Rekordjahr für die bayerischen Störche

19.9.2012, 15:45 Uhr
Rekordjahr für die bayerischen Störche

© LBV/Tunk

Mit 274 Storchenpaaren wird das Ergebnis vom Vorjahr (243 Paare), das bereits ein erster Rekord war, sogar noch deutlich übertroffen. Nur wenige der Paare, die ein Nest besetzt hatten, haben nicht gebrütet oder die Brut verloren. „Seit einigen Jahren steigt der bayerische Weißstorchbrutbestand deutlich an. Dieses Jahr gab es erfreulicherweise auch guten Bruterfolg“, so Storchenexpertin Oda Wieding vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV).

Grund für das gute Brutergebnis ist das trockene Frühjahr mit nur wenig Regen. Dazu kommt ein gutes „Mäusejahr“, sodass auch Störche an Standorten mit wenig Feuchtflächen genug Nahrung für ihren Nachwuchs fanden. Leider gab es aber auch 2012 wieder einige Todesfälle an immer noch ungesicherten Stromleitungen zu vermelden.
Mittlerweile haben sich fast alle bayerischen Störche bereits auf den Weg in ihr Winterquartier gemacht. Nichtbrüter und bereits flügge Jungvögel hatten sich schon Ende Juli zu teilweise großen Zugtrupps zusammengeschlossen. Die eine Hälfte der Vögel zieht über den Bosporus, die Türkei, Israel, Sinai und Ägypten bis nach Zentral- beziehungsweise Südafrika. Die geflügelten Tiere legen dabei eine Strecke von bis zu 10 000 Kilometer zurück. Die andere Hälfte nimmt den Weg über Frankreich, Spanien und Gibraltar bis nach Nordafrika.
Damit es den Störchen bei uns auch weiterhin gut geht, muss für die Erhaltung ihres Lebensraums gesorgt werden. Die Weißstörche bedroht vor allem die bundesweit veränderte landwirtschaftliche Nutzung. Beispielsweise sind in Mecklenburg-Vorpommern große Maisfelder die Ursache für einen Bestandsrückgang um 30 Prozent. Die gleiche Entwicklung droht in Bayern, wo jedes Storchenpaar rund 200 Hektar feuchtes Grünland in Horstnähe braucht. Da dieses wiederum vielen anderen gefährdeten Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bietet, ist Storchenschutz also auch ein Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt insgesamt.

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