Roboter füttern und melken die Kühe

13.9.2014, 04:00 Uhr
Roboter füttern und melken die Kühe

Es bestand die Möglichkeit, das automatische Fütterungssystem „Venkor“ in Verbindung mit dem automatischen Melksystem unter die Lupe zu nehmen.

BDM-Kreisvorsitzender Rainer Minnameier begrüßte auf dem Betriebsgelände die zahlreich anwesenden Landwirte, den neuen Leiter des Landwirtschaftsamtes Weißenburg Hans Walter, BBV-Kreisbäuerin Helga Horrer sowie von der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft (AGL) die Vorsitzende Frankens Isabella Hirsch und den Vorsitzenden des Milcherzeugerrings Mittelfranken Dieter Fragner. Werner Kraft stellte seinen Betrieb kurz vor, die Betriebsführung wurde in mehrere Gruppen aufgeteilt durchgeführt. Neben den Krafts übernahmen Angestellte der Firma Lely die Führungen.

Danach traf man sich in der Maschinenhalle zu einem kleinen Imbiss und zu den Fachvorträgen. AELF-Chef Hans Walter nutzte die Gelegenheit, sich den Landwirten vorzustellen. Er bekundete seine Verbundenheit mit den Milchbauern. Der Betrieb Kraft sei in seinen Augen für den Wettbewerb gut aufgestellt. Man sollte Krisen nicht herbeireden, aber man müsse sich über die Zukunft Gedanken machen. Die Liquidität eines Betriebes sei nach der Rentabilität entscheidend.

Ludwig Wild, langjähriger Milcheinkäufer der Firma Zott, beleuchtete das Thema „Zukunft der Milch aus Sicht der Molkerei Zott, Wertschöpfung Milch“. Einleitend stellte er fest, Prognosen zu machen sei nur schwer möglich, denn zu viel hänge von den Rahmenbedingungen ab. Die momentane Währungsschwäche mache Probleme, der Auszahlungspreis sei in den letzten Monaten um über zehn Prozent gefallen.

Zott hat jährlich steigende Umsätze, letztes Jahr waren es über 900 Millionen Euro. Die Großmolkerei zählt rund 2000 Mitarbeiter. Anhand einer Weltkarte zeigte Wild die Milch produzierenden Länder auf. Der globale Pro-Kopf-Konsum an Milch beträgt 103 Liter. Alle zehn Jahre verdoppelt sich die Milchproduktion.

Die Milchquote sei für Zott unwichtig, die Produktion der Betriebe entscheidend. Das Unternehmen unterhält in mehreren europäischen Ländern Produktionsstätten, hat über das Jahr 2015 hinaus Lieferverträge abgeschlossen und eine Abnahmegarantie dafür bis 2018 gegeben.

Johannes Pfaller, Milchviehhalter aus dem Landkreis Roth und BDM-Beiratsvorsitzender, referierte über die Aussichten der Wertschöpfung aus der Milcherzeugung. Er sieht die kommende Zeit nicht rosig. Dazu zeigte er in Grafiken die aktuelle Entwicklung im deutschen, europäischen und Weltmarkt auf. Pfaller wörtlich: „Wir müssen uns um unser Produkt kümmern, auch mal den Molkereien auf die Füße treten.“ Der BDM habe ein Marktverantwortungsprogramm aufgestellt. Es beinhalte bei Krisen unter anderem eine Rücknahme der Produktion sowie Abschläge bei Mehrproduktion.

Die von der Europäischen Union eingerichtete Monitoringstelle erfasst europaweit Trends. Die Stelle sollte genutzt werden, um Milchkrisen, die die Existenz von Milcherzeugern gefährden, zu vermeiden.

Keine Kommentare