Hopfenzupfen wie in alten Zeiten

31.8.2014, 17:00 Uhr
Hopfenzupfen wie in alten Zeiten

© Leykam

So lautete auch das Motto der Veranstaltung, die sich seit eh und je größter Beliebtheit erfreut. Vor allem dieses Mal: Als die Zupfer zu ihrem Wettstreit antraten, standen die Zuschauer dicht an dicht. Zur Musik der  „Badlboochblousn“. Zu ihren Klängen strömten dann die Pflücker zum Museumshopfengarten der Stadtbrauerei, auch Urlauber aus dem Raum Hannover stellten sich der sportlichen Herausforderung.

Zum ersten Mal dabei auch der „Radsherr“ Helmut Walter aus Wassermungenau, der standesgemäß mit einigen historischen Drahteseln einfuhr. Statt mit Edelmanntextilien umhüllte er sich diesmal eher mit lumpiger, wenn auch stilvoller Kleidung. Auch viele der anderen Zupfer fanden sich in waschechter Montur ein. Mit Hockern und Körben gewappnet, marschierten die „Bloder“ zum Ort des Geschehens, vorneweg die sogenannte „Hopfendurl“ – eine Maskottchen-Puppe.
Dann wurde es ernst: Zehn Minuten lang galt es, möglichst viel Hopfen den Reben zu entlocken – und das natürlich ohne Blattwerk. Denn neben der Quantität wurde auch die Qualität von der Jury bewertet. So gingen die Teilnehmer allesamt recht konzentriert zu Werke, hatten aber dennoch ihren Spaß.

Auch lokale Prominenz versuchte sich, etwa die künftige Betriebsleiterin des Kornhauses, Sabrina Müller,  und Stadtrat Vinzenz Pfahler. Nicht zu vergessen natürlich die Spalter Hopfenkönigin Karin Heckl aus Mosbach, die aber in der Rangliste sieben „Untertanen“ den Vortritt ließ und Platz acht belegte. Noch vor dem einstigen Hopfenbauern Adolf Arnold aus Großweingarten mit seinen 82 Jahren und Ruth Wild aus Wassermungenau.

Ein paar Monate länger als Arnold weilt bereits Walburga Regler aus Unterbreitenlohe auf Gottes Erdboden. Die ältestes Teilnehmerin landete auf Platz zwei – vor Martha Kahn aus Spalt. Die Ränge vier bis sieben sicherten sich Heinz Steinert (Obererlbach), Ursula Pernsteiner (Spalt), Christine Kandler (Büchenbach) und Roland Meyer (Mosbach). Mit dem jungen Mann wird in den nächsten Jahren wohl noch verstärkt zu rechnen sein. Denn er wollte sich mit der Platzierung nicht zufriedengeben. „Ich trainiere gleich weiter!“, betonte er an der Siegerehrung.

Bei dieser gebührte der größte Applaus natürlich Inge Bayer als neue Königin der Hopfenzupfer. Sie darf sich selbst nun mit Schärpe und ihre Wohnräume mit einem Pokal schmücken. Ein überdimensionales Weizenglas und einen Kasten Weizenbier gab es dazu. Auch die anderen neun Besten wurden von Braumeister Uwe Schulz mit Bierpreisen bedacht.

Die Siegerin selbst ist reichlich geübt. Schon als Kind habe sie gern Hopfen gezupft, damals noch im elterlichen Hopfengarten, sagte sie. Seit zehn Jahren nun ist sie Stammgast beim Fest der Pflücker in Spalt und kann hier ihre alte Leidenschaft wieder aufleben lassen.

Natürlich konnte an diesem Tag nicht nur während des Wettbewerbs eifrig gezupft werden, sondern auch rein zum Spaß und ganz ohne Zeitdruck. Auch einige Nachwuchs-„Bloder“ griffen zu den Reben. Wie etwa die sechs und neun Jahre alten Geschwister Annika und Ronja aus Neuendettelsau. Sie waren letztes Jahr schon mit von der Partie. Heuer hatten sie noch eine weitere „Kollegin“ mit dabei: die dreijährige Marie aus Pleinfeld.

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