Seenland auf der Urlaubsmesse CMT stark vertreten

16.1.2019, 16:53 Uhr
Seenland auf der Urlaubsmesse CMT stark vertreten

© Wolfgang Dressler

Es geht auf dem riesigen Messegelände auch um Bewährtes, Gewohntes, Bekanntes, fast möchte man Traditionelles sagen. Die Konkurrenz in der Tourismusbranche ist unglaublich vielfältig. Viele steuern immer noch exotischere Ziele an, andere geben neuen Destinationen im Urlaubsland Deutschland eine Chance, und die Fraktion der Baden-Württemberger, die sich für einige Ferientage an Altmühl- und Brombachsee interessieren, wo sie vor Jahren schon einmal waren, ist ebenfalls durchaus beachtlich groß. "Wir haben viele Fans hier", weiß Karolin Hofmann.

Also versucht man am Seenland-Messestand, die Vorzüge des Gebiets herauszustreichen und zugleich etwas Neues zu bieten, denn ausruhen auf dem bisherigen Erfolg gilt nicht. Der Tourismusverband arbeitet auch diesmal mit kommunalen Partnern zusammen, sei es beispielsweise Roth, Absberg, Pleinfeld oder Spalt. Großer Raum wird der Stadt Wassertrüdingen gegeben, denn hier spielt sich ab dem 24. Mai ein überregionales Event ab, das viele zusätzliche Gäste anlocken soll: die Kleine Landesgartenschau in Bayern. Also legt sich Nina Maurer vom Touristikservice der Wörnitzstadt ins Zeug, damit die "Gartenschau der Heimatschätze" in den Fokus der Schwaben rückt.

Diese Aufgabe ist gar nicht so einfach. Da gibt es die Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn, die natürlich im "Ländle" die Blicke auf sich zieht. Außerdem findet im Remstal eine Gartenschau statt. Und es ist zu berücksichtigen, dass viele Schwaben mit der Ortsbezeichnung Wassertrüdingen wenig anfangen können. Tenor: "Wo liegt denn das?" Also muss man auf die Veranstaltung selbst und auf den reizvollen Standort in der Schnittstelle von Fränkischem Seenland und Romantischer Straße hinweisen – Basisarbeit sozusagen.

Karolin Hofmann, die stellvertretende Geschäftsführerin des Verbands, geht davon aus, dass das Seenland heuer von einer erfolgreichen Gartenschau profitieren wird und Wassertrüdingen die Nähe zu den Seen seinerseits zugutekommen wird. Das gehe schon los bei den Unterkünften, die Wassertrüdingen selbst gar nicht in ausreichender Zahl stellen könne. Jedenfalls unterstütze das Seenland in diesen Monaten die Stadt Wassertrüdingen wie auch die ausrichtende Gartenschau-Gesellschaft beim Marketing. Das beginnt beim Preisrätsel auf der CMT, bei dem nach dem Standort der kleinen Landesgartenschau gefragt wird.

Die große bayerische Landesgartenschau im vorigen Jahr in Würzburg haben die Baden-Württemberger "auf dem Schirm gehabt", weiß Hofmann zu berichten. Sie erzählt aber auch, dass sich die Begeisterung in Grenzen hielt, dafür war das Wetter zu heiß und das Ausstellungsgelände nicht wirklich überzeugend. Es sei nun mal Tatsache, dass die Besucher viele Blühflächen erwarteten, dem solle man Rechnung tragen. Das dürfe man sagen, ohne die Wassertrüdinger belehren zu wollen.

Und nochmals Wassertrüdingen: Am 21. Juni wird dort der Fränkische Wasserradweg eröffnet, natürlich auf dem Gartenschaugelände. Innenminister Joachim Herrmann, der Vorsitzende des Tourismusverbands Franken, wird offiziell den Startschuss geben für ein Projekt, das man als "Baby" des Seenland-Geschäftsführers Hans-Dieter Niederprüm bezeichnen darf. Dieser hat in den letzten Jahren die Vorarbeit geleistet und viele Städte und Gemeinden sowie touristische Vereinigungen überzeugt mitzumachen. Der Rundweg ist stolze 450 Kilometer lang. Wer nicht so viel Zeit hat, der kann zwei "Abkürzungen" nehmen. Der Nutzer des Radwegs kann also variieren, inwieweit er Romantisches Franken, Fränkisches Seenland, Bayerischen Jura und Naturpark Altmühltal kennenlernen will.

"Heimatrausch" ist Partner

Die Beschilderung wird rechtzeitig zur Eröffnung angebracht sein, versichert Karolin Hofmann. Ein kleines, handliches Büchlein mit allen Infos über Unterkünfte, Gepäcktransfer ist in Vorbereitung. Die Verantwortung liegt bei einer eigens gegründeten Kooperation für den Fränkischen Wasserradweg. Als Partnerfirma beim Fränkischen Wasserradweg konnte "Heimatrausch" aus Treuchtlingen gewonnen werden. Sie wird eigene, maßgeschneiderte Angebote für den neuen Fernradweg machen.

Das Jahresthema des Fränkischen Seenlands selbst lautet "Gartenschau – Gärten schauen". Gemeint sind die vielen öffentlichen und privaten Gärten, die besichtigt werden können. Diese Ziele will man den Urlaubern und Tagesausflüglern schmackhaft machen, ein Flyer dazu ist in Arbeit.

Obwohl das Seenland kein klassisches Wandergebiet ist, sondern eher den Radfahrer, Badegast und Wassersportler anspricht, hat sich der Fernwanderweg "Der Seenländer" gut entwickelt, weiß man in der Verbandsgeschäftsstelle in Gunzenhausen. Es gibt viele positive Rückmeldungen. Aus den Kommentaren geht auch hervor, dass viele Wanderer gerade die stillen Abschnitte, besonders die Routen durch Kiefernwälder, genossen haben.

Heuer steht noch eine weitere große Eröffnung an. Die Bildungs-, Begegnungs- und Dokumentationsstätte Kloster Heidenheim ist bald fertig, zumindest der erste Bauabschnitt. Sie kann dem gesamten Hahnenkamm nur guttun. Erfreulich sei, dass nunmehr auch Unterkunftsmöglichkeiten vor Ort geschaffen würden. Der Tourismusverband nehme das Kloster in sein neues Urlaubermagazin 2019 auf (erscheint in einigen Wochen) und werde verstärkt auf die Pilgerwege, die nach Heidenheim führen, hinweisen, kündigt Karolin Hofmann an. Ganz allgemein wolle man für den Hahnenkammsee verstärkt die Werbetrommel rühren.

Beim Blick auf 2019 erwähnte die Touristikerin auch zwei bedeutsame Privatinvestitionen. Im Juni geht die neue Wakeboardanlage am Kleinen Brombachsee bei Absberg in Betrieb. Die Sechs-Mast-Anlage könnte ein zusätzliches Urlauberpotenzial erschließen, nämlich die Fans eines Freizeitvergnügens, das zwischen Wasserski und Wellenreiten angesiedelt ist. Das Projekt kostet 2,2 Millionen Euro.

Derweil geht das Projekt der "Floating Houses" am Südufer des Großen Brombachsees in die letzte Runde. Die Zahl der schwimmenden Häuser bei Ramsberg steigt auf 19. Diese Art der Unterkunft werde die Region bekannter in ganz Deutschland machen, glaubt man beim Tourismusverband.

Und ganz im Hintergrund zeichnet sich auch ein touristisches Vorhaben nahe dem Altmühlsee ab. Mitten in Büchelberg soll ein Fünf-Sterne-Resort mit 38 Betten entstehen. Karolin Hoffmann ist froh, dass die Büchelberger bereits ausreichend Informationen bekommen haben und damit einverstanden sind, was in ihrem Dorf entstehen soll.

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