Verbände stolz auf Spitzenergebnisse

8.1.2014, 15:34 Uhr

Der fränkische Rinderzuchtverband (RZV) meldet für 2013 ebenfalls Rekordumsätze. Beide Verbände trafen sich dieser Tage zum zweiten Mal zur gemeinsamen Jahresversammlung in Triesdorf.


Vor gut 400 Besuchern blickte MER-Chef Dieter Fragner zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Der Milchpreis sei langsam, aber stetig gestiegen, auch wenn bei der Rentabilität der Ställe noch deutlich Luft nach oben sei. „Unsere Milchbauern brauchen dringend einen Preis, mit dem sie über die Runden kommen“, so Fragner. Die weltweit steigende Nachfrage biete dafür gute Voraussetzungen.


Um mithalten zu können, brauche der Landwirt jedoch zunehmend Manager-Qualitäten, spielte der Verbands­chef auf die immer größeren Betriebe an. Durchschnittlich habe ein Milchbauer heute dreimal so viele Kühe wie in seiner Elterngeneration. Die Zahl der Betriebe sinke dagegen – beim MER im vergangenen Jahr um 105 auf 2175. Deren Kühe gaben 2013 im Mittel 7569 Kilogramm Milch pro Tier – erneut Platz eins in Bayern.


Immer weniger „Frankenvieh“


Auf Höhenflug sind auch die fränkischen Rinderzüchter. Deren 2011 aus den Zuchtverbänden Würzburg und Mittelfranken/Ansbach entstandener Dachverband habe das Jahr 2013 mit dem „besten Ergebnis seit Bestehen der Ursprungsverbände“ abgeschlossen, betonte Vorsitzender Karl Kreß. Der Umsatz stieg um vier Prozent auf 21,6 Millionen Euro. In den Ställen der RZV-Betriebe stehen derzeit über 108 000 Tiere, 4200 mehr als im Vorjahr. Die Mitgliederzahl sinkt allerdings und liegt aktuell bei 3744 – ein Minus von knapp 200.


Sorge bereitet dem Verbandschef das Gelb- oder „Frankenvieh“. Dessen Zahl sei auf nur 2250 Kühe gesunken, was für die Zucht „bedenklich“ sei. Der Staat habe die Rasse deshalb als „gefährdet und schützenswert“ eingestuft. Mit vereinten Kräften will der RZV zudem gegen das kürzlich im Donauries wieder aufgetauchte Bovines-Herpesvirus (BHV1) kämpfen.


Für die Rindervermarktung rief Kreß dazu auf, nicht nur die Ansbacher Rezat-, sondern auch die Dettelbacher Frankenhalle zu nutzen. Der Standort stehe zwar bisher nicht zur Diskussion, ein rückläufiger Kälberauftrieb oder steigende Kosten könnten dies aber schnell ändern.


Bullen- und Kälberverkauf boomen


Weitere Spitzenergebnisse gab Geschäftsführer Werner Hauck bei den Verkaufszahlen bekannt. Mit fast 400 Bullen hätten die fränkischen Züchter rund 60 Tiere mehr als im Vorjahr und doppelt so viele wie vor zehn Jahren verkauft – ebenfalls „mit Abstand“ Platz eins im Freistaat. Rund zwei Drittel des Umsatzes erzielte 2013 indes die Kälbervermarktung: 28 500 Tiere wechselten den Besitzer, fast 1500 mehr als 2012.  Das große Zuchtziel des RZV für die kommenden Jahre ist laut Zuchtleiter Albrecht Strotz „natürliche Hornlosigkeit“.
Etliche Landwirte zeichnete der Verband für ihre Prachtbullen aus, darunter Dominik Busch aus Hechlingen, Markus Fina aus Rothenstein, Karl Huber aus Seitersdorf und Erwin Katheder aus Bubenheim. Erfolgreich an der Tierschau in Ansbach hatten ebenfalls Karl und Petra Huber, Markus Fina und Erwin Katheder sowie Peter und Ernst Reinwald aus Igelsbach und Hans Auinger aus Stetten teilgenommen. Letzterer hat überdies den besten Fleckviehbetrieb in Mittelfranken. Die Gelbvieh-Kuh mit der höchsten „Lebensleistung“ hat Günther Rieger aus Absberg.

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