igi-Komplex hat den Besitzer gewechselt

27.6.2015, 19:00 Uhr
igi-Komplex hat den Besitzer gewechselt

Der Rathauschef geht ganz offen mit dem Thema um und schenkt der Bevölkerung wie auch der Heimatzeitung klaren Wein ein. Er habe hier von Anfang an mit offenen Karten gespielt, habe nichts zu verbergen und erhoffe sich Unterstützung für ein Vorhaben, das Westheim zum Vorteil gereichen solle. Schindler spricht von der Wiederbelebung des Gebäudekomplexes, der einst die lange Zeit prosperierende igi Niedermeyer Institute GmbH beherbergte. Dort gab es in den besten Jahren weit über 300 Arbeitsplätze, davon die meisten von Akademikern besetzt. Umso spektakulärer war die Insolvenz von igi. Die Immobilie steht laut Schindler seit 2004 zu großen Teilen leer. Es erwies sich als schwierig, eine neue Verwendung zu finden. Hoffnungen, einen großen Investor zu finden, der sich dort niederlassen werde, gingen nicht in Erfüllung. Der Komplex gehörte zuletzt einer Objektgesellschaft in Nürnberg. Der Besitzerwechsel an das Ostheimer Unternehmen erfolgte nun zum 1. Juni 2015.

IT-Kaufmann Helmut Schindler war früher selbstständig. Er spezialisierte sich auf Kassen- und Abrechnungssysteme. Die unternehmerische Verantwortung übertrug er im Jahr 2005 auf die Tochter, nachdem sie das Studium der Wirtschaftsmathematik abgeschlossen hatte. Er selbst wirkt noch im Hintergrund unterstützend mit. So will er es auch halten, um wieder mehr Schwung in den igi-Komplex – „ein hochwertiges Objekt“ – hineinzubekommen.
Es handelt sich um 7500 Quadratmeter Bürofläche. Davon sind 2500 belegt und 5000 frei. Das Ganze firmiert unter dem Namen „Gewerbepark Westheim“. Die BS Immobilien GmbH hat vor, kleinere oder größere Bereiche an Firmen zu verpachten. Es lägen Anfragen vor, betont Schindler, und diese würden derzeit geprüft. Denkbar sei etwa eine Rechtsanwaltskanzlei. Ideal sei auch eine Arztpraxis. Die fehlt nach dem Tod des früheren Hausarztes. Sollte sich eine herkömmliche Arztpraxis nicht realisieren lassen, könnte man auch an ein medizinisches Gesundheitszentrum denken. Nicht zuletzt haben die Schindlers Hoffnung, dass dort Schulungen stattfinden. Bei all dem biete man eine umfassende Beratung und Begleitung an, etwa von Neugründern. Im Gebäudekomplex selbst wird BS Immobilien ein eigenes Büro betreiben. Es werde also stets ein Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Jedenfalls könne man gut möblierte Räume anbieten, das Ganze ab einer Miete von vier Euro je Quadratmeter, und einen begleitenden Service, der vom Telefondienst bis zur Reinigung reiche. Und warum solle eine Wiedereröffnung der Cafeteria ein Ding der Unmöglichkeit sein?

Vor der Entscheidung über den Kauf habe man viele Gespräche geführt, von der Landespolitik (MdL Manuel Westphal) bis zum Regionalmanagement, berichtet Helmut Schindler. Derzeit erstelle Tochter Barbara ein Konzept, im Juli wolle man so richtig loslegen. Die Eröffnung des Gewerbeparks mit allem Drum und Dran soll dann im Herbst gefeiert werden. Dabei werde es einen Tag der offenen Tür geben. Man wolle der Bevölkerung zeigen, in welch gutem Zustand sich die Räume präsentieren.

Von einem finanziellen Abenteuer will Helmut Schindler keinesfalls sprechen. Man habe sich die Sache reiflich überlegt. Es sei ja zu bedenken, dass bereits Firmen in dem einstigen igi-Komplex vorhanden seien. Von daher erscheine es gar nicht so schwierig, eine schwarze Null bei der Bewirtschaftung zu erreichen. Nötig seien jetzt noch Investitionen, um die Energie­erzeugung auf den heutigen Stand zu bringen. Ein Beispiel dafür würden Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern sein. Dann könne man bei der Erzeugung von Eigenstrom punkten. Ganz sicher werde es heuer noch einen Glasfaseranschluss mit optimaler Leistung in dem Gewerbepark geben.

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