Wilhelm-Löhe-Zentrum: Baubeginn im Herbst 2017

2.12.2016, 06:00 Uhr
Weil der alte Kindergarten am Föhrenweg zu klein ist, soll nun auf demselben Grundstück ein Neubau entstehen.

© Benjamin Huck Weil der alte Kindergarten am Föhrenweg zu klein ist, soll nun auf demselben Grundstück ein Neubau entstehen.

Besonders erfreulich ist, das betonte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz ebenso wie Dekan Mendel und einige Stadträte, dass mit der jetzt gefundenen Lösung rund 80 Prozent der vorhandenen Gebäude erhalten bleiben. Denn zwischendurch war sogar angedacht worden war, den gesamten Kindergarten (nicht den neuen Krippenrundbau) abzureißen. Das wäre der Öffentlichkeit eher schwer vermittelbar gewesen, da das ursprüngliche Gebäude noch keine 30 Jahre alt ist und seitdem diverse Anbauten bekommen hat. Zuletzt war der Kindergarten 2011 erweitert worden.

Dennoch ist der Kindergarten für die Zahl der Kinder, die ihn besuchen, zu klein, wie das Landratsamt festgestellt hat. Ursprünglich für 85 Kinder gedacht, dürfen ihn derzeit lediglich 80 Kinder besuchen und auch dies nur, weil seitens der Behörde mit Blick auf den geplanten Neubau sämtliche Augen zugedrückt werden.

Ein zusätzlicher Erweiterungsgrund ist, erläuterte Mendel die Notwendigkeit des Neubaus, dass sich die Einrichtung als inklusives Kinder- und Familienzentrum positionieren will. Sozialministerin Emilia Müller hat, nach mehreren Gesprächen, die Einrichtung als „Leuchtturmprojekt“ deklariert. Gerade der Inklusionsgedanke sei in München „sehr wohlwollend“ aufgenommen worden, fügte auch Fitz, der bei den Gesprächen dabei war, an.

Wilhelm-Löhe-Zentrum: Baubeginn im Herbst 2017

Die nun gefundene Lösung sieht einen Neubau längs des Bolzplatzes, der ein Stück verlegt werden muss, vor. Wenn alles fertig ist, werden 85 Kindergartenkinder, davon 15 behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder, sowie 36 Krippenkinder im Föhrenweg einen Platz finden. 24 davon sind bereits im Rundbau aus dem Jahr 2007 untergebracht, dieser soll nicht angetastet werden. Eine dritte Krippengruppe wird im Neubau integriert, sie erhält eine direkte Verbindung zum Rundbau.

Die Gruppenräume im Neubau sind zum Garten hin ausgerichtet und haben direkten Zugang. Zum Bolzplatz hin liegen die Nebenräume. Die „Erschließungszone“ in der Mitte kann laut Architekt Dominique Dinies von der Stuttgarter UTA Architekten und Stadtplaner GmbH „mehr als nur Flur“, soll auch Spielraum für die Kinder sein. Für viel Licht sorgen auch die zahlreichen Oberlichter.

Noch fehlt bei den Plänen die Feinabstimmung, betonte Mendel, doch die Zeit brennt den Verantwortlichen unter den Nägeln. Um eine Sonderförderung für den Krippenneubau in Höhe von 117 000 Euro zu erhalten, muss der Zuschussantrag bis spätestens Ende Dezember eingereicht werden, erläuterte Dinies in der Stadtratssitzung, und die Krippe bis Ende 2018 in Betrieb genommen werden.

Der „ambitionierte Zeitplan“ (Dinies) sieht deshalb einen Baubeginn bereits im kommenden Herbst vor. Der Neubau soll in Holzbauweise entstehen, da hier nach Worten des Architekten über den Winter viel in Hallen vorgefertigt werden kann. In der ersten Phase werden die Teile des vorhandenen Gebäudes, die dem Neubau weichen müssen, abgebrochen. Dann müssen alle etwas zusammenrücken und eine Gruppe wird voraussichtlich ins Löhehaus ausweichen. Nach Fertigstellung des Neubaus siedelt der Kindergarten über und der Altbau kann modernisiert werden.

Rund 5,3 Millionen Euro investiert die evangelische Kirchengemeinde als Träger der Einrichtung in das neue Kinder- und Familienzentrum. Sie erhält dafür Zuschüsse in Höhe von rund drei Millionen Euro, den dazugehörigen komplizierten Förderschlüssel erläuterte Stadtkämmerer Werner Stützer in der Sitzung. Den Zuschuss muss die Stadt zunächst vorfinanzieren. Sie bekommt aber 55 Prozent, oder 1,6 Millionen Euro, vom Freistaat zurück, sodass Gunzenhausen am Ende 1,4 Millionen Euro für die Maßnahme aufbringen muss.

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