Stabile Verhältnisse in Muhr am See

8.4.2017, 12:15 Uhr
Stabile Verhältnisse in Muhr am See

© Tina Ellinger

Das Zahlenwerk umfasst rund 3,59 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und gut zwei Millionen Euro im Vermögenshaushalt und bewegt sich damit in der Größenordnung des Vorjahres. Da heuer keine größeren Investitionen anstehen, möchte der Rathauschef versuchen, die Kredite herunterfahren. "Mit der Tilgung bindet man sich als Gemeinde langfristig", wie Rampe im Gespräch mit dem Altmühl-Boten mit Verweis auf die gut 200 000 Euro, die Muhr derzeit im Jahr zur Tilgung der Kredite aufbringen muss.

Als größere Posten auf der Ausgabenseite des Vermögenshaushalt eingestellt sind jeweils 150 000 Euro für die notwendige Sanierung der Altmühlbrücke und Kanalarbeiten im Grabenweg. Für die Kanalerneuerung an der B 13 sind 130 000 Euro vorgesehen, die Erweiterung der Straßenbeleuchtung zum Seezentrum hin ist mit 42 000 Euro eingeplant und 70 000 Euro stehen für die Erweiterung des Friedhofs Altenmuhr zur Verfügung. Außerdem wird für den Bauhof eine neue Halle errichtet, die mit 60 000 Euro veranschlagt ist.

Schon länger in Planung ist der Fuß- und Radweg entlang der B 13. Da sich die Grundstücksverhandlungen jedoch schwierig gestalten, konnte bisher nichts in die Tat umgesetzt werden, so Rampe, der nun auf einen Alternativplan setzt. Hierfür sind im aktuellen Haushalt 20 000 Euro eingestellt. Auf Vordermann gebracht werden muss die Löschwasserreserve in Stadeln (40 000 Euro), entsprechende Gespräche dazu werden mit der Büchelberger Gruppe geführt. Neben der Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt (339 150 Euro) stehen 120 000 Euro aus dem Verkauf von Grundstücken im Baugebiet, 110 000 Euro Erschließungsbeiträge und die Investitionspauschale vom Land mit 125 000 Euro auf der Einnahmenseite des Vermögensetats.

Viel Geld an den Kreis

Im Verwaltungshaushalt generiert die Gemeine Einnahmen unter anderem aus ihrem Anteil an der Einkommenssteuer (1,1 Millionen Euro), den Schlüsselzuweisungen (770 000 Euro) und der Gewerbesteuer (250 000 Euro). Als größter Ausgabeposten erweist sich hier die Kreisumlage, die mit 915 000 Euro zu Buche schlägt. Die Zuschüsse an Schulverbände und Kindergärten betragen heuer 189 000 beziehungsweise 600 000 Euro. Im letzten Jahr lagen die Gesamtausgaben für Schulen und Kindergärten bei rund 484 000 Euro, heruntergerechnet pro Einwohner ergeben sich 218 Euro, die "wir in unsere Kinder und damit in die Zukunft investieren", wie Rampe betonte.

Über 110 000 Euro sind 2016 in die Erschließung (Straße und Kanal) des Baugebiets Flurstraße geflossen, wo momentan rege gebaut wird. Neun der insgesamt 13 Grundstücke waren im Besitz der Gemeinde und sind bereits verkauft. Das heißt für den Rathauschef, sich Gedanken über die weitere Entwicklung zu machen: "Wo geht man hin?" Als Möglichkeiten stehen eventuell im Raum, das Areal in der Flurstraße Richtung Wehlenberger Weg oder das Baugebiet Julienberg Richtung Gewerbegebiet zu erweitern. Ein Freund von immer mehr Siedlungen ist Rampe jedoch nicht, weshalb er froh ist, dass die innerörtliche Verdichtung in Muhr gut funktioniert und private Investoren für einen echten Boom beim Wohnungsbau sorgen.

Anders als in anderen Kommunen kann Rampe kaum über Leerstände klagen. "Wir haben aber eine relativ hohe Fluktuation", erklärte er und verweist auf die Bewegungsstatistik: 150 Wegzügen standen im letzten Jahr 184 Zuzüge gegenüber. Außerdem erblickten 21 neue Erdenbürger das Licht der Welt und es gab 16 Sterbefälle. Am Ende des Jahres zählte Muhr am See 2290 Einwohner und damit etwas mehr als 2015 (2207).

Mittelfristig beschäftigen wird die Gemeinde die Erneuerung der Rohrleitungen. Diese stammen aus den 1960er Jahren und bestehen aus Grauguss. Aufgrund von Ablagerungen in dne Rohren, werden Durchmesser und somit die Durchflussmenge reduziert. Dadurch kann die notwendige Wassermenge, zum Beispiel für Löschwasser, nicht mehr zur Verfügung gestellt werden.

Das Material ist aber auch empfindlich gegen Frost, so dass es — wie letzten Winter — vermehrt zu Wasserrohrbrüchen kommt. Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Büchelberger Gruppe rechnet mit Kosten von etwa 3,35 Millionen Euro, was der Haushalt des Zweckverbands nicht hergibt.

Da dies wohl auch nicht über den Wasserpreis finanziert werden kann, so Rampe, stehen Verbesserungsbeiträge im Raum, die dann auf die Bürger zukommen würden. Entschieden sei derzeit aber noch nichts, der Zweckverband wird darüber im Laufe des nächsten Jahres beraten.

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