Volksbegehren: Nur 2,8 Prozent für Rückkehr zum G9

18.7.2014, 08:11 Uhr
Volksbegehren: Nur 2,8 Prozent für Rückkehr zum G9

Landesweit trugen sich nur 2,9 Prozent der Wahlberechtigten in die Unterschriftenlisten ein – zehn Prozent hätten es sein müssen, um eine Volksabstimmung zu erreichen. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen liegt mit 2078 Eintragungen bei 73 372 Stimmberechtigten übrigens voll im Schnitt: 2,87 Prozent der Bürger unterstützten die FW-Initiative.

Dabei ist die Bandbreite durchaus beachtlich: Den größten Zuspruch gab es in Langenaltheim (5,81 Prozent) und in Weißenburg (4,18), die Schlusslichter bilden Theilenhofen (1,10), Dittenheim (1,14) und Haundorf (1,18). Gunzenhausen (2,16), Muhr am See (2,68) und Heidenheim (1,82) reihen sich dazwischen ein.

Nur wenig besser schnitt das Volksbegehren im Landkreis Ansbach ab: 4783 (3,43 Prozent) der 139 612 Stimmberechtigten trugen sich hier in die Listen ein. In Weidenbach (4,33), Ornbau (4,06) und Mitteleschenbach lag die Zahl leicht über, in Wolframs-Eschenbach (2,77), Merkendorf (2,72) und Arberg (2,36) etwas unter dem Kreis-Wert. Sehr zurückhaltend waren auch die Wähler in Spalt: Nur 87 von 4030 (2,16 Prozent) mochten sich für eine Abschaffung des achtjährigen Gymnasiums einsetzen.

FW-Kreisvorsitzender Hauber, der auch im Weißenburger Stadtrat sitzt, sah das Unheil kommen und ist deshalb nicht sonderlich deprimiert: „Schon als wir im Vorfeld Unterschriften auf der Straße dafür gesammelt haben, dass es überhaupt zum Volksbegehren kommt, haben wir gemerkt, dass das Thema schwer zu vermitteln ist.“ Selbst bei den Eltern von Kindern im Vorschulalter habe es nicht gezündet: „Die haben oft gesagt, das Gymnasium sei ja noch so weit weg, da hätten sie sich noch gar keine Gedanken gemacht.“

Dennoch glaubt der hauptberuf­liche Kriminalhauptkommissar und Vater von drei Kindern, dass der ganze Aufwand, den seine Partei betrieben hat, nicht vergeblich war: „Die Unzufriedenheit unter den direkt Betroffenen – also Lehrern, Schülern, Eltern – ist groß.“ Die Landesregierung werde nicht darum herumkommen, das G 8 zu reformieren, denn die massive Kritik daran wird weiter anhalten. „Unser Volksbegehren hat viele neue Diskussionen angestoßen. Und deshalb war es für die weitere Entwicklung wichtig.“
 

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