Wenn das Löschwasser im Feuerwehrschlauch gefriert

24.1.2017, 06:00 Uhr
Die Eiseskälte macht auch der Feuerwehr zu schaffen: Bei einem Brand in Wald im Januar 2009 hatte es minus 17 Grad. Nach den Löscharbeiten fror das Wasser in den Schläuchen, sie blieben eine Weile zum Auftauen am Einsatzort.

© Foto: Werner Falk Die Eiseskälte macht auch der Feuerwehr zu schaffen: Bei einem Brand in Wald im Januar 2009 hatte es minus 17 Grad. Nach den Löscharbeiten fror das Wasser in den Schläuchen, sie blieben eine Weile zum Auftauen am Einsatzort.

Wer keine Garage hat, muss morgens kräftig die Windschutzscheibe abkratzen. Doch auch im Motorraum sollte das Auto winterfit gemacht werden, rät der ADAC. Vor allem Dieselautos sind betroffen. Denn bei Minusgraden kann es durchaus vorkommen, dass der Kraftstoff zu zäh für den Motor wird. Ab etwa minus sieben Grad bilden sich Paraffinpartikel, das Kraftstoffsystem kann verstopfen.

Den Winterdiesel mit Zusatzstoffen gegen die negativen Auswirkungen gibt es ab November bei den Tankstellen, so der ADAC. Der Autoclub rät, rechtzeitig den alten Sommerkraftstoff zu verbrauchen, auch bei Fahrzeugen — etwa Wohnmobilen—, die im Winter nicht so oft bewegt werden. Diese sollten generell möglichst kältegeschützt abgestellt werden.

Auf keinen Fall sollte der Dieselkraftstoff mit Benzin gemischt werden, so der Autoclub. Das war zwar bei älteren Fahrzeugen bis 1997 noch erlaubt. Moderne Selbstzünder vertragen das Benzin allerdings nicht.

Gefrorene Schläuche

Die Feuerwehr hat beim Brandlöschen auch mit den kalten Temperaturen zu kämpfen, weiß der Gunzenhäuser Zugführer Andreas Seegmüller. Ihm ist ein Brand in Wald vor acht Jahren im Gedächtnis geblieben. „Das war im Januar 2009, da hatte es auch etwa minus 17 Grad“, erinnert sich Seegmüller. Zwar floss das Wasser durch die Schläuche und die Feuerwehr konnte den Brand löschen. Nach den Arbeiten gefror das Wasser allerdings. „Die Schläuche waren stocksteif“, so Seegmüller. Zudem hat das Löschwasser eine große Eisfläche gebildet. „Dort haben wir dann gestreut, um Glätteunfälle zu vermeiden.“

Im Extremfall bleiben die gefrorenen Schläuche dann an der Einsatzstelle, bis das Wasser aufgetaut ist. „Beim Knicken würden sie kaputt gehen“, sagt der Zugführer. Alternativ lassen die Feuerwehrler ein bisschen Wasser durchlaufen und können den Schlauch ein wenige zusammenrollen. „Wir fahren ihn dann mit einem Lastwagen zurück zum Gerätehaus“, so Seegmüller. Sorgen muss sich keiner machen: „Wir haben genügend Reserven.“

Platzende Wasseruhren

Damit das Wasser stets läuft, sorgen sich die Stadtwerke um die Hydranten. Aber auch sonst haben sie alles im Blick, damit das Leitungsnetz im Winter problemlos läuft. Etwa acht Grad warm ist das Wasser ganzjährig, sodass auch bei Minusgraden nichts gefriert, so Ludwig Heumann von den Stadtwerken Gunzenhausen: „Bis zum Hausanschluss kümmern wir uns um die Versorgung, danach ist der Hauseigentümer gefragt.“ So sei es wichtig, dass die Wasseruhr immer frostfrei ist. „Die verträgt keine Temperaturen unter null.“

Im schlimmsten Fall platzt die Uhr durch das gefrorene Eis auf und stellt den Keller unter Wasser. „Da kann schon ein offenes Fenster oder ein frostige Luftzug genügen“, sagt Hofmann. Er rät, die Rohre im Keller immer gut zu isolieren und — falls nötig — eine Zusatzheizung zu installieren. Auch auf Baustellen müssen die Bauherren sorge tragen, dass die Wasseranschschlüsse gut gedämmt sind und nicht aufplatzen.

Gefährlicher Schimmelpilz

Trotz zweistelliger Minusgrade sollte das Lüften nicht zu kurz kommen, rät das Umweltbundesamt (UBA). So empfiehlt sich regelmäßiges Stoßlüften aller Räume, um die Feuchtigkeit nach draußen zu bringen und Schimmelbildung zu vermeiden. Wenn Fenster jedoch über längere Zeit gekippt bleiben, erhöht das den Energieverbrauch und die Heizkosten drastisch, so das UBA. Deshalb sollten die Fenster für kurze Zeit komplett geöffnet werden.

Feuchte Abfälle

Die Frostnächte bereiteten auch den Müllwerkern große Schwierigkeiten. So frieren in den Biotonnen immer mal wieder feuchte Abfälle, etwa aus der Küche, fest, auch nach mehrfachem Rütteln können sie nicht geleert werden, so das Landratsamt. Die Abfallwirtschaft empfiehlt deshalb, Kompost in Eierkartons oder zerknülltes Zeitungspapier einzuwickeln. Das verhindert das Anfrieren des Bioabfalls am Boden.

Die Müllabfuhr hat bei Minusgraden mit festgefrorenen Mülltonnen zu kämpfen.

Die Müllabfuhr hat bei Minusgraden mit festgefrorenen Mülltonnen zu kämpfen. © Fritz Etzold

Die Nacht vor der Leerung sollte die Biotonne an einem frostfreien Platz stehen, damit nichts an den Gefäßwänden festfriert. Sollte dies doch passiert sein, kann man mit einem Stock oder einer Schaufel den Inhalt vor der Leerung von den Tonnenwänden lösen.

Auch können die großen Entsorgungsfahrzeugen nicht jede mit Eis und Schnee bedeckte Straße fahren. Die Abfalltonnen und gelben Säcke sollten an solchen Tagen an einen Platz gezogen werden, der ungehindert von den Entsorgungswagen angefahren werden kann.

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