Wassertrüdingen: Noch dominieren die Bagger

1.5.2018, 18:14 Uhr
Wassertrüdingen: Noch dominieren die Bagger

© Stadt Wassertrüdingen

Bagger bestimmen das Bild in der Wörnitzstadt, von blühenden Parklandschaften ist noch keine Spur. Doch Gerüchte, dass man dem Zeitplan hinterherhinke, weist Peter Schubert ins Reich der Märchen. Der Geschäftsführer der "Natur in Wassertrüdingen 2019 GmbH" zweifelt nicht daran, dass bis zur Eröffnung am 24. Mai im kommenden Jahr alles fertig ist und sich Wassertrüdingen den Besuchern von seiner besten Seite präsentieren wird.

"Vom Glück, einen Schatz zu finden", lautet dann das Motto, und die Macher der Schau wollen den Gästen eine ganze Menge zum Entdecken bieten. Mit dem Wörnitzpark im Süden und dem Klingenweiherpark im Norden ist die Gartenschau in Wassertrüdingen auf zwei Areale aufgeteilt. Was in manchen Städten von Nachteil ist, wandelt Wassertrüdingen in ein Plus um, erläutert Tina Heigl von der Bayerischen Landesgartenschaugesellschaft. Denn die Verbindung der beiden Teilstücke führt mitten durch die Altstadt.

Tina Heigl ist im Wassertrüdinger Team zuständig für die temporären Ausstellungen und die Einbindung der Altstadt. Mit "Natur in der Stadt", erläutert sie im Gespräch mit dem Altmühl-Boten, will man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Kurzfristig sollen sich die Austragungsorte einer breiten Öffentlichkeit präsentierten können, langfristig erhalten die Bürger neue Naherholungsgebiete. So wie beispielsweise 1988 Dinkelsbühl, das noch heute von den damals geschaffenen Grünflächen profitiert. In Wassertrüdingen können sich die Bürger auf 13 Hektar Parkanlagen freuen.

Zwei eigentlich "technische Projekte" werden laut Schubert dank der Gartenschau in Naherholungszonen verwandelt. Im Wörnitzpark versteckt sich der Hochwasserschutz, der sich sonst wie eine "Wurst" durch die Stadt schlängeln würde, mit dem Klingenweiherpark findet die frühere Bauschutt- und Erdaushubdeponie eine ansprechende Abdeckung.

"Schätze" entdecken

Rund ein Kilometer liegt zwischen Wörnitz- und Klingenweiherpark. Auf dem Weg werden die Besucher nicht sich selbst überlassen, vielmehr warten viele "Schätze" darauf, entdeckt zu werden. Das reicht von der "Blumenhalle" — die im Gegensatz zu bisherigen Kleinen Landesgartenschauen nicht auf dem Gelände aufgebaut wird, sondern im Gebäude des früheren Schreibwarenladens Rosenbauer einen Platz findet — über den Regionalladen am Tor bis hin zu Kunstinstallationen der Schulen und dem Wassertrüdinger Gottesacker.

Hier hat die 6000-Seelen-Gemeindeneben den mittelalterlichen Arkaden und der Leichenhalle im Jugendstil eine weitere Besonderheit zu bieten: eine Mustergrabanlage. Eine solche ist zwar immer Bestandteil der Gartenschau, erstmals kann sie im kommenden Jahr aber auf einem Friedhof besichtigt werden — und bleibt den Einwohnern anschließend erhalten. In der Gemeinschaftsgrabanlage, die von einem Gärtner gepflegt wird, sind Urnengräber vorgesehen.

Auf dem Gartenschaugelände selbst wird es zahlreiche Ausstellungen und Themenparks geben. Tina Heigl nennt etwa den Rosengarten, ein begehbares Luftbild oder die Sommerflorfläche. Landwirtschaft, Forst sowie Obst- und Gartenbauvereine erhalten eigene Ausstellungsbereiche und werden dort zahlreiche "Heimatschätze" präsentieren, zählt Heindl weiter auf, das Limeseum Ruffenhofen baut einen großen römischen Garten auf.

Eine Herausforderung für die Gartenschau-Macher wird der Verkehr. Doch Schubert denkt, dass Wassertrüdingen der anrollenden Blechlawine gewachsen sein wird. Etwa 650 Parkplätze stehen auf dem temporären Volksfestplatz zur Verfügung, rund 30 Busse können an der Hesselberghalle abgestellt werden. Bei großem Ansturm können zudem Wiesenflächen genutzt werden.

Mit einem solchen ist vor allem am AKF-Wochenende zu rechnen. Das Afrika-Karibik-Festival ist seit einigen Jahren eine feste Größe im Wassertrüdinger Veranstaltungskalender und soll es auch bleiben. Weshalb das beliebte Musikfest auch im kommenden Jahr am Ufer der Wörnitz über die Bühne gehen wird. Inhaber eines Gartenschautickets können am AKF-Sonntag auch über den afrikanischen Markt schlendern, darüber hinaus jederzeit den Schlosspark Dennenlohe, das Museum Fluvius oder das Limeseum besichtigen.

Wer sich selbst ein Bild vom Stand der Dinge machen möchte: Jeden zweiten Dienstag im Monat werden um 17 Uhr in Wessertrüdingen Baustellenführungen angeboten, Treffpunkt ist am Gelände des Wörnitzparks. Am Sonntag, 23. September, öffnen sich die Bauzäune ein letztes Mal zum großen Baustellenfest. Danach wird hinter verschlossenen Zäunen kräftig weitergebaut, beide Parks sind erst mit Eröffnung der Gartenschau wieder zugänglich.

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