Müll im Landkreis: 72 Prozent werden verwertet

28.3.2012, 14:25 Uhr
So soll es nicht im Lankreis aussehen: Das Motto der Umweltaktion lautet: "Der Landkreis putzt sich raus".

So soll es nicht im Lankreis aussehen: Das Motto der Umweltaktion lautet: "Der Landkreis putzt sich raus".

Jeder Einwohner kommt statistisch auf 124,2 Kilogramm Haus- und Sperr­müll. Michael Hufnagel, der „Abfall­papst“ im Landratsamt, hat die Mengen aufgelistet und sie am Mon­tag den Mitgliedern des Umweltaus­schusses präsentiert. Die Liste liest sich gut, die Werte sind akzeptabel, wenngleich natürlich das Ideal nicht erreicht werden kann. Das wissen auch die Umweltpolitiker im Kreis­tag.

Hier die Ergebnisse aus den ein­zelnen Sektoren: Der Haus- und Geschäftsmüll ging leicht um 2,3 Prozent auf 8662 Ton­nen zurück. Die Sperrmüllmenge ist dagegen um 5,6 Prozent auf 2786 Tonnen angestiegen. Die Menge an Gewerbeabfall blieb nahezu unverändert bei 1108 Tonnen. Die spezifische Gesamtsumme Rest­müll blieb unverändert bei 124,2 Ki­logramm je Einwohner im Jahr.

Sperrmüll auf Abruf: Die Anzahl der teilnehmenden Haushalte stieg auf 1354 Haushalte (3,9 Prozent aller angeschlossenen Haushalte) leicht an. Die reine Sperrmüllmenge, die bei der Sammlung auf Abruf erfasst wurde, stieg ebenfalls von 120 auf 144 Tonnen an. Das entspricht fünf Prozent der Gesamtsperrmüllmenge.

Die Bioabfallmenge stieg wieder leicht um 1,9 Prozent auf 9363 Ton­nen an. Ein deutlicher Zuwachs um 16,9 Prozent auf 2851 Tonnen ist beim kommunal erfassten Grünab­fall zu verzeichnen. Die Summe der erfassten Wert­stoffe stieg um 2,2 Prozent auf 29515 Tonnen an. Maßgeblich hierfür war der Zuwachs beim Grünabfall. Die Menge an Elektro- und Elek­tronikschrott lag nur unwesentlicher höher als im Vorjahr bei 917 Tonnen. Die gesetzlich vorgeschriebene Min­destmenge von vier Kilogramm je Einwohner wurde mit 9,9 Kilogramm wiederum deutlich übertroffen. Die Altkleidermenge sank um 7,5 Prozent auf 419 Tonnen ab, auch bei den Schuhen war ein leichter Rück­gang um 1,9 Prozent auf 8,4 Tonnen zu verzeichnen. Die Altholzmenge sank erneut um 6,9 Prozent auf 2054 Tonnen ab. Die Menge der erfassten Kunststoffabfäl­le erhöhte sich dagegen leicht auf 2457 Tonnen (vier Prozent).

Flaschen im Fokus

Die Flachglasmenge sank um 15,7 Pro­zent auf 225 Tonnen ab. Das erfasste Hohl-Glas lag etwa auf Vorjahresniveau bei 2383 Tonnen. Die erfasste Metallmenge stieg leicht um 1,8 Prozent auf 974 Tonnen an. Die Menge der verwerteten Prob­lemabfälle ging deutlich auf 48 Ton­nen zurück, während die zu beseiti­genden Problemabfälle auf 40 Ton­nen anstiegen. Der Rückgang bei den verwerteten Problemabfällen lässt sich fast ausschließlich auf die gerin­gere Erfassung von Altöl und Akkus zurückführen. Grüngut muss entsorgt werden Bei den Wertstoffen fällt auf, dass sich die Grün- und Gartenabfälle um 16,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 erhöht haben. Hufnagel führt das darauf zurück, dass seit dem letzten Jahr das Gras, das im Um­griff von seenahen Zuflüssen gemäht und gemulcht wird, dort nicht mehr liegengelassen werden darf, sondern zur Kompostierung gefahren werden muss. Im Fachdeutsch heißt es übri­ges „Straßenbegleitgrün“.

Die Ent­sorgung erfolgt über die Kreisbau­höfe. Für Kreisrat Klaus Fackler (FW) ist es nicht verständlich, dass das Grüngut aus dem Landkreis teu­er nach Ansbach transportiert wer­den muss, weil der Kreis keine eige­ne Kompostieranlage hat. Laut Hufnagel liegt der Landkreis mit seiner Abfallgebühr von jährlich 120,48 Euro erheblich unter dem bayerischen Durchschnitt (165,40 Euro). Nach den Berechnungen des Amts wird es – wie an anderer Stel­le berichtet – ab 2012 zu einer Ver­ringerung der Abfallgebühr kommen. Gaby Schlör (SPD) riet zu einem überlegten Handeln. Eine vorschnel­le Reduzierung könne schnell wieder korrigiert werden müssen, wenn die Transportkosten infole der hohen Dieselpreise sich weiter erhöhten. Dem pflichtete auch der Kreiskäm­merer Gerhard Feld bei: „Wir wollen keine Gebührensprünge, die kommen nicht gut an.“

"Der Landkreis putzt sich heraus"

Ein Allzeithoch registriert Hufna­gel beim Umsatz, den die beiden Re­cyclinghöfe in Weißenburg und Gun­zenhausen machen. Er appelliert an die Gemeinden, sich an der Umwelt­aktion zu beteiligen, die am 31. März oder zu einem anderen Termin laufen kann. Das Motto in diesem Jahr: „Der Landkreis putzt sich heraus.“

 

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