Söder: Wahlkampf im Gunzenhäuser Bierzelt

11.7.2018, 05:54 Uhr
Söder: Wahlkampf im Gunzenhäuser Bierzelt

© Timm Schamberger/dpa

Der Termin liegt einen Tag vor der Eröffnung des Gunzenhäuser Volksfestes. Es wäre eine Veranstaltung der Christsozialen und des Kirchweih-Festwirts, mit der städtischen Veranstaltung Kirchweih hätte der Söder-Auftritt direkt nichts zu tun.

Für Stadtrat Dr. Werner Winter von den Freien Wählern wäre es dennoch durchaus interessant zu erfahren, wie denn am 7. September die Regularien aussehen, beispielsweise beim Preis fürs Bier. Eine entsprechende Frage richtete Winter in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur an die Verwaltung. Wolfgang Eckerlein von der städtischen Tourist-Information will sich nun kundig machen, was genau für den 7. September geplant ist.

Markus Söder hat bei der CSU Gunzenhausen noch etwas gutzumachen. Vor einem Jahr bereits sollte er, ebenfalls im Kirchweihzelt, eine Rede halten. Der Freitag, 8. September, war ins Auge gefasst. Söder war aber an diesem Tag nicht zu haben, folglich wurde umdisponiert und der Mittwoch, 6. September, vereinbart, und zwar im Kirchweihzelt in Frickenfelden.

CSU-Ortsvorsitzender Friedrich Kolb, selbst in Frickenfelden wohnhaft, war glücklich, diesen Deal gemacht zu haben. Umso größer war die Enttäuschung der örtlichen CSU, als der damalige Finanz- und Heimatminister Söder kurzfristig einen Fernsehauftritt bevorzugte und nur seinen Staatssekretär Albert Füracker nach Frickenfelden schickte. Füracker hielt eine kurzweilige Rede, doch seinen Chef konnte er nicht ersetzen — und versuchte es erst gar nicht. Wenige Tage darauf, am 24. September, wurde der Bundestag gewählt.

Wahlkampf mit aller Kraft

Jetzt, knapp ein Jahr später, ist Söder bayerischer Regierungschef und macht mit aller Kraft Wahlkampf, damit die CSU bei der Landtagswahl am 14. Oktober die absolute Mehrheit behält. Sein Erscheinen in Gunzenhausen wäre für die Region sicherlich bedeutsam, man erinnere sich nur an den Herbst 2013. Damals trat der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer in der Kirchweih-Festhalle ans Mikrofon und versprach vollmundig einen Probebetrieb auf der Hesselberg-Bahn zwischen Gunzenhausen und Wassertrüdingen. Die CSU-Vertreter waren glücklich, hatten sie doch ein Ass aus dem Ärmel gezogen und der Öffentlichkeit präsentiert.

Die CSU ist für solche Wahkampfauftritte von Prominenten bekannt und versucht dabei stets, das eigene Wählerpotenzial voll auszuschöpfen und letzte Wechselwillige zu überzeugen. Der Gunzenhäuser Stadtverband hat bereits vor Jahren die Wahlkämpfer Edmund Stoiber und Günther Beckstein nach Gunzenhausen gelockt.

Keine Kommentare