„Machen Sie etwas aus Ihrer Freiheit“

5.7.2012, 13:20 Uhr
„Machen Sie etwas aus Ihrer Freiheit“

© Schmalisch

„Dieser Zug endet hier, aber nicht der Zug in Ihr weiteres Leben, für das wir Ihnen Gottes Segen wünschen“, versicherte Stadtpfarrer Ulrich Manz in seiner Begrüßung, und Pfarrer Paul Sattler ging in seiner Predigt auf das Bild des Paulus von den Menschen als Glieder des Leibes Christi ein. „Es geht um ein verantwortliches Leben in der Gesellschaft. Wir sind zu einem Leib, zu einer verantwortlichen Gemeinschaft getauft. Ihr seid nicht nur gesegnet, sondern auch berufen“, stellte Pfarrer Sattler fest.
Mit festlicher Musik eröffnete das Schulorchester unter Leitung von Günter Simon den Festakt im prunkvollen Barocksaal des fürstlichen Schlosses. In Vertretung S. D. Fürst Albrecht zu Oettingen-Spielberg begrüßte Forstdirektor Markus Schlösser die Festgäste, unter ihnen auch den Fraktionsvorsitzenden der CSU im Bayerischen Landtag, Georg Schmid. Er gratulierte den Abiturienten zur Erlangung der Reifezeugnisse und gab ihnen den Rat: „Verfolgen Sie die Dinge, die Ihnen Freude bereiten!“


Den Horizont zu weiten und möglichst Erfahrungen auch im Ausland zu sammeln, riet Georg Schmid, den Abiturienten in seinem Grußwort. „Genießt das Leben, engagiert euch für dieses Land und geht das Leben optimistisch an!“, waren seine weiteren Ratschläge. Für die Arbeit im Schulorchester überreichte er im Namen der Margarete-Gradl-Stiftung Schulleiterin Claudia Langer einen Scheck in Höhe von 1000 Euro.
Mit einem Stück aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ leiteten Chor und Orchester, dirigiert von Annette Böhm, zur Rede von Schulleiterin Claudia Langer über. „Jetzt haben Sie endlich schulfrei, können über sich selbst und Ihr Leben bestimmen. Endlich tun und lassen können, was man will! Aber ist das wirklich Freiheit?“ Echte Freiheit frage nach dem „wozu“, meinte Langer. „Es geht um eigenständiges und verantwortungsvolles Denken und Handeln. Machen Sie etwas aus Ihrer Freiheit!“ Die Schulleiterin erinnerte an das kulturelle Wertesystem, das nach Theodor Heuss, dem ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, auf dem griechischen und römischen Denken von der Demokratie und dem christlichen Denken von Freiheit,
Gerechtigkeit und Menschenwürde gründe. „Jetzt sind Sie aufgefordert, diese Werte in der Zukunft zu bewahren und diese weiter zu gestalten“, meinte Claudia Langer und gab den Absolventen noch einige Ratschläge mit auf den Weg: „ Gehen Sie sorgsam mit Ihrer Zeit, mit Ihrer Gesundheit und mit sich selbst um, denn Sie haben nur ein Leben! Gehen Sie sorgsam mit unserer Umwelt und Erde um, denn wir haben nur eine Erde! Gehen Sie sorgsam und achtsam mit Ihren Wurzeln um, damit meine ich Ihre Eltern, Ihre Familie und Heimat! Vergessen Sie niemals, woher Sie kommen.“
Persönlich und im Namen der ganzen Schulfamilie wünschte die Schulleiterin den Abiturienten für Ihr berufliches als auch privates Leben viele positive und wenig negative Erfahrungen, Glück und Zufriedenheit, Freude, Mut und Optimismus, echte Freunde, Gesundheit und Gottes Segen.
Nach dem vom Orchester sehr ausdrucksstark gespielten „Only time“ wurden zahlreiche Abiturienten für besondere Leistungen geehrt. Den Preis des fürstlichen Hauses für das beste Abitur mit dem Notendurchschnitt von 1,20 überreichte Markus Schösser im Namen S. D. Fürst Albrecht an den Abiturienten Miran Mizani aus Döckingen und gratulierte herzlich zu dieser großartigen Leistung.
Für den Elternbeirat beglückwünschte der stellvertretende Vorsitzende Manfred van Rinsum die Abiturienten und verwies auf das hohe Niveau des AEG. „Dazu haben Sie auch beigetragen“, stellte er fest. Anschließend überreichte er den Preis des Elternbeirats für das zweitbeste Abitur an Iris Meyer, die die Note 1,40 erreicht hat. Leonie Thum hat mit dem Durchschnitt 1,50 abgeschlossen und wurde vom Elternbeirat für das drittbeste Abitur geehrt.
„Wir sind stolz mit Ihnen!“, versicherte Peter Schiele, der in Vertretung von Landrat Stefan Rößle die Glückwünsche des Landkreises Donau-Ries überbrachte. „Vergessen Sie Ihre Schule und Ihre Heimat, das Donau-Ries, nicht“, bat er die Absolventen und überreichte den Preis des Wirtschaftsförderverbands Donau-Ries  als dessen Vorsitzender an Jonas Reding für seine herausragende Seminararbeit zum Thema „Dient die Leiharbeit als Brücke in eine Festeinstellung?“.
Für die Raiffeisen-Volksbank Ries zeichnete der Vorstandsvorsitzende Helmut Wiedenmann ebenfalls eine hervorragende Seminararbeit aus. „Schule bietet Hilfe zur Selbsthilfe. Das sind auch die Ideale, die unsere Bank tragen“, betonte Wiedenmann, bevor er David Krach auf die Bühne bat, um ihm den Preis für seine Arbeit zum Thema „Personalpolitische Hand­lungsalternativen hinsichtlich demographischer Entwicklung und Fachkräftemangel“ zu überreichen.
Persönlich und im Namen der Stadt Oettingen gratulierte Bürgermeister Matti Müller den Abiturienten zu ihrem großartigen Ergebnis. „Sie haben die beste Schulbildung bekommen, die möglich ist“, versicherte er den Absolventen und rief sie auf, sich in der Gesellschaft zu engagieren, sich ehrenamtlich einzubringen. Ehrenamtliches Engagement soll der von ihm ausgelobte „Bürgermeisterpreis“ belohnen, mit dem er diesmal Alexander Rilk für seinen vielfältigen Einsatz auszeichnete. Den Preis des Vereins der Ehemaligen und Freunde des AEG erhielt David Lichtenwalder aus den Händen des Vorsitzenden Wolfgang Knoll und des Seminarleiters Klaus Kögel für seine exzellente Seminararbeit, in der er die „Revolution in Ägypten“ untersuchte.
Für ihre herausragenden Leistungen im Fach Latein überreichte Oberstufenkoordinator Manfred Pausch den Preis des Altphilologenverbands an Magdalena Gartenschläger und Miran Mizani.
Einen weiteren Preis für besondere Leistungen im Fach Mathematik übergab Seminarleiter Ralf Klotz an Manuel Trollmann. Im Namen der Schülermitverwaltung bedankte sich Georg Fischer bei den beiden ehemaligen Schülersprechern Marion Gruber und Miran Mizani für deren langjähriges Engagement.
Nach einem Klarinettenkonzert von C. M. von Weber, gespielt von der Abiturientin Antonia Schreitmüller, wollte der beste Abiturient Miran Mizani seinem Ururgroßvater nicht nacheifern und hielt seine Abiturrede nicht wie sein Vorfahr auf Lateinisch, zumal „der Lauf der Zeit vom Wandel geprägt ist“. In seiner teilweise ironisch gefärbten Rede, die oft Insiderwissen verlangte, blickte er auf die vergangenen Jahre zurück. Nach einem Klavierstück von Jacques Ibert, gespielt von Carina Geiger, erhielten die Abiturienten unter dem Beifall der Anwesenden dann ihre Reifezeugnisse überreicht. Neben dem Zeugnis bekamen sie die schon traditionelle Schultüte des Elternbeirats, deren Inhalt sie immer an ihre Zeit am AEG erinnern wird.
Festlich hatte die Feier begonnen, festlich endete sie auch. Achim Wunderle (Trompete) setzte, begleitet von Petra Hanke am Klavier, mit einem „Allegretto“ von Tomaso Albinoni den glanzvollen Schlusspunkt.

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