Heli-Drama in den Alpen: Unternehmer aus der Region stirbt

27.1.2019, 18:36 Uhr
Heli-Drama in den Alpen: Unternehmer aus der Region stirbt

© Uncredited/Soccorso Alpino e Speleologico/AP/dpa

Unter den vier deutschen Todesopfern ist auch der Baustoffhändler Max Schierer junior aus Cham. Der Unternehmer war auch Mitgesellschafter der Straubing-Tigers. Auf der Homepage trauert der Eishockey-Bundesligaklubs um Schierer. "Wir betrauern den Verlust einer starken Persönlichkeit und eines wunderbaren Menschen", sagt Gaby Sennebogen, Geschäftsführerin der Straubing Tigers. "Unsere Anteilnahme gilt seinen Angehörigen, allen voran seiner Ehefrau Martina und seinen beiden Söhnen."

Heli-Drama in den Alpen: Unternehmer aus der Region stirbt

© Max Schierer GmbH

Schierer gehört zu den größten Baustoffhändlern der Region. 1999 war Max Schierer junior in das Unternehmen eingetreten, 2005 übernahm er die Leitung. Die Firma hat Standorte in der Oberpfalz, Niederbayern und in Tschechien. 

Das Unglück ereignete sich am Rutor-Gletscher im Aostatal. Unter den Todesopfern sind insgesamt vier Deutsche, wie die italienische Polizei am Samstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Es handle sich dabei um einen Bergführer und drei Ski-Touristen, unter ihnen eine Frau. Ein weiterer Deutscher habe verletzt überlebt.

Flugzeugpilot wurde verhaftet

Der französische Pilot des Kleinflugzeuges, der noch im Krankenhaus liege, ist nach Angaben italienischer Medien festgenommen worden. Er wird beschuldigt, den Zusammenstoß verursacht zu haben. Ermittler werfen ihm strafbare Fahrlässigkeit vor. Der Anwalt des Piloten, Jacques Fosson, erklärte laut Nachrichtenagentur Ansa, sein Mandant stehe unter Schock und könne sich derzeit nicht an den Hergang des Unfalls erinnern.

Beobachter fragen sich aber, wie es zu dem Unglück kommen konnte, das sich am Freitag ereignet hatte. Die französische Maschine sei wohl in den italienischen Luftraum eingedrungen, ohne die dortige Flugsicherung zu informieren, zitierte der staatliche Radiosender Rai einen Polizeisprecher. Laut italienischen Medien kommen Kleinflugzeuge häufig aus Frankreich, um schnell auf dem Gletscher zu landen. In Zusammenarbeit mit den französischen Behörden müssten Regeln für solche grenzüberschreitende Flüge ausgearbeitet werden, um die Bevölkerung zu schützen, erklärte der Präsident der Region Aostatal, Antonio Fosson.

Der Hubschrauber war laut italienischen Medien aus Courmayeur zum Heli-Skiing unterwegs. Die deutschen Opfer befanden sich nach Angaben der italienischen Polizei alle an Bord des Helikopters. Auch der Pilot des Hubschraubers, ein Italiener, kam demnach ums Leben. Bei einem der deutschen Opfer handelt es sich laut Ansa um einen 49-Jährigen, der in der Region als Bergführer arbeitete. Der deutsche Überlebende sei 34 Jahre alt.