Heizomat ist gut im Geschäft

11.5.2015, 07:00 Uhr
Heizomat ist gut im Geschäft

© Wolfgang Dressler

Deren zwei Tage der offenen Tür waren ein voller Erfolg – und wurden profimäßig vorbereitet und durchgeführt. Das in Stetten und Heidenheim beheimatete Unternehmen hat einen hervorragenden Ruf in der Region.
„Heizomat und Freunde“ nannte sich die Großveranstaltung. Früher lud die Inhaberfamilie Bloos jährlich dazu ein, doch angesichts des enormen Aufwands streckte sie den Abstand zwischen den Tagen der offenen Tür etwas. Wenn Robert Bloos senior und junior aber etwas anpacken, dann richtig und mit Leidenschaft. So gab es am Samstag und Sonntag ein volles Programm, drinnen wie draußen, mit jeder Menge Technologie zum Anfassen, einem großen Schaubereich für die Großgeräte, viel Unterhaltung und Bewirtung. Außerdem hatte Heizomat befreundete Firmen aus nah und fern eingeladen, um sich ebenfalls zu präsentieren. Dabei stand das Thema Regionalität im Vordergrund.

2005 stieg Heizomat in dem nicht länger genutzten militärischen Areal auf dem höchsten Hahnenkamm ein. Platz war überreichlich vorhanden. Als klar war, dass das Kasernenareal nur ganz oder nicht gekauft werden konnte, schlug Robert Bloos zu. Gleich nach dem Eingang, auf der linken Seite, befanden sich zwei große Panzerhallen. Mit einem ersten Neubau verband Heizomat im Jahr 2007 die zwei Hallen mit einem großen Mittelgebäude. Daraus wurde rasch eine wichtige, und dringend benötigte, Produktionsstätte. Sie hat eine beeindruckende Länge von 200 Metern – man kommt sich fast vor wie in der industriellen Großmontage. In den letzten Monaten hat das prosperierende Unternehmen diese Halle um weitere 150 Meter verlängert. Dieser Neubau ist 33 Meter breit. Der Abschluss der Baumaßnahme bildete den Anlass für die Tage der offenen Tür.

Wie Robert Bloos jun., der längst für das Tagesgeschäft verantwortlich zeichnet, bei einem Rundgang darlegte, erfreut sich die Firma seit Jahr und Tag einer guten Auftragslage. Das Geschäft mit dem Ausland nimmt kontinuierlich zu, hier steht Europa im Vordergrund. Heizomat hat auch bereits Geschäftsaussichten in den USA und Kanada ausgelotet, dort steht Holz als Energieträger in überreichem Maße zur Verfügung, doch die Technologie, es zu bearbeiten und effizient zu verwerten, hinkt weit hinterher. Robert Bloos sen., dem jetzt mehr Zeit bleibt, „Spezialprojekte“ voranzutreiben, ist auch mit Geschäftspartnern in Spanien und Südafrika einig geworden. Nicht zuletzt erzählt er stolz von einem russischen Wursthersteller, der auf Heizomat-Produkte schwört und den „Altchef“ aus Stetten einlud, sich das Werk in der tiefsten russischen Einöde anzusehen. Bei Heizomat spielten schon immer das persönliche Verständnis der Partner, der menschliche Umgang miteinander, das daraus resultierende Vertrauen ineinander eine größere Rolle als in anderen Firmen.

Breit gestreute Kundschaft

Letztlich machen aber in erster Linie die ausgereiften Produkte den anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg aus. Nach wie vor setzt Heizomat auf Holzhackmaschinen und Feuerungsanlagen für Hackschnitzel und Biomasse. Die Idee vom Anfang, Holz aus den eigenen Wäldern mit dem gleichen Komfort wie fossile Brennstoffe zu verwerten, ist aktueller denn je, die Palette der Maschinen entsprechend groß. Die Firma hat sich längst auch auf die Befülltechnik für Hackschnitzellager, Hackschnitzel-Transportsysteme und Greifzangen für Stamm- und Wipfelholz spezialisiert. Die Kundschaft besteht aus Privatpersonen, Landwirten, Gewerbe und nicht zuletzt Wärmenetz-Genossenschaften. Längst hat sich Heizomat auch der Solartechnologie zugewandt, praktiziert sie auch selbst mit Erfolg an beiden Standorten.

Wie Geschäftsführer Robert Bloos jun. berichtete, liegt einerseits die Fertigungstiefe der Produktion bei sensationellen 80 Prozent und kann die Firma andererseits ganz flexibel auf die sich wandelnde Nachfrage im Jahreslauf reagieren. Produziert wird in Heidenheim wie auch am Stammhaus in Stetten, wo sich Befürchtungen, hier werde es ruhiger werden, nicht bewahrheitet haben. Die Mitarbeiterzahl ist kontinuierlich gestiegen, liegt jetzt bei 240. Vater und Sohn Bloos setzen auf kontrolliertes Wachstum, wollen auch bei einem Boom kühlen Kopf bewahren, stets den Überblick behalten.

Neu ist, dass die Hackschnitzel nicht mehr nur per Schnecke, sondern auch mit einer Kette transportiert werden. Der Energieverbrauch beträgt hier nur die Hälfte. Systematisch arbeitet Heizomat auch an der Verbesserung der Heizungssteuerung. Ein Schaltschrank fürs ganze Haus muss genügen. Neu sind außerdem Komplettlösungen für Hackschnitzelheizungen, die einige Häuser oder eine kleine Siedlung versorgen. Von außen sieht man nur einen Container, drinnen wird höchst effizient geheizt. Wichtig: Die Wege zu den Wohnungen müssen kurz sein.

Heizomat ist gut im Geschäft

© Wolfgang Dressler

Sorgenfalten gibt es bei Heizomat, wenn sich die Politik zu stark einmischt, eine Förderung auf den Weg bringt, dann aber plötzlich aus welchem Grund auch immer die Reißleine zieht und die Förderung verringert oder ganz einstellt. Zuletzt sorgte die Feinstaubverordnung für anhaltende Verunsicherung bei der Kundschaft. Deshalb müsse jetzt umso mehr erklärt und klargestellt werden, betonte der Juniorchef im Beisein von MdB Artur Auernhammer, MdL Manuel Westphal, Landrat Gerhard Wägemann und Bürgermeisterin Susanne Feller-Köhnlein. Bei Heizomat hält sich der Grundgedanke, dass gute Produkte, die im Trend der Zeit liegen und immer wieder verbessert werden, von selbst auf dem freien Markt Erfolg haben. Seit der Firmengründung 1982 liegt man damit richtig.

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