Kalbensteinberg feiert erstes „KirschHofFest“

25.6.2014, 20:00 Uhr
Kalbensteinberg feiert erstes „KirschHofFest“

© Shaw

Schwarzwälder Kirschtorte war gestern. Zumindest im Fränkischen Seenland isst man heute „Brombachseer Kirschtorte“. Das wissen aber laut Regionalmanager Dieter Popp noch viel zu wenige Urlauber und Einheimische. „Die Leute verbinden Kirschen fast nur mit der Fränkischen Schweiz“, bedauert er. „Wir wollen ihnen zeigen, dass es noch ein anderes Kirschenland gibt.“

Die Idee, dies mit einem Höfefest zu tun, hatte zuerst Spalts Bürgermeister Udo Weingart. Vorbild waren die Winzerfeste der Weinbauern. Allerdings galt es für Weingarts Stellvertreter Alfred Zottmann in Großweigarten und seinen Absberger Kollegen Helmut Schmaußer in Kalbensteinberg, zunächst einige Widerstände zu überwinden. Ein Fest, das zur Erntezeit den gesamten Ort auf Trab hält und die halbe Dorfstraße blockiert? Nicht mit den Landwirten. Ihnen mussten die Initiatoren erst klar machen, dass sie nicht selbst an den Ständen stehen müssen, sondern gerade ihre laufende Erntearbeit für das authentische Flair des KirschHofFests sorgt.

Veranstalter sind die beiden Kommunen, unterstützt von den Obst- und Gartenbauvereinen, der Genossenschaft „Echt Brombachseer“ und den örtlichen Wirten. Denn „es reicht längst nicht mehr, darauf zu warten, dass die Kunden während der Ernte kommen und Kirschen kaufen. Wir müssen Anlässe schaffen, damit die Besucher länger bleiben“, so Udo Weingart. „Wenn wir für das Brombachseer Kirschenland ein unverwechselbares Profil entwickeln wollen, müssen wir vor allem für unsere Kreativität bekannt werden, wie wir unsere Kirschen handwerklich veredeln“, ergänzt Helmut Schmaußer.

Geöffnet haben die Höfe und Stände in Großweingarten am Samstag, 5. Juli, von 14 bis 20 Uhr sowie in beiden Orten am Sonntag, 6. Juli, von 9 bis 18 Uhr. Ein kostenloser Shuttleservice bringt die Besucher alle halbe Stunde vom einen Kirschdorf ins andere.

Auf dem kulinarischen Programm stehen neben erntefrischen Kirschen unter anderem Kirschkuchen und Kirschmichel, Cherry-Pancakes und Kirschstrudel, Kirschwurst und Kirschbraten, kandierten Kirschen und Kirscheis. Eine „Prunothek“ präsentiert mehr als 20 europäische Kirschspezialitäten, im Café Herzog feiert die „Brombachseer Kirschtorte“ Premiere, und ein Barbecue-Weltmeister lädt zum Schaugrillen ein.

In ihren Höfen schenken die Landwirte dazu Kirschsäfte und Milchshakes, Kirschwein und belgisches Kirschbier, Kirsch-Cocktails, Kirsch-Secco und Kirsch-Spritz, portugiesische Kirschliköre, Schweizer Edelkirschbrände sowie das Brombachseer Kultgetränk „BergKirsch“ aus. Es gibt aber auch andere Weine, Kaffee und Spalter Bier. Wer wissen möchte, wie all diese Köstlichkeiten entstehen, erfährt darüber hinaus viel Interessantes über Biologie, Anbau und Weiterverarbeitung der Kirsche.

„Es wird aber kein reines Obstfestla“, betont Alfred Zottmann. So sind auch Kunsthandwerker, Holz- und Maskenschnitzer, Korbflechter, Rechenmacher, Schmiede und Töpfer mit ihren Ständen vertreten. Zur Unterhaltung für Groß und Klein sind Musik, Hochrad- und Traktorfahrten, Kutschfahrten in die Kirschgärten, Malwettbewerbe, ein Kirschen-Hindernislauf, Kirschkern-Zielspucken, Kinderschminken und Ponyreiten geboten. Der zeitgleich gastierende Zirkus „Central“ bringt sich ebenfalls mit einer kleinen Show ein. Und in den Gaststätten gibt es Kirschbüfetts und ganze Speisekarten rund um die Brombachseer Kirsche.

„Das KirschHofFest soll ein Erlebnis für die gesamte Region werden“, fasst Alfred Zottmann zusammen. Eine regelmäßige Wiederholung sei fest geplant – terminlich abgestimmt mit der wechselnden Erntezeit.

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