Wirtschaftsschule Gunzenhausen wird zum Landtag

8.3.2018, 12:10 Uhr
Wirtschaftsschule Gunzenhausen wird zum Landtag

© Lena Ellinger

Einen Vormittag lang lernten so zwei Klassen der Wirtschaftsschule die parlamentarischen Abläufe und politischen Entscheidungsprozesse der Landespolitik kennen. 30 Schüler schlüpften in die Rolle von Landespolitikern und Medienvertretern. Gemäß der tatsächlichen Sitzverteilung nahmen sie die Rollen der Landtagsabgeordneten ein und simulierten das bayerische Gesetzgebungsverfahren zum Thema Jugendschutz und Alkohol.

Die beiden Sozialkundelehrer Jörg Daschner und Michael Mages hatten das Projekt nach Gunzenhausen geholt. Der Tag begann mit der Vorstellung des Planspiels und der Rollenverteilung. "Am Anfang sind die Schüler noch sehr zurückhaltend, aber spätestens bei den Diskussionen sind alle aktiv dabei", weiß die Moderatorin der Forschungsgruppe Jugend und Europa, Reinhild Jetter.

Wirtschaftsschule Gunzenhausen wird zum Landtag

© Lena Ellinger

Inhaltlich ging es um den Gesetzentwurf zur Bekämpfung von übermäßigem Alkoholkonsum unter Jugendlichen und der hierdurch bedingten Begleitkriminalität. Anschließend durchlief der Gesetzentwurf sämtliche Stationen, die er auch im Landtag passieren würde. So wurde er zunächst in die Fraktionen verwiesen. Dort hatten die Mitglieder der SPD-, Grünen-, Freie Wähler- und CSU-Fraktion jeweils die Möglichkeit, sich eine Meinung zu dem Thema zu bilden. Im Anschluss fand die erste Lesung im Plenum mit Wahl des Landtagspräsidenten statt. Es folgten die Ausschusssitzungen mit Diskussionen, dort wurden auch schriftlicher Stellungnahmen erarbeitet. Zurück in den Fraktionen wurden dort die Positionen der einzelnen Parteien sowie eine Beschlussempfehlung, die Reden und Änderungsanträge erarbeitet. Hier entwickelten sich hitzige Diskussionen.

Es folgte die zweite Lesung mit den Stellungnahmen der Fraktionen, der Abstimmung über Änderungsanträge und der Beschlussfassung. Am Ende konnte der Landtagspräsident feststellen: "Damit ist der Gesetzentwurf angenommen."

Am Schlussplenum nahmen mit Manuel Westphal (CSU), Stefan Schuster (SPD) und Peter Bauer (Freie Wähler) drei echte Abgeordneten des Landtages teil. Sie hörten gespannt zu und beantworteten gerne die Fragen der Schüler. Denen hatte dieser etwas andere Unterricht sichlich Spaß gemacht. Und Schulleiter Thomas Grad zeigte sich am Ende überzeugt: "Dieser Sozialkundeunterricht wird euch sicher im Gedächtnis bleiben."

Das Planspiel "Der Landtag sind wir" ist ein Kooperationsprojekt des bayerischen Landtags und der Forschungsgruppe Jugend und Europa. Das Angebot ist für Schulen kostenfrei. Pro Jahr beteiligen sich rund 70 Schulen in ganz Bayern.

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