Maritime Meile für den Brombachsee

15.8.2014, 22:00 Uhr
Maritime Meile für den Brombachsee

© Grafik: Nautilus Hausboote / mediamare consulting

Denn bei einem Gespräch mit gleich mehreren Ministern in München hatte Wägemann, der auch Vorsitzender des finanziell nicht auf Rosen gebetteten Zweckverbandes Brombachsee ist, jüngst eine frohe Botschaft empfangen: Die großen Pläne von der „Maritimen Meile“ in Ramsberg können mit massiver finanzieller Unterstützung aus der Landeshauptstadt rechnen. Und kommen so ihrer Umsetzung ein ganzes Stück näher.

Sechs Millionen Euro sollen in das defizitäre Hafenareal am südlichsten Punkt des Brobachsees investiert werden: je ein Drittel in neue Stege, in Straßen und Wege – und in das viel diskutierte schwimmende Info- und Veranstaltungszentrum. „Dafür“, freut sich Wägemann, „steht tatsächlich ein Fördersatz von 65 Prozent in Aussicht. Das ist viel mehr, als ich erwartet habe, und ist ein erheblicher Durchbruch für das Projekt.“

Und tatsächlich beauftragten die Mitglieder des Zweckverbandes bei ihrer jüngsten Sitzung Wägemann einstimmig, einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Dafür, so erläutert Wägemanns Büroleiter Jürgen Simon, der auch Leiter der Zukunftsinitiative Altmühlfranken ist, bedürfe es allerdings bereits ganz konkreter Konzepte für das schwimmende Tagungszentrum und den Hafenumbau samt dessen Anbindung mit einer Promenade an den Ort Ramsberg.

Außerdem, so Wägemann, soll die Wirtschaftlichkeit des gesamten Vorhabens vorab mit einem Gutachten untersucht werden, denn, so der Land­rat, man wolle sich keinen Klotz ans Bein binden, den man zwar relativ günstig bauen könne, an dessen Folgekosten man aber über Jahrzehnte zu knabbern habe. Die bis zu 30 000 Euro für das Gutachten sind jedenfalls kein Problem: München springt auch hier ein.

Über den Winter sollen nun das Gutachten erstellt und die Förderanträge eingereicht werden, sodass im Frühjahr darüber entschieden werden kann. Nachdem auch noch eine neue Bauleitplanung notwendig ist, hält Wägemann einen Baubeginn für die „Maritime Meile“ im nächsten Jahr für unmöglich, „aber 2016 ist durchaus realistisch“. Und er glaubt auch daran, dass die öffentlichen Millionen auch private Investoren anlocken: Rund 14 Millionen Euro werden laut Experten so noch zusätzlich in das „Leuchtturm-Projekt“ der „Maritimen Meile“ fließen.

Der Zweckverbandsvorsitzende und sein erst wenige Tage amtierender Geschäftsführer Dieter Hofer polieren allerdings nicht nur Ramsberg auf, sondern setzen auch in Langlau und Absberg neue Akzente. Am Campingplatz in Langlau (Wägemann: „Die einzige Einrichtung am See, die uns echtes Geld bringt.“) wurde bereits heuer für rund 700 000 Euro der SB-Laden vergrößert und ein neuer Betriebshof err ichtet, nach dem Ende der Saison 2015 wird ein neuer Sanitärbereich im Süden des Platzes gebaut (600 000 Euro), und ein Jahr später ist die Sanierung der ältesten der dann drei Anlagen fällig – für ebenfalls stattliche 500 000 Euro.

„Wir müssen da etwas tun“, sagt Wägemann, „die Urlauber sind anspruchsvoller geworden, und wir wollen unsere gute Bewertung in Campingführern nicht gefährden.“ Er sei selber Camper und wisse, worauf die Urlauber Wert legten: „Moderne, saubere Sanitäranlagen sind das Wichtigste überhaupt.“

In Absberg geht es nicht um Leuchttürme und auch nicht um Wasch­becken: Hier soll zwischen dem Ort und der Badehalbinsel eine Wakeboard-Anlage entstehen – und auch das trotz einer notwendigen Änderung des Flächennutzungsplans durch­aus zeitnah: „Spätestens zur  Sommersaison 2016 müsste das machbar sein“, ist Wägemann optimistisch, zumal sich schon jetzt immer wieder Interessenten für das Projekt bei ihm meldeten – und sich für eine öffentliche Ausschreibung weiter melden können, wie er betont.

Beim Wakeboarden lassen sich Wassersportler auf einem Brett oder auf Ski an einer Leine übers Wasser ziehen – aber nicht von einem Motorboot, sondern an einem Wasserskilift. Wägemann hat eine solche Anlage jüngst in der Oberpfalz besichtigt und ist überzeugt, dass das eine neue Attraktion für den Brombachsee wäre. Der große Vorteil für ihn als Chef des Zweckverbandes: Das Geld für den Bau der Wakeboard-Anlage müsste nicht er aufbringen, sondern der private Investor. Schon wieder ein Anlass für gute Laune.

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