Nun getrennte Wege am Brombachsee

16.5.2016, 09:01 Uhr
Nun getrennte Wege am Brombachsee

© Jürgen Leykamm

Mit der Freigabe der gut 2,6 Kilometer langen Teilstrecke ist der komplette Bereich zwischen Enderndorf und Allmannsdorf zweispurig ausgelegt, der Radstreifen dazu noch durchgehend asphaltiert, die Fußgänger haben nun endlich ihren eigenen Bereich. So konnte es der Vorsitzende des Zweckverbands Brombachsee (ZVB), Landrat Gerhard Wägemann (Weißenburg-Gunzenhausen), vor dem Durchschneiden des obligatorischen Bandes verkünden.

Ein halbes Jahr dauerte die Umsetzung, und 700 000 Euro kostete die Maßnahme, die dank hartnäckiger Überzeugungsarbeit Wägemanns zur Hälfte vom Freistaat finanziert wird. Die Grundstücksverhandlungen seien teilweise schwierig gewesen. Doch sie haben sich gelohnt. Ein „notwendiges und sinnvolles“ Projekt, so der Vorsitzende. Denn gerade durch das erfreulich hohe Besucheraufkommen am Brombachsee habe die einspurige Kombination von Fuß- und Radweg im Laufe der Zeit zu einem immer größeren Gefährdungspotenzial geführt. Radler und Skater sowie Spaziergänger und Nordic Walker seien sich immer mehr in die Quere gekommen. Der fehlende Asphalt habe zudem gerade durch die beiden erstgenannten Gruppen für große Staubentwicklung gesorgt.

Das gehört nun alles der Vergangenheit an. In Sachen getrennter Wegführung sei man nun „ein ganzes Stück weitergekommen“, so Wägemann. Große Teile des 18 Kilometer langen Uferstreifens um den See seien nun entsprechend ausgebaut. Im Waldstück zwischen Langlau und Ramsberg fehlt die Doppelspur noch, von dort aus in Richtung Pleinfeld gibt es zwar eine solche, doch braucht es da noch die Asphaltierung. Beim Altmühlsee ist man schon weiter: Er ist seit kurzem komplett auf Asphalt zu umrunden.

Starker Druck auf Wege

Dass die Ufer im Seenland überhaupt für die Öffentlichkeit im besonderen Maße zugänglich sind, geht auf einen Beschluss der Staatsregierung aus dem Jahr 1970 zurück, wie der Leiter des Wasserwirtschaftsamts Ansbach, Thomas Keller, in Erinnerung rief. Das sei zwar ein wunderbares Alleinstellungsmerkmal, das zugleich aber starken Druck auf die Betriebswege der Behörde ausübe, die ja für die Unterhaltung der Gewässer zuständig sei. Hier sei man teils auch mit schwerem Gerät unterwegs. Durch Zweispurigkeit und Asphaltierung werde nun auch diese potenzielle Gefahrenquelle entschärft.

Keller machte auch auf einige naturschutzfachliche Vorgaben aufmerksam, die zu berücksichtigen waren. Ihnen verdankt man etwa eine Schleife entlang des Wegs, die ihm so ganz eigenen Charme verleiht. Auch ein Bienenschutzwall findet sich. Er war errichtet worden, damit sich die Flugbahn der Nutzinsekten nicht mit der Fahrbahn der Radler kreuzt.

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