Waldbad öffnet seine Pforten

8.5.2012, 18:02 Uhr
Waldbad öffnet seine Pforten

© Neidhardt

Das Freibad bietet wie gewohnt den Sommer über Badespaß für die ganze Familie. Letzter Badetag wird heuer voraussichtlich der Kirchweihsonntag, 9. September, sein.

Geöffnet ist das Waldbad auch in diesem Jahr täglich von 7 bis 20 Uhr. Im September, wenn die Abende deutlich kühler werden, wird allerdings schon um 19 Uhr zugesperrt. In einem Gespräch mit unserer Zeitung warteten die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Roland Dücker (kaufmännischer Bereich) und Mario Malorny (technischer Bereich) zusammen mit dem Betriebsleiter der Gunzenhäuser Bäder, Martin Renk, gleich zu Beginn mit einer guten Nachricht auf: „Die Preise bleiben gleich.“ Erwachsene zahlen somit für die Einzelkarte nach wie vor 4 und Jugendliche 2 Euro. Die ab 17 Uhr gültige Abendkarte ist für 2 Euro zu haben und die Saisonkarte gibt es für 155 (Erwachsene) beziehungsweise 77,50 (Jugendliche) Euro. Außerdem bieten die Stadtwerke wieder die Familiensaisonkarte mit gestaffelten Preisen für mehrere Personen sowie Geldwertkarten an. Wer an seinem Geburtstag ins Freibad kommt und dies per Ausweis belegen kann, erhält an diesem Tag freien Eintritt. Der Vorverkauf für die Saisonkarten läuft bereits seit einigen Tagen an der Hallenbadkasse am Bahnhofsplatz.

Nach der nicht gerade sonnenverwöhnten Badesaison 2011 mit lediglich knapp 68.000 Waldbad-Besuchern hoffen Dücker, Malorny und Renk heuer auf deutlich besseres Wetter und insgesamt zwischen 90.000 und 100.000 Besucher. Wie schon in den Jahren zuvor mussten die Stadtwerke 2011 rund 300.000 Euro zuschießen, um den Badebetrieb am Laufen zu halten. Laut Roland Dücker zahlt das Kommunalunternehmen je Besucher somit 4,28 Euro drauf.

Der mit gerade einmal 94 Gästen schlechteste Tag war letztes Jahr der 1. Juni, während 2484 Besucher den 23. August zum Spitzentag der vergangenen Badesaison machten. Durchschnittlich fanden an den 120 Öffnungstagen 563 Erwachsene, Jugendliche und Kinder den Weg ins Waldbad. Mit 12.068 Kubikmeter sehr beachtlich war auch im vergangenen Jahr der Wasserverbrauch. Damit, errechneten die Stadtwerke, können 101 Haushalte ein ganzes Jahr mit Trinkwasser versorgt werden. Der Wärmebedarf von 1 266 000 Kilowattstunden reicht normalerweise für 63 Haushalte und der Stromverbrauch von 207 960 Kilowattstunden für 59 Haushalte aus.

Mit Wärme versorgt wird das Waldbad seit vielen Jahren von dem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk am BRK-Heim. Mit der hier erzeugten Energie wird das Schwimmerbecken auf konstante 24 Grad aufgeheizt. Im Freizeit- und im Planschbecken finden die Badegäste sogar 27 Grad vor. „Wir halten die Temperaturen bei jedem Wetter“, verspricht Roland Dücker. Damit sich das Bad den Gästen schon am Eröffnungstag in einem Top-Zustand präsentiert, sind bereits vor einigen Wochen die alljährlichen und jedes Mal sehr umfangreichen Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten angelaufen. Neben dem Bäder-Team um Martin Renk sind auch einige heimische Unternehmen im Waldbad präsent: neben der Firma Fliesen-Schneid und der Schreinerei Wiedmann das Unternehmen für Garten- und Landschaftsbau Hartmann und der Malerfachbetrieb Giesa.

Von fachmännischer Hand auf Vordermann gebracht und geprüft werden regelmäßig vor Saisonbeginn die Rutschen, Sprunganlagen und die Sanitärbereiche. Ein Augenmerk gilt darüber hinaus der sehr umfangreichen Bädertechnik und den einzelnen Becken. Sie werden aufwändig gereinigt und die unvermeidbaren Fliesenschäden repariert. Wo nötig erneuert beziehungsweise repariert werden auch die Spielgeräte für die Kleinen. Sie werden danach von einem Sicherheitsingenieuer unter die Lupe genommen. Obendrein gibt es frischen Sand für den Kinderspielplatz und die Beachvolleyballfelder. Nicht zuletzt wird sich der Kiosk, der wie das Waldbad-Restaurant von Andreas Lesch betrieben wird, zum Saisonstart in einem tadellosen Zustand präsentieren.

Bereits aufgefüllt ist das bis zu 4,5 Meter tiefe 50-Meter-Schwimmerbecken mit seinen acht Bahnen. Es dauert ungefähr eine Woche, bis die benötigten 2,5 Millionen Liter Wasser eingelaufen sind. Etwa vier Tage erfordert dann noch das Aufheizen von zehn auf 24 Grad. Und dies bei 1000 Kilowatt Heizleistung. Weitere 450 Kubikmeter Wasser fasst das Spiel- und Spaßbecken mit Whirlpool, Massagedüsen, Felsengrotte und Strömungskanal. Mit 15 Kubikmetern des kostbaren Nass’ begnügt sich das Kinderbecken.

Für die Saisonvorbereitung planen die Stadtwerke zirka acht Wochen ein, wobei das Ende des Winters diktiert, wann losgelegt werden kann. „Es ist viel mehr Aufwand als nur mal reinigen“, beschreibt Roland Dücker die umfangreiche Tätigkeitsliste. Er legt zusammen mit Mario Malorny und Martin Renk Wert auf die Feststellung, dass das Waldbad auch bei schlechtem Wett mit ausreichend Personal ausgestattet ist. Zwei geschulte Mitarbeiter sind immer da.

Viel Lob hören die Stadtwerke-Mitarbeiter vor allem von den Urlaubsgästen für das tolle Freizeitangebot im Waldbad. Aber auch die Einheimischen sind zum allergrößten Teil mit dem Gebotenen sehr zufrieden. Weil das Freibad in der warmen Jahreszeit zu den großen Attraktionen der Stadt zählt, steht eine Schließung trotz des regelmäßigen Defizits nicht zur Debatte. Dücker: „Wir haben ein schönes Angebot, und das soll erhalten werden.“ Eine Neuerung gibt es vor dem Waldbad. Der in Stein gehauene Neptun am Brunnen vor dem Parkplatz wird heuer nicht mehr die Gäste grüßen. Die Figur wurde zum wiederholten Mal Opfer des Vandalismus und zuletzt derart zerstört, dass eine Reparatur nicht mehr in Frage kommt. Der Brunnen bleibt zwar bestehen. Ihn ziert allerdings nur noch ein Stein.

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