Parkzeit auf zwei Stunden ausdehnen

31.7.2014, 08:00 Uhr
Parkzeit auf zwei Stunden ausdehnen

© Marianne Natalis

Bereits im Vorfeld von wichtigen Beschlüssen darüber reden, das ist Fitz ein Bedürfnis. Zwar stellte er im bis auf den allerletzten Platz und darüber hinaus besetzten Markgrafensaal eindeutig klar, dass die letzte Entscheidung natürlich dem Stadtrat obliegt. Dabei könne es aber durchaus hilfreich sein, die Meinung der Gunzenhäuser Geschäftswelt zu kennen.

Gerade das Thema Parken in der Innenstadt ist natürlich eines, das den Einzelhändlern und Gastronomen ein wichtiges Anliegen ist. Derzeit liegen Fitz einige Anträge dazu vor, das reicht von der Verlängerung der Parkzeit auf zwei Stunden über die erste halbe Stunde Parken kostenlos zu gewähren bis hin zur Frage, warum die erste Stunde in der Tiefgarage umsonst ist.

Klarer Favorit war dabei im Haus des Gastes die Verlängerung der Parkzeit. Ob Juwelier Thomas Luger, Gastronomin Ulrike Ehmann oder Harald Braun für den Einzelhandelsverband, sie alle sprachen sich für eine Zwei-Stunden-Regelung aus. Auch Severino Barro vom gleichnamigen Eiscafé plädierte nachdrücklich dafür, dass die Menschen nicht mehr von der knappen Parkzeit „gejagt“ werden sollten, und Physiotherapeutin Imke Götz hält eine Stunde als Maximum ebenfalls für zu kurz. Ihre Patienten seien oft gehbehindert und deshalb auf einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe ihrer Praxis angewiesen. Der Parkplatz Oettinger Straße – dort kann man sein Auto unbegrenzt und kostenlos abstellen – sei für sie zu weit weg.

Es gab aber auch andere Stimmen, wie etwa die von Jürgen Pfeffer. Der Sparkassenvorstand mahnte an, die Kurzparker nicht aus der Innenstadt zu vertreiben. Wobei Christiane Neidhardt-Menhorn, Inhaberin der Parfümerie Neidhardt, ihm entgegenhielt, dass doch auch bei einer Ausweitung der erlaubten Parkzeit nicht jeder automatisch zwei Stunden auf seinem Stellplatz bleiben werde.

Wohl nicht wirklich praktikabel ist der Wunsch, für die erste halbe Stunde keine Gebühren zu verlangen. Zwar könnte man an Parkscheinautomaten, erläuterte Hauptamtsleiter Klaus Stephan, sehr wohl mithilfe einer sogenannten Brötchentaste einen „Nullbon“ ziehen, wer aber länger parken möchte, müsste am Ende der halben Stunde noch einmal zum Automaten gehen und einen neuen, diesmal kostenpflichtigen Parkschein ziehen. Schwierig wird das natürlich, wenn man dann gerade beim Zahnarzt auf dem Behandlungsstuhl sitzt oder beim Friseur die Haarfarbe einwirkt.

Letztendlich hielt die Mehrheit im Saal die halbe Stunde für verzichtbar, zumal sich die Parkgebühren in der Innenstadt tatsächlich im Rahmen halten. Es sei mehr der Gang zum Parkscheinautomat als solches, der ihn nerve, sprach Christian Meyer sicher einigen aus der Seele, als die Tatsache, dass er Geld hineinstecken müsse. Ob er 50 Cent oder einen Euro für die Stunde Parken berappen müsse, sei relativ egal. Ganz so großzügig zeigten sich nicht alle, die örtliche Einzelhandelsverbandsvorsitzende Erika Gruber beispielsweise warnte von einer „City-Maut“.

Einigkeit herrschte dagegen in punc­to Tiefgarage. Dass dort die erste Stunde kostenlos ist, sei nicht einzusehen. „Wer den Luxus eines Parkhauses genießen möchte“, formulierte es etwa Thomas Luger, solle ruhig dafür zahlen. Zumal die Einrichtung ja auch enorme Kosten verursacht. Erst jüngst hat die Stadt in die Erneuerung der Schrankenanlage 50 000 Euro investiert. Für diese vor Wind und Wetter geschützten Stellplätze einen „adäquaten Preis“ (Fitz) zu verlangen, sei durchaus legitim, war die einhellige Meinung.

Wie das Parkverhalten am Marktplatz tatsächlich ist, das soll im Rahmen des Verkehrskonzepts geklärt werden. Nachdem dort bereits im Winterhalbjahr eine Verkehrszählung durchgeführt wurde, soll Anfang August eine zweite folgen. Auch in Sachen Beschilderung soll demnächst etwas passieren, versprach Fitz in der Versammlung. Harald Braun und Petra Baron hatten darauf hingewiesen, wie wichtig ein Parkleitsystem wäre.

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