Klinikum ist wieder Baustelle

19.9.2014, 22:22 Uhr
Klinikum ist wieder Baustelle

© Wolfgang Dressler

Im November 1976 hat das Kreiskrankenhaus Gunzenhausen in dem nagelneuen Gebäudetrakt auf dem Reutberg seinen Betrieb aufgenommen. Heute, 38 Jahre später, hat sich das Klinikum Altmühlfranken – der Verbund der kommunalen Krankenhäuser Gunzenhausen und Weißenburg – zu einem Klinikum der Grund- und Regelversorgung mit einer ausgewogenen medizinischen Schwerpunktbildung und einer hohen Akzeptanz in der Bevölkerung der Region Altmühlfranken entwickelt.

Dank der Unterstützung des Gesundheitsministeriums und der Regierung von Mittelfranken kann das Klinikgebäude nun grundlegend saniert und umstrukturiert werden (wir berichteten bereits ausführlich). Von 2008 bis 2013 wurden der Funktionstrakt und die Haustechnik auf einen Stand gebracht, der einem modernen Klinikbetrieb entspricht. Die dabei gemachten Anstrengungen in punkto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit wurden mit der Auszeichnung „Green Hospital“ durch das Gesundheitsministerium und, als erstes „Energiesparendes Krankenhaus“ in Bayern, durch den Bund für Umwelt und Naturschutz gewürdigt.

Im nächsten Schritt stehen die Erweiterungen der Bettentrakte und die Sanierung der Patientenzimmer an. Statt standardmäßiger 3-Bett-Zimmer werden helle, großzügige 2-Bettzimmer geschaffen. Eine Inter­mediate-Care-Einheit inklusive telemedizinischer Schlaganfall-Einheit mit zehn Betten und die Errichtung von speziellen Isolier- und Palliativzimmern gehören ebenso zur Maßnahme wie die Neugestaltung der Außenanlagen und die Erweiterung des Parkraums. 2011 wurde dieser zweite Sanierungsabschnitt in das JahreskrankenhausBauprogramm aufgenommen und zwischenzeitlich mit 19,5 Millionen Euro Fördersumme fachlich gebilligt.

Abgeschlossen wird das Projekt voraussichtlich 2018. „Dann haben wir auf dem Reutberg ein ganz modernes Haus aus einem Guss“, sagt Jürgen Winter, Vorstand des Kommunalunternehmens.

Winter hatte vor einigen Wochen die Kosten für die nun begonnene Bauphase mit 25 Millionen Euro angegeben. Hinzu kommen noch einige Millionen für begleitende Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur im und am Krankenhaus.

Landrat Gerhard Wägemann, Vorsitzender des Klinikum-Verwaltungsrats, gab jüngst auf einer CSU-Versammlung in Treuchtlingen bekannt, dass mit dem Abschluss der aktuellen Baumaßnahme in einigen Jahren insgesamt 60 Millionen Euro für das Gunzenhäuser Haus investiert sein werden. Der Förderanteil des Freistaats betrage unterm Strich wohl 21 Millionen Euro. Den großen Rest habe das Klinikum Altmühlfranken selbst zu erbringen, also das Kommunalunternehmen, in dem die beiden Kreiskrankenhäuser zusammengeschlossen sind.

Die Ministerin kommt am Montag nicht nur wegen des Spatenstichs nach Gunzenhausen. Sie wird auch – nicht öffentlich – mit den Verantwortlichen vor Ort über das Gesundheitswesen im Landkreis sprechen. Dabei wird die schwierig gewordene Notarztversorgung im ländlichen Raum ein Thema sein, so Wägemann.

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