technik sollte auch den aktuellen Anforderungen an Energieeffizienz, optimierten Unterhaltskosten und Sicherheit erfüllen."

In einem zweiten Schritt nahmen die Stadtwerke zusammen mit den Fachplanern dann die Raumaufteilung unter die Lupe. "Da für einen Großteil der Sanierung eine Förderung in Anspruch genommen werden konnte, mussten speziell die Anforderungen für Schulschwimmunterricht mit in die Planungen einfließen", so Dücker. Er betonte, dass bei der Raumgestaltung auch die Erfahrungen der Mitarbeiter sowie Anregungen von Badegästen in die Überlegungen einbezogen wurden.

Knifflige Aufgaben

"Bei der Durchführung der Baumaßnahmen zeigte sich die eine oder andere Überraschung, wie es aufgrund des Umbaus im Bestand zu erwarten war", blickte Dücker auf die Sanierungsphase Monate zurück. Nach dem vollständigen Entkernen des Umkleidebereichs und der Nassräume (Duschen, WCs) wurden alle Bereiche nach und nach auf- und ausgebaut. Zusätzliche Maßnahmen für Brandschutz oder knifflige statische Aufgaben waren ebenso zu bewältigen. Insgesamt waren über 20 Gewerke auf der Baustelle zu koordinieren.

Dücker und Renk freuen sich , dass trotz der zum Teil zum Vorschein gekommenen Überraschungen und zusätzlichen Maßnahmen der Kostenrahmen eingehalten werden konnte. Insgesamt 3,3 Millionen Euro nahmen die Stadtwerke Gunzenhausen in die Hand, um Gästebereiche und Technik zu sanieren. Allein die Technik verschlang rund 50 Prozent der Kosten. Die restlichen Mittel flossen in Rohbau, Ausbau und Ausstattung des sanierten Hallenbadbereichs. Weil die Freizeiteinrichtung auch für den Schulsport genutzt wird, beteiligte sich die Regierung von Mittelfranken mit rund 1,5 Millionen Euro an der Maßnahme.

Und auch die Stadt Gunzenhausen gab einen Zuschuss: zirka 700 000 Euro. Für Bürgermeister Fitz ist das Hallenbad "eine ganz wichtige Einrichtung für die Stadt, ihre Bürger und ihre Vereine". Aber auch die Urlaubsgäste und Badefreunde aus der gesamten Region wüssten das Gunzenhäuser Angebot sehr zu schätzen. Fitz findet es gut, dass die Sanierung angepackt wurde und das Hallenbad jetzt den gehobenen heutigen Ansprüchen genügt. Die Gäste kämen von weither. Sie verweilten auch in der Stadt und gingen nicht zuletzt zum Einkaufen.

Ein modernes Hallenbad ist für Roland Dücker "auch ein Stück Lebensqualität für Bürger und Gäste". Er machte bei dem Rundgang durch das Gebäude darauf aufmerksam, dass die Gunzenhäuser Bäder nicht kostendeckend betrieben werden können. Trotzdem werde an den Einrichtungen festgehalten. Sie seien ein Stück Daseinsvorsorge, an der nicht gerüttelt werden sollte.

Der kaufmännische Geschäftsführer zusammenfassend: "So schön die Sommersaison im Waldbad am Limes auch war, jetzt freuen sich alle Badebegeisterten sowie die Schulen und Vereine, dass mit Beginn der Herbst- und Wintersaison das Juramare wieder zum Schwimmen zur Verfügung steht." Jetzt heiße es getreu dem Motto des Juramare: "Ab ins Vergnügen!"

 

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