Steinerne Rinne: Keine Spur von dem Vandalen

19.2.2018, 17:01 Uhr
Steinerne Rinne: Keine Spur von dem Vandalen

© Jürgen Eisenbrand

Rückblende: Vor gut einem Monat machte der Besitzer eines Waldes zwischen Dittenheim und Kurzenaltheim eine schockierende Entdeckung: Die "Steinerne Rinne", das Naturschauspiel, das er seit Kindertagen kennt und pflegt, war auf 15 Metern Länge rüde zerstört. Wo das kalkhaltige Wasser sich in vielen Jahrhunderten ein "höhergelegtes" Bett "gebaut" hatte, war nur noch ein von Erde und Steinen schlampig gefasster Wasserlauf zu sehen, die Kalktuffrinne war weg: offensichtlich demontiert und abtransportiert.

Trotz der intensiven Berichterstattung - sogar das Bayerische Fernsehen berichtete in seiner täglichen "Frankenschau" - gibt es bislang keine Hinweise auf den Täter: "Es hat sich leider überhaupt nichts getan", muss der Gunzenhäuser Polizeichef Harald Eckert einräumen. "Das ist sehr unbefriedigend", sagt der Dienststellenleiter, dem der Fall erkennbar eine Herzensangelegenheit ist, "aber hier wären wir auf Hinweise von Zeugen angewiesen; ohne die kommen wir nicht weiter."

Er habe "schon gehofft", so Eckert, dass sich ein Spaziergänger oder ein Bauer, der am Tattag womöglich in der Nähe des Naturschauspiels gearbeitet hat, meldet. Aber dafür, so musste er erkennen, "liegt der Ort womöglich doch zu abgelegen". Und auf die Frage, ob die Chancen, noch Hinweise zu bekommen, mit der Zeit nicht immer kleiner werde, sagte er: "Da kann ich nicht widersprechen."

Über das Motiv des Täters hatten Polizei und Geschädigte schon Mitte Januar nur Vermutungen anstellen können: Will sich womöglich jemand zuhause im Garten eine Steinerne Rinne nachbauen?

Das werde nicht funktionieren, prophezeite schon damals ein Kurzenaltheimer, der das Phänomen "Steinerne Rinne" schon seit Kindertagen kennt: "Der Kalkstein geht kaputt, wenn er nicht ständig feucht gehalten wird." Sollte es der dreiste Dieb dennoch versuchen, könnte das jedoch noch einmal eine Chance für die Polizei sein, aber, so Polizeichef Harald Eckert: "Auch dann wären wir auf einen Hinweis aus der Bevölkerung angewiesen."

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