Sanatorium heißt jetzt Altmühlseeklinik Hensoltshöhe

5.7.2014, 07:00 Uhr
Sanatorium heißt jetzt Altmühlseeklinik Hensoltshöhe

© Erich Neidhardt

Gleichzeitig wird sich die medizinische Einrichtung therapeutisch noch breiter aufstellen. Mit dem psychosomatischen und dem onkologischen Bereich werden zwei Arbeitsfelder maßgeblich ausgebaut.

„Bei uns sind Sie in guten Händen“ – mit diesem Slogan wirbt die Hensoltshöhe für ihr modernes Gesundheitszentrum mit christlicher Prägung und Tradition. Und sie trifft damit voll ins Schwarze: Die Einrichtung erfreut sich überregional eines hervorragenden Rufs. Bei einem Pressegespräch erläuterte der ärztliche Leiter Dr. Friedbert Herm zusammen mit der Leitenden Schwester Diakonisse Hanne Klingelhöller und Verwaltungsleiter Bela Hans Gerd Kaunzinger, wie die Altmühlseeklinik Hensoltshöhe diesen weiter festigen will.

Die Altmühlseeklinik Hensoltshöhe hat die Zulassung für Anschlussheilbehandlungen (AHB) und Rehabilitationsmaßnahmen bei orthopädischen Erkrankungen wie Wirbelsäulen und Gelenkleiden sowie bei bösartigen Geschwulst- und Systemerkrankungen. Rehabilitationsangebote bestehen obendrein bei psychovegetativen Erschöpfungszuständen und bei Herz- und Kreislaufstörungen. Mit dem psychosomatischen und dem onkologischen Bereich werden in naher Zukunft zwei der vier Arbeitsfelder deutlich vergrößert.

Die Hensoltshöhe hat derzeit einen Versorgungsvertrag für 105 Patienten. Die Zahl soll jetzt auf 120 erhöht werden. Um diese unterbringen zu können, wird das Haus Bethanien zum 1. Oktober in den klinischen Bereich eingegliedert und ab diesem Zeitpunkt nicht mehr als Gästehaus zur Verfügung stehen. Der Gästebetrieb wird dann eingestellt. Im Haus Bethanien wird die Behandlung von Patienten mit bösartigen Geschwulst- und Systemerkrankungen und psychovegetativen Erschöpfungszuständen den Schwerpunkt der medizinischen therapeutischen Arbeit bilden.

„Mit den Bestandteilen Altmühlsee und Hensoltshöhe“, erläuterte Verwaltungschef Kaunzinger bei der Vorstellung der Neuerungen, „verbindet der neue Klinikname zwei bekannte Markenbegriffe.“ Er weise zum einen auf die besondere örtliche Lage und Verankerung der Klinik im Fränkischen Seenland hin und integriere gleichzeitig die Identität der Hensoltshöhe als feste Größe unter den diakonischen Einrichtungen. Das Logo mit Farbgebung des Schriftzugs bleibe erhalten, um den Wiedererkennungswert der Einrichtung zu steigern.

Laut Verwaltungsleiter Kaunzinger ist die Altmühlseeklinik Hensoltshöhe die einzige Klinik in Mittelfranken, die Reha-Angebote im psychsomatischen Bereich unterbreitet. Bei Rehabilitationsmaßnahmen nach Krebserkrankungen hat sie im südlichen Mittelfranken ein Alleinstellungsmerkmal. Mit dem Ausbau der beiden Arbeitsfelder wird Kaunzinger zufolge dem gesteigerten Bedarf Rechnung getragen. Er legte Wert auf die Feststellung, dass mit der Umsetzung der Pläne auch eine Stärkung des Gesundheitsstandorts Gunzenhausen einhergeht. Es sei geplant, mit den umliegenden Gesundheitseinrichtungen noch enger zusammenzuarbeiten. Verwaltungsleiter Kaunzinger wies darauf hin, dass seit Mitte Mai ein offizieller Belegungsvertrag mit der Deutschen Rentenversicherung besteht.

Wie Dr. Herm ergänzte, werden im Haus Bethanien neben der psycho­onkologischen Reha-Arbeit für alle Interessierten Gesundheitswochen mit Kneippanwendungen, Ernährungsberatung und weiteren Tipps für ein gesundes Leben angeboten. Dem Leitenden Arzt zufolge ist für die Hensoltshöhe die Orientierung in einer ganzheitlich und personal ausgerichteten Medizin von grundlegender Bedeutung. Sie verstehe den Menschen als Einheit von Leib und Seele, von Körper und Geist. Es würden ganz bewusst die Erkenntnisse der modernen psychosomatischen Medizin aufgegriffen, die um dieses komplexe Abhängigkeitsverhältnis wisse und darin den Schlüssel zur Heilung vieler Erkrankungen gefunden habe.

Weil es nicht nur um körperliche Symptome, sondern um den ganzen Menschen gehe, werde der Patient nicht nur behandelt, sondern auch verstanden, begleitet und ermutigt. Dabei erweise sich immer wieder die seelsorgerliche Begleitung als Hilfe und Bündnispartner der medizinischen Behandlung. Die Patienten bräuchten mehr als ein schönes Zimmer und umfassende therapeutische Angebote. Wichtig sei es, auch den „inneren Menschen“ zu sehen. „Zuwendungen für die Seele“ bildeten daher einen wesentlichen Bestandteil der Arbeit. Die Menschen könnten zur Ruhe kommen und neue Lebensperspektiven gewinnen.

Herm gab bekannt, dass im Zuge der Weiterentwicklung der Einrichtung auch zusätzliches Fachpersonal eingestellt wird. Dem ärztlichen Leiter ist eine gute Zusammenarbeit mit dem medizinischem Personal in benachbarten Krankenhäusern genauso wie mit den niedergelassenen Ärzten ein großes Anliegen. Vor diesem Hintergrund steht ein Symposium für alle interessierten Mediziner am Mittwoch, 9. Juli, von 16.30 bis 19 Uhr im Haus Bethanien. Das Treffen steht unter dem Leitgedanken „Aktuelles zur orthopädischen und onkologischen Rehabilitation“. Referent ist neben Dr. Herm, Facharzt für Orthopädie und für physikalische und rehabilitative Medizin, der Hensoltshöher Facharzt für Innere Medizin Dr. Joachim Schnürle.

Auf einen in Gesundheitseinrichtungen längst nicht mehr selbstverständlichen Service machte die Leitende Schwester des Hauses bei dem Pressegespräch aufmerksam: Für die Patienten wird in der Altmühlseeklinik Hensoltshöhe nach wie vor und mit sehr viel Sorgfalt und Liebe in der eigenen Küche gekocht.

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