Historischer Fund in Wolframs-Eschenbach

22.4.2015, 11:00 Uhr
Historischer Fund in Wolframs-Eschenbach

© Schachameyer

Dieser hat wohl dereinst als Trennung zwischen Wehrkirche und Zehntscheune auf der einen und den bürgerlichen Siedlungen auf der anderen Seite gedient.
Man habe schon immer vermutet, dass ein Graben in diesem Bereich existiert habe, erklärte Oskar Geidner bei einem Pressetermin mit Bürgermeister Michael Dörr, Grabungsleiter Fabian Hopfenzitz und dem Dienststellenleiter des Denkmalamts aus Nürnberg, Martin Nadler, sichtlich erfreut. Dieser Graben habe in früheren Jahrhunderten eine räumliche Trennung zwischen der Wehrkirche nebst dazugehöriger Zehntscheune und den bürgerlichen Siedlungen in der Stadt dargestellt. Im Hochmittelalter sei er dann wohl zur Gewinnung von Bauland verfüllt worden.

Über viele Jahre habe der ehemalige Eigentümer der „Alten Vogtei“ – diese befindet sich heute im Eigentum der Stadt – keine fachlichen Untersuchungen zugelassen, sodass die Historiker nur mutmaßen konnten, so Geidner. Mit den jetzt gemachten Entdeckungen habe man wieder einen wichtigen Baustein mehr für die ereignisreiche Stadthistorie entdeckt.

Diese Entdeckung wäre auch schon früher möglich gewesen, meinte Martin Nadler. Zeigten doch senkrechte Einschnitte in der Grabungswand, dass bei verschiedenen Baumaßnahmen in den letzten Jahrzehnten der verfüllte Graben sehr wohl aufgegraben, aber von den Bauarbeitern offenkundig nicht als solcher erkannt wurde. Erst die archäologischen Grabungen im Vorfeld der Fundamentarbeiten für einen neuen Keller der „Alten Vogtei“ mitsamt Übergang in den Keller des Rathauses hätten die historischen Erkenntnisse vor wenigen Wochen zutage gefördert.

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