Konzept für Kernwege

29.8.2014, 20:00 Uhr
Konzept für Kernwege

© BBV-LandSiedlung

Im Fokus des vom bayerischen Landwirtschaftsministrium und den Ämtern für ländliche Entwicklung (ALE) geförderten Programms stehen die bäuerlichen und forstwirtschaftlichen Wirtschaftswege. Strukturwandel und technischer Fortschritt, aber auch Freizeit und Tourismus stellen zunehmend anderem Anforderungen an das Wegenetz als noch vor einigen Jahrzehnten. Die landwirtschaftlichen Maschinen werden immer größer und schwerer, Radwege immer populärer, und viele alte Wege befinden sich in einem schlechten Zustand.

Abhilfe soll ein leistungsfähiges Hauptwegenetz schaffen. Laut Stefan Faber, Beauftragter für Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) am Ansbacher Amt für ländliche Entwicklung, unterstützt das Förderprogramm die Gemeinden dabei, „wichtige, übergreifende Wege zu sanieren“. Dazu kooperieren benachbarte Kommunen des ILE-Gebiets, zu dem sich im vergangenen Jahr der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sowie die Gemeinde Auhausen im Donau-Ries-Kreis zusammengeschlossen haben.

Das Grundkonzept für das Kernwegenetz erstellt das Würzburger Büro „BBV LandSiedlung“, eine Tochter des Bayerischen Bauernverbands. Drei Viertel der Kosten übernimmt das Amt für ländliche Entwicklung. Erste Einzelgespräche mit den 28 Gemeinden sind bereits erfolgt, um abzufragen, wie der Sanierungsbedarf vor Ort eingeschätzt wird.

Daraus sowie aus ihrer fachlichen Bewertung haben die Planer einen Entwurf zusammengestellt, der nun zur Prüfung in die Stadt- und Gemeinderäte geht. Parallel dazu befährt die BBV LandSiedlung gerade alle betroffenen Wege und beurteilt deren Zustand sowie die potenziellen Ausbaukosten. Ziel ist eine Projektliste mit drei Prioritätsstufen.

Nach Auskunft von ILE-Betreuer Stefan Faber liegen die Vorbereitungen „im Zeitplan“, sodass mit den ersten Arbeiten an den wichtigsten Kernwegen bereits im kommenden Jahr zu rechnen sei. Die Ausbaukosten bezuschusse das Amt für ländliche Entwicklung ebenfalls mit 75 bis 85 Prozent. Die Regie führen dabei allerdings die Gemeinden.

Regelrechte „Autobahnen“ in der Landschaft, wie sie mancherorts befürchtet werden, wird es dabei laut Faber nicht geben. Vielmehr laufe das Programm meist auf einfache Reparaturen und Schotterungen sowie vereinzelt Asphaltierungen der bestehenden Trassen hinaus. Dass Letzteres unter Umständen dennoch Bürger und Naturschützer auf den Plan ruft, zeigt das aktuelle Aufsehen um den geplanten Teerstraßenbau im Anlautertal zwischen Berchthal und Bürg.

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