Bruchlandung in Herzogenaurach: Kleinflugzeug verunglückt

16.9.2014, 15:35 Uhr
Ein Flugzeug rutschte 190 Meter über die Herzogenauracher Landebahn und kam erst dann zum Stehen.

© Michael Müller Ein Flugzeug rutschte 190 Meter über die Herzogenauracher Landebahn und kam erst dann zum Stehen.

Die Piper PA-30 sollte wieder einmal zum Kundendienst an die Aurachstadt gebracht werden – nach dem Flug bei bestem Wetter blieb nur noch Schrott von dem 50 Jahre alten Kleinflugzeug übrig.

Der erfahrene 64-jährige Pilot aus Niederbayern war mit seiner zweimotorigen Maschine um 7.30 Uhr früh am Morgen im österreichischen Schärding mit Ziel Herzogenaurach gestartet, um dort das Flugzeug routinemäßig zur Wartung zu bringen.

Aus noch unbekannter Ursache setzte der Pilot mit seiner Maschine auf der Landebahn am Flugplatz in Herzogenaurach auf, ohne dass das Fahrwerk ausgefahren war. Das Flugzeug rutschte auf dem Bauch etwa 190 Meter völlig gerade über den Asphalt, bevor es zum Stehen kam. Der Pilot blieb glücklicherweise unverletzt.

An dem Flugzeug entstanden zirka 70.000 Euro Schaden: Fahrgastzelle und Propeller sind deformiert, auch der Motor wurde durch die Landung gestaucht. Die Werft am Herzogenauracher Flugplatz geht von einem Totalschaden aus.
Der Luftunfallsachbearbeiter der hiesigen Polizeiinspektion übernahm vor Ort die Ermittlungen. Es muss nun überprüft werden, ob technisches oder menschliches Versagen die Ursache des Unfalls war. Dazu muss das Flugzeug noch genauer untersucht werden. Laut Angaben der Werft war die Piper wartungstechnisch in einem guten Zustand.

Ungewöhnlich war auch, dass der Pilot über Funk vor seiner Bruchlandung keine Notfallmeldung an den Tower abgegeben hatte, damit entsprechende Notfallmaßnahmen eingeleitet werden können. „In so einem Fall wird dann zum Beispiel sofort die Feuerwehr herbeigerufen“, so Herzogenaurachs Polizeichef Norbert Hacker.

Das spricht dafür, dass der 64-Jährige kein technisches Problem erkannt und möglicherweise den Knopf für das Ausfahren des Fahrwerks schlicht nicht betätigt hatte. Allerdings reagierte er dann bei der Landung professionell, wie Hacker betonte: „Er hat die Maschine auch ohne Räder schnurgerade gehalten, sodass ihm selbst nichts passiert ist.“ Außerdem habe der Pilot äußerst gelassen auf seinen spektakulären Unfall reagiert.

Keine Kommentare