Jusos sind keine Parteijugend wie alle anderen

GUNZENHAUSEN - GUNZENHAUSEN – Die SPD im Landkreis darf sich über Nachwuchs freuen: Neun Jungsozialisten haben jetzt in Gunzenhausen den Juso-Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen aus der Taufe gehoben.

Dabei wurden einstimmig Mathias Hertlein aus Markt Berolzheim zum Vorsitzenden, Martin Wolf aus Meinheim zum stellvertretenden Vorsitzenden und Verena Kreidl aus Markt Berolzheim zur Schriftführerin gewählt. Als Gast war neben dem SPD-Kreisvorsitzenden und Landtagskandidaten Harald Dösel auch die bayerische Juso-Landesvorsitzende Stefanie Krammer eingeladen, die als gebürtige Pappenheimerin eine besondere Verbindung zur hiesigen SPD hat.

Dementsprechend betonte sie auch, dass es etwas Besonderes sei, "dass hier im Landkreis, wo auch meine politische Sozialisierung ihren Anfang genommen hat, wieder ein Juso-Kreisverband gegründet wird." Außerdem stellte sie in ihrem kurzen Grußwort fest, dass die Jusos als Jugendorganisation eine wichtige Funktion innerhalb der SPD einnehmen und sich durch ihre starke inhaltliche Arbeit von Jugendorganisationen anderer Parteien abgrenzen: "Wir Jusos sind ein eigenständiger Richtungsverband. Sozialistisch. Feministisch. Internationalistisch. Das ist das was uns ausmacht, was uns von anderen abhebt und von anderen Parteijugenden unterscheidet."

Abschließend machte Stefanie Krammer deutlich: "Vor genau 100 Jahren hat mit Kurt Eisner ein Sozialdemokrat den Freistaat Bayern ausgerufen. Die Geschichte der Freistaatsgründung zeigt, dass auch in Bayern die Verhältnisse nicht in Stein gemeißelt sind, auch wenn uns das manchmal so erscheinen mag. Sie zeigt, auch die Ablösung und das Ende der absoluten Mehrheit der CSU in Bayern sind möglich. Sozialdemokratie in Bayern ist möglich!"

Und auch Harald Dösel freute sich über die Neugründung: "Es ist schön wieder einen aktiven Juso-Kreisverband zu haben." Von besonderer Bedeutung sei für ihn der Kampf gegen Rechts, wie er ihn selbst als Juso und auch heute noch als SPD-Mitglied unterstütze, sowie eine gute Zusammenarbeit von Jusos und SPD. Dabei hoffe er von den Jusos auch, "dass sie sich durchaus kritisch in die Parteiarbeit mit einbringen".

Am Ende der Veranstaltung dankte der neu gewählte Vorsitzende Mathias Hertlein zunächst Natalie Kränzlein aus Treuchtlingen, auf deren Initiative sich die Kreis-Jusos gegründet haben. Die Priorität seiner Arbeit liege darin, neue Mitglieder zu gewinnen und junge Menschen für Politik zu begeistern. Außerdem motivierte er die anwesenden Jusos, sich auch auf kommunaler Ebene aktiv in die politische Arbeit einzubringen und den Mut zu haben, als Gemeinderats-, Stadtrats- oder Kreistagsmitglied zu kandidieren.

Er nutzte seine Rede außerdem dazu, auf das Leid der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge aufmerksam zu machen. Es sei "eine der größten humanitären Katastrophen unserer Zeit, dass die Staats- und Regierungschefs Europas, sehenden Auges Menschen durch unterlassene Hilfeleistungen sterben lassen."