Sparkasse Gunzenhausen: Es bleibt bei zehn Filialen

17.4.2018, 11:50 Uhr
Sparkasse Gunzenhausen: Es bleibt bei zehn Filialen

© Foto: Erich Neidhardt

"Wir sind von der Geschäftsstellen- sowie von der Kosten- und Personalstruktur gut aufgestellt", zeigten sich Druschel und Pfeffer mit der momentanen Situation sehr zufrieden. Ihr Ziel ist es, die Eigenständigkeit der Vereinigten Sparkassen zu erhalten. Das Geldhaus sei stabil aufgestellt und für die Zukunft gerüstet. Man wolle auch künftig in der Fläche präsent sein und habe die Strukturen gut an die künftigen Herausforderungen angepasst.

Den Kunden stehen neben der Hauptstelle am Marktplatz in Gunzenhausen und der Filiale in der Ostvorstadt Geschäftsstellen in Wolframs-Eschenbach, Merkendorf, Mitteleschenbach, Muhr am See, Absberg, Dittenheim, Heidenheim und Markt Berolzheim zur Verfügung. Außerdem wird in Polsingen ein SB-Center unterhalten. Damit belegt Gunzenhausen bei der Versorgungsdichte Platz 14 der insgesamt 66 Sparkassen im Freistaat. Bayernweit ging die Zahl der Filialen in den letzten drei Jahren von 2245 auf 1926 zurück.

Dem aktuellen Trend entsprechend können die Kunden im Geschäftsgebiet der Gunzenhäuser Sparkasse an 35 Automaten eine Vielzahl an Bankgeschäften erledigen. Die Geräte können rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche genutzt werden. Pro Jahr werden mittlerweile über eine Million Transaktionen im SB-Bereich verzeichnet — Tendenz nach oben.

Druschel und Pfeffer wiesen bei dem Pressegespräch darauf hin, dass sich die Sparkasse auch im vergangenen Jahr für Soziales, Kultur, Bildung und den Breitensport engagierte. "Unser vielfältiges gesellschaftliches Engagement haben wir 2017 durch über 130 Einzelspenden unterstrichen", blickten sie zurück. Dabei seien über 100 000 Euro bereitgestelt worden. Aber nicht nur durch finanzielle Zuwendungen unterstütze man das öffentliche Leben, viele der Mitarbeiter seien ehrenamtlich tätig und leisteten in Vereinen und Verbänden einen wichtigen persönlichen Beitrag.

Darüber hinaus wurde vor einigen Jahren eine Stiftergemeinschaft ins Leben gerufen, in der interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, als Stifter ab einem Kapital von 25 000 Euro vereinfacht eine eigene Stiftung zu gründen. Die Sparkasse hat in diesem Rahmen auch eine eigene Sparkassenstiftung gegründet und aktuell mit einem Kapital in Höhe von insgesamt 400 000 Euro ausgestattet. Auch die Erträge daraus kommen vielfältigen sozialen und gemeinnützigen Zwecken im Geschäftsgebiet zugute.

Für die beiden Direktoren sind Mitarbeiter "ein sehr wichtiges Kapital". "Der Einsatz und das Engagement unserer rund 150 Mitarbeiter und Auszubildenden bildeten auch 2017 die Basis für die erfolgreiche Arbeit unserer Sparkasse", betonten sie. Durch langjährige Kundenbeziehungen, Zuverlässigkeit, hohe Leistungsbereitschaft sowie ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein bildeten sie "einen wesentlichen Pfeiler des Erfolgs".

Immer mehr digitale Angebote

Insgesamt blicken Druschel und Pfeffer auf ein "sehr solides Geschäftsjahr 2017" zurück (Bericht folgt). Die weiterhin anhaltende Niedrig- beziehungsweise Negativzinsphase und weiter steigende regulatorische Anforderungen stellten die Bankenlandschaft allerdings unverändert vor besondere Herausforderungen. Hinzu komme die fortschreitende Digitalisierung in der Branche sowie der Kundentrend zur verstärkten Nachfrage nach digitalen Service-Angeboten, dem vor Ort Rechnung getragen werde.

Wenn der Zins durch die Europäische Zentralbank (EBZ) praktisch abgeschafft sei, dann könne das mittelfristig nicht ohne Auswirkungen auf die Zinsüberschüsse der Sparkassen und anderer Kreditinstitute bleiben. Derzeit sei nicht abzusehen, wie lange die Negativzinsphase in der Eurozone und in Deutschland andauere und welche zusätzlichen neuen Regulierungsanforderungen im Zuge europäischer Harmonisierungen nach 2018 noch zusätzlich auf die Branche und damit auf die Sparkasse Gunzenhausen zukämen.

Die beiden Sparkassen-Chefs ließen nicht unerwähnt, dass die gesamte hiesige Region vom erwirtschafteten Jahresergebnis profitierte. Die Sparkasse Gunzenhausen trage als zuverlässiger Steuerzahler zur Stabilisierung der Einnahmen bei den Kommunen bei. Mit einem Betrag von rund zwei Millionen Euro an Steuerzahlungen sei sie nach wie vor "ein großer und stabiler Steuerzahler vor Ort". Fast 900 000 Euro flössen als Gewebesteuer an die Kommunen und trügen verlässlich zur Stärkung der kommunalen Haushalte vor Ort bei.

Sicherheit, Stabilität und nachhaltige Leistungsfähigkeit sind laut Druschel und Pfeffer auch künftig die wichtigsten geschäftlichen Pfeiler. "Wir können den Wind nicht ändern, aber unsere Segel entsprechend setzen, um auch weiterhin für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter in der Region ein zuverlässiger Partner zu sein", sagte Pfeffer. Die Kunden stünden auch im 195. Geschäftsjahr als kommunale Sparkasse im Zentrum der Aktivitäten.

"Nachhaltig leistungsfähig"

Mit dem erreichten Ergebnis des Jahres 2017 habe man die nachhaltige Finanzierungskraft der Sparkasse gestärkt und gesichert. Nach der Gewinnzuführung betrage das Eigenkapital über 90 Millionen Euro. "Damit", sagte Burkhard Druschel, "bleiben wir trotz der Belastungen aus der Niedrig- beziehungsweise Negativzinsphase ein nachhaltig leistungsfähiger Partner der Wirtschaft, der Bürger und der Kommunen in der Region, auch in den kommenden Jahren."

Die heutigen herausfordernden Rahmenbedingungen kamen nach seinen Worten nicht überraschend. In den vergangenen Jahren habe man bereits die Weichen sowohl im Kundengeschäft als auch im Kostenmanagement frühzeitig gestellt und sei für die Kernaufgaben gut gerüstet, um die Zukunft aktiv zu gestalten. Auch in den kommenden Jahren würden die Rahmenbedingungen indes anspruchsvoll sein. Insbesondere die Zinsspanne, die wichtigste Ertragssäule der Sparkasse Gunzenhausen, stehe weiterhin sehr unter Druck. Dennoch blicken Druschel und Pfeffer unverändert positiv in die Zukunft. Sie gehen davon aus, dass auch im laufenden Jahr wieder eine stabile und erfolgreiche Geschäftsbilanz erwirtschaftet werden kann.

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