Nein ist bester Schutz vor Drogen

17.4.2014, 09:15 Uhr
Nein ist bester Schutz vor Drogen

© Eggmann

Der Kripobeamte ist seit über 40 Jahren bei der Polizei und war lange Zeit bei der Rauschgiftfahndung tätig. Nun ist er im Bereich Drogenprävention aktiv und besucht Schulen, um Vorträge für Schüler, Eltern und Lehrer zu halten. Der Polizeibeamte will die jungen Menschen darin bestärken, zur eigenen Meinung zu stehen. Sie sollen den Mut haben, zum möglichen Drogenkonsum nein zu sagen, auch wenn die Freunde Druck machen sollten. Die Schüler sollen vor allem durch Aufklärung über die Folgen abgeschreckt werden.

Die Zuhörer wurden darüber informiert, wieso die manchmal noch sehr jungen Schüler überhaupt in Versuchung kommen. Hierbei spielen drei Faktoren eine Rolle: die Psyche des Jugendlichen, das soziale Umfeld und die Droge selbst. Der Preis der Droge und auch die Verfügbarkeit sind hierbei der Knackpunkt. „Wir können Kinder nicht erziehen, sie machen uns ja doch alles nach“, sagte Gerhard Wittig. Die Eltern sollten deswegen offen mit den Kindern über die Gefährlichkeit dieser Drogen sprechen und das Thema nicht aus Angst totschweigen.

Der Referent ging auf die verschiedenen Suchtmittel ein. Besonders das zurzeit häufig im Umlauf befindliche Crystal Meth macht Eltern Angst. Neben der schnellen Abhängigkeit, die meist schon beim ersten Probieren eintritt, gibt es weitere gravierende Folgen. Die Droge lässt den Körper sehr schnell verfallen und wirkt sich stark auf Immunsystem und Psyche aus. Auf die Euphorie während des Rausches folgt, sobald der Wirkstoff nachlässt, eine depressive Phase. Der Zwang, die Droge weiter einzunehmen, um glücklich sein zu können, ist stark. Meistens muss die Dosis immer weiter erhöht werden, um den Effekt aufrechtzuerhalten. Die größeren Mengen und die andauernde Einnahme können chronische Schäden wie Nierenschäden, Gewichtsverlust, Ausfall der Zähne und Zersetzung der Schleimhäute verursachen.

Mit vielen Geschichten und Beispielen aus über 40 Jahren Polizeidienst verdeutlichte der Beamte die Dringlichkeit der Drogenprävention. So werden auch die legalen Drogen immer mehr zum Problem. Die „Volksdroge Alkohol“ wird nun immer früher und in immer größeren Mengen konsumiert. Das Rauchen ist zwar allgemein deutlich rückläufig, doch der Einstieg erfolgt oft ganz früh. „Jugendschutz heißt nicht, die Kinder mit Regeln ärgern zu wollen, sondern sie vor sich selbst zu schützen“, betonte Wittig.

Nach seinem Vortrag zeigte der Beamte noch einige der besprochenen Drogen. Einzelfragen wurden gerne beantwortet, und es entwickelte sich eine interessante Diskussion. Gerhard Wittig machte die Eltern darauf aufmerksam, auf mögliche Anzeichen zu achten. Aber auch Mittel, die im Haushalt ganz normal sind, können mit etwas Nachforschen in Suchtmittel umgewandelt werden. Deswegen sollte man besonders auf diese achten oder sie den Kindern und Jugendlichen unzugänglich machen. Man könne die Kinder jedoch nicht vor allem beschützen, es kommt meist auf die Willensstärke und die Aufgeklärtheit des Kindes an. Für alle Interessierten gibt es auf der Homepage der bayerischen Polizei weitere Infos.

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