Hafenbrücke in Nürnberg nach Dauerregen gesperrt

4.12.2018, 07:57 Uhr
Wassermassen drangen aus den Rohren und unterspülten den Beton.

© ToMa Wassermassen drangen aus den Rohren und unterspülten den Beton.

Stundenlang hatte der heftige Dauerregen Franken am Montag fest im Griff. Nachdem der Deutsche Wetterdienst (DWD) etwa in Nürnberg mindestens 30 Liter pro Quadratmeter beobachtet hatte, riefen die Experten aus Offenbach Alarmstufe Orange aus.

Nun hatte das Regenwetter in Nürnberg erste ernsthafte Folgen. Am frühen Abend wurde der Frankenschnellweg im Süden der Stadt überschwemmt, gewaltige Massen sammelten sich auf der Hafenbrücke, die über den Main-Donau-Kanal führt. Nach kurzer Zeit konnte das Regenwasser offenbar nicht mehr richtig ablaufen, so skizziert es die Nürnberger Berufsfeuerwehr. Die Experten vermuten, dass durch den trockenen Sommer die Ablaufdrainagen an der Fahrbahn verstopft und ausgehärtet sind.

Die Polizei teilte am späten Abend mit, dass unterhalb der Brücke Unterspülungen und Auswaschungen festgestellt wurden. Da deshalb ein Sicherheitsrisiko besteht, musste die Brücke zur Vorsorge komplett gesperrt werden. Diese wird laut Pressemitteilung der Polizei noch mindestens bis Dienstagvormittag anhalten, wodurch es bis dahin zu Verkehrsbehinderungen kommen kann. Verkehrsteilnehmer werden daher gebeten, den Bereich zu umfahren und gegebenenfalls auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen.


Bis Dienstagvormittag: DWD warnt vor Dauerregen


Die Feuerwehr griff am Montagabend zum Schlauch - und spülte einen der Ablaufkanäle testweise mit Hochdruck frei. Eine Idee, die zunächst aufging, das Regenwasser konnte abfließen. Das Wasser bahnte sich jedoch bereits zuvor einen Weg in die Tiefe und unterspülte dabei Teile des Brückendamms. Verbundsteine brachen aus ihrer Verankerung, Erdreich quoll aus allen Ritzen und Löchern, Wasser sprudelte. 

Experten von Sör mussten anrücken

Weil die Feuerwehr keine Aussage über die Statik treffen kann, bleibt die Hafenbrücke auf Anordnung der Einsatzleitung zunächst gesperrt. Davon ist auch die unterführende Donaustraße betroffen. Noch in der Nacht mussten Experten vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) anrücken.

Die Polizei sprach am späten Montagabend von "nicht auszuschließenden Sicherheitsrisiken" und erwartet besonders im morgendlichen Berufsverkehr am Dienstag erhebliche Probleme. 

Von dem Wasserrohrbruch ist auch eine der Brücken betroffen, die in den kommenden Jahren in Nürnbergs Süden abgerissen werden müssen. Einzelne Spannstähle seien mangelhaft - und besonders rissgefährdet. Ein Mammutprojekt, dass die Stadt rund 29 Millionen Euro kosten wird. Anwohner fürchten ein Verkehrschaos in den kommenden Monaten und Jahren. 


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Der Artikel wurde am 4. Dezember um 7.57 Uhr aktualisiert.