In Gunzenhausen wieherte der Amtsschimmel

18.4.2017, 06:36 Uhr
In Gunzenhausen wieherte der Amtsschimmel

© Tina Ellinger

Wegen eines Containers und eines Bauwagens bekam der SV Unterwurmbach im vergangenen Jahr Ärger mit dem Landratsamt. "Schwarzbauten" seien das, erfuhr der Sportverein, die entfernt werden sollten. Stattdessen erteilten nun die Mitglieder des Ausschusses für Bauangelegenheiten und Stadtentwicklung nun nachträglich und einmütig das gemeindliche Einvernehmen. Denn in diesem Fall hatte der Amtsschimmel wohl doch etwas zu laut gewiehert.

Einfach nur ärgerlich fand Unterwurmbachs Ortssprecher Dr. Werner Winter das Vorgehen des Landratsamts in dieser Sache, der Vorsitzende der Stadtratsfraktion der Freien Wähler sprach von "schlechtem Stil", und auch Vereinsvorsitzender Frank Reißlein hat das "sehr barsche" und überhaupt nicht "kooperative" Vorgehen der Behörde nicht in guter Erinnerung.

Nur zufällig war mit Werner Albrecht ein Mitglied des Sportvereins auf dem Gelände, als ein ihm unbekannter Mann sich dort umschaute. Auf die Frage, ob er helfen könne, sagte der Mann, er sei vom Landratsamt und dürfe sich hier umsehen. Nicht erwähnte der Unbekannte, dass er ein Baukontrolleur war. Kurze Zeit später flatterte dem Verein ein Räumungsbescheid für "eigentlich alles, was auf dem Gelände lose herumstand", ins Haus, erzählt Reißlein. Aufgezählt wurde dabei etwa auch ein mobiler Unterstellplatz, der beim Baseball zum Einsatz kommt.

Lediglich eine Frist von wenigen Wochen wurde dem Verein eingeräumt. Der Vorstand stellte einen Antrag auf Aufschub — und hörte nie wieder etwas von der Weißenburger Behörde.

In dem Container befinden sich Geräte für die Platzpflege, wie etwa der Rasenmäher. Im Bauwagen ist das Material der Baseballer verstaut. Man hätte den Container genehmigen lassen sollen, ist Reißlein nun klar. Diesen Scharte wollte der Verein mit dem nachträglichen Baugesuch ausmerzen. Offensichtlich mit Erfolg.

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